Haupt- und Finanzausschuss befasste sich mit Verkehrsverbesserungen
Die Gemeinde Schermbeck ist seit mehreren Jahren bemüht, den Nahverkehr zu verbessern. Gestern beschloss der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig, wichtige Bestandteile des Abschlussberichtes zum LEADER-Projekt „Nahmobilität“ umzusetzen. Vor dem Beschluss stellte Diplom-Ingenieur Kai Pachan vom Kamp-Lintforter Büro für Verkehrs- und Stadtplanung „Rödel & Pachan“ den Abschlussbericht vor.
Im Mittelpunkt des Berichtes standen zwei Themenschwerpunkte: die Errichtung von Mobilstationen und die Ergänzung des ÖPNV durch flexible Bürgerbusse. Konkrete Ausbauvorschläge für insgesamt fünf Mobilstationen wurden vorgestellt. Als Standorte wurden ausgewiesen: Gewerbegebiet, Rathaus, Heggenkamp, Gahlen (nahe der Kirche) und Gahlen-Paßstraße. Für jeden Standort weist die Planung aus, welcher Flächenbedarf besteht, wie die Ausstattung bezüglich von Pkw-Stellplätzen, E-Bike- und E-Car-Ladestationen und Wartehallen aussieht und wie hoch die Investitionskosten und Unterhaltungskosten ausfallen. Außerdem wird auf mögliche Fördermittel verwiesen.
Als Ergänzung zum ÖPNV wurde die Möglichkeit vorgestellt, die Schermbecker Ortsteile flächendeckend durch einen Bürgerbus zu bedienen. Aus Kostengründen sollen vorerst maximal zwei Busse eingeplant werden. Pachan schlug vor, eine Anbindung an die ÖPNV-Linie Dinslaken-Hünxe zu erreichen, um darüber eine Anbindung an den Dinslakener Bahnhof zu realisieren, der von vielen Pendlern als Ausgangspunkt zu Fahrten ins westliche Ruhrgebiet und nach Düsseldorf dient. Die Schermbecker möchten zudem eine stärkere Anbindung an Dorsten erreichen. Wie der Abschlussbericht zeigt, bilden die bereits bestehenden Bürgerbusverbindungen von Nachbarkommunen große Verknüpfungspotenziale.
In der nächsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses sollen konkrete Vorschläge vorgestellt werde. Außerdem sollen die Kosten für die Einführung von Bürgerbussen vorgelegt werden. Bis dahin soll auch überlegt werden, wie man das vom Planer geforderte Marketingkonzept gestalten muss, um den Bürgern die Mobilitätsangebote zu übermitteln. Neben der Einbeziehung der Schermbecker Bürger weist die Verwaltung ausdrücklich darauf hin, auch den touristischen ÖPNV-Bedarf mit in die Konzeptionierung der Marketingstrategie einzubauen. Bedauert wurde, dass der Abschlussbericht nicht deutlich macht, wie ein solches Marketingkonzept konkret aussehen soll. H. Scheffler