Luftbild: Gewerbegebiet Maassenstraße

Gewerbegebiet Maassenstraße aus der Luftansicht

Es kann losgehen. Nachdem der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung am 11. April den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Maassenstraße beschlossen hat, stellten gestern die Investoren Stephan Stender, Marc Riegel und Rolf Sligchers die bisherigen Maßnahmen und ihre Vermarktungsabsichten vor.

Drei Jahre vor seinem 100-jährigen Bestehen stellte das Dachziegelwerk Idunahall im Jahre 2005 seine Produktion im Winkel zwischen Maassenstraße und Alte Poststraße ein. Ein holländischer Investor erwarb das Gelände, trat aber wieder zurück, als er merkte, dass man hemdsärmelig ohne behördliche Genehmigungen nicht so einfach mit einer Industriebrache umgehen kann.

Zwischen April 2008 und Oktober 2010 kauften die „Investorengesellschaft Stender + Riegel Gewerbepark 2 GmbH“ sowie die Tiefbaufirma „Jan Sligchers b& Söhne GbR“ von der liquidierten holländischen Gesellschaft Hego das Gelände und ein kleines Teilstück, das zuvor der Feldbahnbetreiber Andreas Knopf erworben hatte.

Das Gelände der ehemaligen Dachziegelwerke Idunahall kann künftig gewerblich genutzt werden. Die Vermarktung des 59 000 Quadratmeter großen Geländes ist ab sofort möglich. Luftbild Scheffler
Das Gelände der ehemaligen Dachziegelwerke Idunahall kann künftig gewerblich genutzt werden. Die Vermarktung des 59 000 Quadratmeter großen Geländes ist ab sofort möglich. Luftbild Scheffler

Seit Frühjahr 2009 gab es diverse Nutzungsänderungsverträge für eine Lagernutzung, einen Tiefbaubetrieb und für Verkaufsflächen. Mit dem Umbau zur Substanzsicherung wurde im Mai 2010 begonnen. Inzwischen haben die Investoren mehr als eine Million Euro in die Erschließung des 59 000 Quadratmeter großen Geländes, in Dachsanierungen und in die Stabilisierung einzelner Hallen investiert.

Der neue Gewerbepark erweitert die bisherige Schermbecker Gewerbefläche um rund zehn Prozent. Ab sofort können Mindestflächen von 4000 bis 5000 Quadratmetern erworben werden, da jetzt genau feststeht, welches Gewerbe an welcher Stele des Bebauungsplanes erlaubt ist. Die seit Monaten umstrittene Ansiedlung der Event-Firma „You Stunt“ kommt nicht zu Stande. Per SMS hat der Firmen-Betreiber eine Absage erteilt. Damit ist ein Großteil der Bedenken von Anwohnern und Politikern vom Tisch.

Das Gewerbegebiet besteht aus drei Teilen. Im nördlichen Teil entsteht ein Mischgebiet, das fürs Wohnen und für nicht störendes Gewerbe vorgesehen ist. Etwas weiter südlich können auf rund 15 000 Quadratmetern immissionsarme Gewerbebetriebe in bereits vorhandenen Hallen entstehen. Mit zunehmendem Abstand zur Alten Poststraße ist die Ansiedlung immissionsstärkerer Betriebe möglich. Die Investoren schließen nicht aus, die parallel zur Maassenstraße gelegenen zusammenhängenden Hallen 9 und 10 sowie die „Alte Schmiede“ zur Eigennutzung zu reservieren. Marc Riegel beabsichtigt nämlich, den Sitz seiner Firma „Riegel Interieurs“ von Essen nach Schermbeck zu verlegen. Dann benötigt er Büroräume für seine bisherigen 18 Mitarbeiter und für weitere vier bis fünf Mitarbeiter, mit denen er einen Internet-Shop aufbauen möchte.

Falls die Gewerbeflächen im Verlauf des Sommers nicht durch Eigenvermarktung veräußert werden können, werden die Investoren im Oktober zur Messe „Exporeal“ nach München fahren. Das ist Deutschlands führende Gewerbeimmobilienmesse.

„Wir wollen mit den Nachbarn gut auskommen“, stellte Stephan Stender fest. Dass die Firma „You Stunt“ mit ungenehmigten Events das Gelände nutzte, war den Investoren nicht bekannt.

Die Verkehrserschließung erfolgt über die Alte Poststraße. Die direkte Zufahrt ist für den Bereich neben dem Transformator vorgesehen. Von dem viel diskutierten Kreisverkehr an der Maassenstraße halten die Investoren nichts. Sollte er aber politisch durchgesetzt werden, dann sind die Investoren sogar bereit, einen Teil ihres Grundstücks zum ortsüblichen Preis (zirka 25 Euro/Quadratmeter) der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. H.Sch. Luftbild Scheffler, 2.4.2013

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.