Mit dem Rad in die Zukunft

Im Umwelt- und Planungsausschuss des Kreistages am 28.06.2017 berichtete Bürgermeister Bernd Romanski (Hamminkeln) den Ausschussmitgliedern von seinen Gesprächen mit Isselanrainern. Er konnte berichten, dass mit fast allen Grundstückseigentümern Vereinbarungen getroffen werden konnten, im Falle eines erneuten Isselhochwassers deren Grundstücke fluten zu lassen. Gabriele Wegner (SPD) zeigte sich enttäuscht, dass dies lediglich einen technischer Hochwasserschutz bedeutet und man den biologischen Ansatz der Renaturierung der Isselauen nicht weiterverfolge. „Man baut lieber Bauwerke als zu Renaturieren – das ist keine Lösung für die Zukunft“, sagte sie.

Bürgermeister Romanski hielt dem entgegen, dass die Stadt Hamminkeln die meisten Vollerwerbslandwirte im Kreis Wesel hat, die die Flächen dringend brauchtenVorstandsmitglied Helmut Czichy erklärte, dass auch er in der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes Issel pragmatisch Schritt für Schritt vorgehen will, „damit nicht wieder nichts passiert“. Konkret vorangehen soll es bei der technisch und ökologisch wirksamen Maßnahme in Marienthal, die der Kreis betreibt. Hier ist für den 20. Juli eine Projektvorstellung bei den Betroffenen vor Ort in Vorbereitung. Fraktionsübergreifend wurde das Fernbleiben der Bezirksregierung bemängelt, die zu diesem Termin durch die Kreisverwaltung Wesel eingeladen war.

Lebhaft diskutierte der Ausschuss eine mögliche Weiterführung des Radschnellwegs RS 1 an den Kreis Wesel. Die SPD-Kreistagsfraktion hatte beantragt, dass der Ausschuss sich für eine rechts- wie linksrheinische Anbindung an den RS 1 ausspricht. Gabriele Wegner (SPD) verwies darauf, dass im Ruhrgebiet der RS 1 zu einer Erweiterung der Infrastruktur um den bestehende Radschnellweg geführt habe. Es seien neue Anbindungen entstanden, Hinweisschilder verwiesen am Rande der Strecke auf Hotels und touristische Attraktionen in der Nähe und die für das Ruhrgebiet so typischen „Büdchen“ hätten sich ebenfalls dort angesiedelt. Der Radschnellweg zeige also nicht nur positive Effekte für Pendler, die auf das Auto verzichten wollten.

Vorstandsmitglied Helmut Czichy sagte, dass „der Radschnellweg eine interessante und chancenreiche Entwicklung in der Alltagsmobilität wie auch für den Tourismus und die Umwelt aufgreift.“ Gerade im Hinblick auf die stark angestiegene Nutzung von E-Bikes und Pedelecs komme dem Thema eine wachsende Bedeutung zu. Czichy und schlug abschließend vor, die kreisangehörigen Kommunen über das gemeinsame Votum im Umwelt- und Planungsausschuss zu informieren, ihr Interesse an einer Anbindung zum RS 1 abzufragen und dann auf den RVR zuzugehen.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.