Nach einer Übersicht des Landesbetriebs Information und Technik ist die Zahl der Erwerbstätigen im Kreis Wesel in den vergangenen zehn Jahren um knapp zehn Prozent gestiegen. Im Vergleich mit den anderen Kreisen und kreisfreien Städten im Land Nordrhein-Westfalen ist dies die siebthöchste Steigerungsrate.
Auch im nominellen Vergleich belegt der Kreis Wesel mit 197.500 Erwerbstätigen den siebten Platz und zählt unter anderem mit Bonn, Düsseldorf und Köln zu den Kommunen im Land mit der höchsten Zahl an Erwerbstätigen.
In der Statistik über die Erwerbstätigen werden alle Personen aufgeführt, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (Arbeiter, Angestellte, Beamte, Soldaten), als Selbständige ein Gewerbe oder eine Landwirtschaft betreiben oder als mithelfende Familienangehörige den Betrieb eines Verwandten oder des Partners unterstützen.
„Seit 1964 durchlebt der Kreis Wesel durch die Schließung der Zechen einen tiefgreifenden Strukturwandel“, sagt Landrat Dr. Ansgar Müller. „Durch einen breit aufgestellten Branchenmix, viele innovative, mittelständische Betriebe und eine konsequent ausgerichtete Nutzung der Gewerbeflächenpotenziale sowie eine straffe Planung zur Nachfolgenutzung der Brachflächen konnte die Erwerbstätigkeit im Kreis aber auf einem hohen Niveau gehalten werden.“ Die Planung zur Nachfolgenutzung der Zechen in Dinslaken und Kamp-Lintfort seien hier vorbildlich gewesen.
Es gehe dabei nicht darum, Freiraum um jeden Preis für die Neuansiedlung von Unternehmen zu nutzen. Aber im Hinblick auch auf die Diskussionen zum neuen Regionalplan müsse es möglich sein, vormals wirtschaftlich genutzte Flächen für neue Unternehmensansiedlungen zu entwickeln und auch Gewerbeflächen an den Häfen auszubauen, um die damit verbundenen Potentiale ausschöpfen zu können. H.Sch.