Schermbeckerin Berti Kamps berichtete über ihre Reise nach Burma
Schermbeckerin Berti Kamps zeigte Fotografien aus Burma
Vom 27. November 2015 bis zum 08. Januar 2016 präsentierte die Volksbank Schermbeck in Kooperation mit der Kulturstiftung Fotografien der gebürtigen Schermbeckerin Berti Kamps. „Burma entdecken. Mit dem Motorrad unterwegs im Goldenen Land“ so lautete der Titel dieses Bildungsprojektes bestehend aus einer Wanderausstellung -teils großformatiger Fotos- und einem begleitenden Ausstellungskatalog über ein geheimnisvolles, fernes Land und seine Menschen.
„Die Geschichte dieses sich langsam öffnenden Landes erzählt uns Berti Kamps mit ihren Fotografien. Aus vielen von ihnen spricht die große Kraft der Frauen, die so unverzichtbar ist für die Zukunft des Landes“, betont NRW-Ministerin Barbara Steffens im Vorwort des Kataloges zur Ausstellung. Zur politischen und sozialen Lage in Burma informiert die Autorin und TV-Journalistin Maria von Welser mit einem ausführlichen Text im Fotokatalog.
Als freie Fotografin bereiste Berti Kamps Europa, Nordafrika und Asien mit dem Zweirad. Einen Schwerpunkt ihrer fotografischen Reisetätigkeit bilden der Himalaja und Südostasien. Einen speziellen Fokus legt Berti Kamps in ihrer Fotografie auf die Lebenssituation von Mädchen und Frauen in der jeweiligen Region. Mit der aktuellen Ausstellung gibt sie besondere Einblicke in das Leben von burmesischen Frauen.
Die gelernte Diplom-Sozialarbeiterin zeigt seit 2005 regelmäßig Ausstellungen, Live-Fotoreportagen und hält Vorträge zu ihren Reisen. Vor der Eröffnung der Ausstellung in der Schalterhalle der Bank ermöglichte die Kulturstiftung einen Vortrag in der Kulturstube nahe der Burg. Angereichert durch zahlreiche Fotos, gab Berti Kamps den Besucherinnen und Besuchern einen landeskundlichen Überblick. Burma (heute Myanmar) liegt in Südostasien und grenzt an Thailand, Laos, Indien, Bangladesch und den Golf von Bengalen. Mit einer Fläche von rund 680.000 Quadratkilometern ist es knapp doppelt so groß, wie Deutschland.
Die ca. 55 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner des Vielvölkerstaates gliedern sich in 135 verschiedene Ethnien. 70 % der Bevölkerung leben auf dem Land. Die Wirtschaft ist entsprechend von der Landwirtschaft geprägt.
Burma zählt trotz seines Ressourcenreichtums zu den ärmsten Ländern Asiens und stand von 1962 bis 2011 unter einer Militärdiktatur. Daraus resultierte eine wirtschaftliche und politische Isolation, die Burma zu einem der wenigsten entwickelten Länder der Welt werden ließ. Ein Drittel der Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze. Wir erinnern uns alle an die sogenannte „Safran-Revolution“ der Mönche in ihren gelben Roben, die im September 2007 auf die Straße gingen.
Mit dem Ergebnis Parlamentswahlen vom 8. November 2015 ist in Burma/Myanmar die Hoffnung auf eine neue demokratische Ära verbunden. Die Befreiung von den diktatorischen Strukturen und Gängelung vollzieht sich sehr allerdings langsam.
Die beeindrucken Fotografien von Berti Kamps zeigten die alte Königsstadt Bagan, ein historisches Areal mit mehr als 2000 buddhistischen Tempeln, Ochsengespanne, Pferdekutschen und abendliches Puppenspiel als Beispiel burmesischer Bühnenkunst. Zu sehen waren auch der Mount Popa, ein erloschener Vulkan und beliebter Wallfahrtsort sowie die öffentliche Speisung der Mönche in der Klosterschule Mandalay. Die längste Teak-Holz-Brücke der Welt, die U-Bein-Brücke, die auf 1000 Baumstämmen ruht, wurde ebenfalls gezeigt.
Die Ausstellung kann von Einrichtungen und Institutionen ausgeliehen werden. Der begleitende Katalog kann über den Verlag Fölbach oder über www.bertikamps.de bestellt werden.