„Circus Lollipop“ – Mit nackten Füßen auf ein Nagelbrett

250 Grundschüler wurden über Nacht zu Zirkusleuten
Schermbeck Grundschulkinder, die mit nackten Füßen über ein Nagelbrett oder über Glasscherben gehen oder im Doppelpack mit einem Trapez in luftiger Höhe über der Manege hin- und herpendeln: Das kriegen Eltern und Großeltern von ihren eigenen Kindern und Enkeln normalerweise nie zu sehen.
Freitag und Samstag gab`s gleich drei Aufführungen im Zirkuszelt auf dem Gelände der Maximilian-Kolbe-Schule. Dort bewiesen etwa 250 Jungen und Mädchen, dass man sich unter fachkundiger Anleitung durch geschultes Zirkus-Personal in drei Tagen zu einem richtigen Zirkus-Star entwickeln kann.
Die Mitarbeiter des „Circus Lollipop“ hatten nach einer eigenen Vorführung am vergangenen Montag mit den Schülern der zehn Klassen drei Tage lang in Kleingruppen die zweistündigen Auftritte vor großem Publikum vorbereitet (wir berichteten). Die Ergebnisse des gemeinsamen Übens konnten sich sehen lassen. Entsprechend groß war der Beifall für die Kinder.Schermbeck, Maximilian-Kolbe-Schule
Die Kinder der Akrobaten-Gruppe betraten als erste die Manege und begeisterten mit ihren Menschen-Pyramiden. Zwischen den Auftritten sorgten die Kinder mit Sketchen für schallendes Gelächter. Viel Beifall gab es für die Zauberer-Gruppe. Die Akteure ließen Schriften und Fotos aus Büchern verschwinden und wieder erscheinen, zogen aus einer angeblich leeren Papphülse Sekunden später lange Bänder hervor. Aus mehreren Einzelbändern wurden überraschenderweise zusammenhängende Bänder. Wenig später schien ein Kind frei im Raum zu schweben. Zum besonderen Höhepunkt der Zauberer wurde das Durchstechen eines Pappkartons mit einem Dutzend Dolchen, ohne dass der darin befindliche Kopf eines Schülers verletzt wurde.

Schermbeck, Maximilian-Kolbe-Schule
Mit ein paar Tricks verstanden es die Kinder der Clowns-Gruppe, den Zirkusdirektor zur Freude der Zuschauer fortwährend zu ärgern. Die Jongleure warfen Ringe in die Luft, um sie wenig später wieder aufzufangen, ließen Teller auf Stäben kreisen und reichten sie zum Stab des Nachbarn weiter.
„Ah“- und „Oh“-Rufe machten im Zelt die Runde, als die Fakire in der Manege mit nackten Füßen durch Glassplitter gingen oder brennende Fackeln hautnah über die Arme gleiten ließen.Schermbeck, Maximilian-Kolbe-Schule
Sportliches Können bewiesen die Schüler in der Gruppe der Trampolinspringer. Sie sprangen vom Trampolin aus durch Reifen, über einen Mann und über eine brennende Stange. Fünf Seiltänzerinnen bewiesen, dass man auch auf einem schmalen Seil spazieren gehen kann oder sich sogar zum Ausruhen auf das Seil legen kann. Auf einem Bein auf einem wackeligen Seil zu stehen oder sich mit einem Reifen vorwärts zu bewegen, das waren schon recht akrobatische Kunststückchen, die mit besonders viel Applaus honoriert wurden.
Vier Schüler wagten sich gegen Ende der Aufführung aufs Trapez, schwangen sich couragiert durch die Manege, mal alleine, dann zu zweit und schließlich an den Händen eines Profi-Artisten hängend.
Im Finale wurde es eng in der Manege, als sich der Zirkusnachwuchs gemeinsam den tosenden Beifall der Besucher ebenso einfing wie die lobenden Worte des Schulleiters Willi Schmidt, der seine anerkennenden Worte für die Schülerleistungen ergänzte um ein Dankeschön an das „Lollipop“-Team, an die Lehrer, die das Projekt im Hintergrund begleiteten und an den Förderverein, der die Durchführung des Projektes erst ermöglicht habe.
Ein Film von der gesamten Aufführung wird auf einer DVD zusammengestellt und zum Verkauf angeboten. H.Scheffler

Schermbeck, Maximilian-Kolbe-Schule

Schermbeck, Maximilian-Kolbe-Schule

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.