Mundartpflege – „Dütt un Datt op Platt“ Laienspieler Sketchen, Gedichten und Theaterstücken
GAHLEN. Gute Laune und viel zu lachen gab es am Sonntagnachmittag im Saal von Holtkamp beim plattdeutschen Nachmittag des Heimatvereins Gahlen als er hieß: „Dütt un Datt op Platt“.
Die Bremer Stadtmusikanten
Im Mittelpunkt stand die Pflege der Mundart, gepaart mit dörflicher Geselligkeit. Die Laienspieler und „De Prootköster“ gestalteten mit Sketchen, Gedichten und Theaterstücken das zweieinhalbstündige Programm. Die Kinder und jüngsten Heimatvereinsmitglieder die „Prootköster“ führten das Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ auf, natürlich ebenfalls in plattdeutscher Sprache. Anna-Lena Neumann, Jule Kleinsteinberg, Lyn und Kati Daunheimer, Linus Low und Joost Knufken probten für diesen Tag, unter der fachlichen Anleitung von Gerd Becks, einmal die Woche in der Plattdeutsch-AG. „Es macht viel Spaß in einer anderen Sprache zu reden und auf der Bühne zu stehen“, sagte die achtjährige Anna-Lena. „Meine Mama hat gesagt, ich soll mir das hier mal anschauen. Jetzt gefällt es mir hier sehr gut“, bestätigte nach der Märchenaufführung Jule Kleinsteinberg.
Laienspielschar
Für schallendes Gelächter sorgten nach dem Kaffeetrinken „Liesel un Norber Heini“. Während Liesel, alias Marion Eifert, über all ihre Krankheiten klagte, hatte Heini, gespielt von Markus Walbrodt, für jedes Wehwehchen die passenden Fachärzte parat. „Bei Hämorrhoiden fliegst du am besten nach Ägypten. Dort gibt es die besten Arschologen“.
Weiter im Programm ging es mit Gedichten unter anderem „Dat Johr hendür“ und dem Stück der Laienspielschar „Aver Herr Pastor“. Die rund 80 Besucher im Saal bogen sich vor Lachen und bedankten sich immer wieder mit reichlich Beifall bei den Akteuren Maria Eifert, Edith Hülsmann, Uschi Mönninghoff, Renate Eschenbröder, Gerd Becks, Markus Walbrodt, Karsten Ruloff, Volker Rademacher sowie deren Leiterin Elisabeth Klein.
Bereits vor dem Kaffeetrinken wurde gemeinsam gesungen und geschunkelt. Auf ihrem Akkordeon sorgte Marie-Luise Albers für den musikalischen Rahmen.
„Gohlen, mine Heimat“
Mittlerweile geht diese alte Mundarbeit verloren
Durch das Programm führte der Vereinsvorsitzende Jürgen Höchst. „Früher sprachen die Leute viel mehr plattdeutsch. Mittlerweile geht diese alte Mundarbeit verloren, deshalb halte ich es für wichtig, dass nun die Kinder zukünftig dort hingeführt werden und die jetzige Generation mit Freude und Spaß die alte Sprache hört, vielleicht auch dadurch unbewusst ein wenig lernen kann. Denn nur so kann die Tradition erhalten bleiben“, so Höchst.
Zum Abschluss stimmten alle Gäste im Saal lautstark in das Heimatlied „Gohlen, mine Heimat“ mit ein. Für die richtige Beschallung an diesem unterhaltsamen Nachmittag sorgte Jürgen Lokis.
Petra Bosse