Ludgerus-Chor „da capo“ veranstaltet am Sonntag ein Konzert

Als Jugendchor begonnen

Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens veranstaltet der Chor „da capo“ am Sonntag ab 17 Uhr ein Konzert in der Ludgeruskirche.

Es wird kein Eintritt erhoben. Auf dem Programm stehen nicht nur kirchliche Lieder, die der von Josef Breuer geleitete Chor zu den kirchlichen Festen im Jahresablauf beisteuert, sondern auch Lieder, die sich mit der Natur befassen, und Stücke aus dem weltlichen Repertoire des Chores.

Die Sänger werden von der Querflötistin Maria Tenk und vom Chorleiter Josef Breuer am Klavier unterstützt. Jana Ridder und Finn Jungenkrüger tragen als Poetry Slammer ihre selbstgeschriebenen Texte vor.

Oktober 1987

„Da capo“ wurde 1987 als Jugendchor in St. Ludgerus gegründet. Zwei Jahre vorher hatte der Kirchenmusiker Josef Breuer in der Nachfolge von Klaus Lohmann seinen Dienst in der Ludgerusgemeinde angetreten. Innerhalb kürzester Zeit verstand es Josef Breuer, die Jugend um sich zu scharen. Im Oktober 1987 waren etwa 20 jugendliche Teilnehmer bereit, an der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten teilzunehmen.

Freitagabends ab 18.30 Uhr probt der Chor „da capo“ mit seinem Dirigenten Josef Breuer im Pfarrheim an der Erler Straße. Foto: Helmut Scheffler

Die erste größere Aufführung fand im Februar 1989 im Rahmen der Schermbecker Umweltwoche statt. Mit Stefan Vespers Singspiel „Seattle“ rief der Chor die Erinnerung an den Häuptling Seattle wach, der sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Angebot der amerikanischen Regierung, Teile des Indianerlandes zu erwerben, auseinander setzen musste.

Die Aufführung war so erfolgreich, dass sie 14 Tage später wiederholt werden musste. Außerdem wurden die Jugendlichen eingeladen, das Singspiel „Seattle“ im Jahre 1991 beim evangelischen Kirchentag in Bochum und Essen aufzuführen. In Bochum wurde wenig später Alan Wilsons Rockmesse von den Schermbeckern erstmals vorgestellt.

In der Mitte seines 30-jährigen Bestehens gestaltete der Chor „da capo“ im Oktober 2002 einen Gottesdienst mit einem Potpourri von Liedern. Archivfoto Scheffler

Mitte der 1990er-Jahre gab es eine Teilnehmerflaute. Die Gründungsmitglieder fühlten sich nicht mehr so recht jugendlich. Die meisten waren schon älter als 25 Jahre. Ein neuer Name wurde gesucht und gefunden. „Da capo“ (= noch einmal) war der passende Name für den Neuanfang. Beim zehnjährigen Bestehen im Oktober 1997 begeisterte der Chor die Besucher in St. Ludgerus mit der Aufführung von Alan Wilsons Rockmesse „Mass of Regeneration“. Zwei Jahre später bestand der Chor bereits aus 34 Mitgliedern.

Im Oktober 2002 rahmten die Chormitglieder anlässlich des 15-jährigen Bestehens einen Gottesdienst mit einem Potpourri von Liedern ein, die Josef Breuer inzwischen mit der Sängerschar einstudiert hatte. Es waren Lieder, in denen Gottes Spuren aufgezeigt, die frohe Botschaft verkündet und zur Ehre Gottes gesungen wurde.

Ostern 2006 gestaltete der Chor „da capo“ den Festtagsgottesdienst mit Thomas Gabriels „Mainzer Messe“ so brillant, dass Pastor Franz-Gerd Stenneken ins Schwärmen geriet und etwa 350 Gottesdienstbesucher den letzten Satz von Stennekens Lobrede „Ich freue mich immer wieder über eure großartige musikalische …“ im tosenden Applaus ersticken ließen.

Ein Hauch von Sacro-Pop wehte im Jahre 2008 durch das Gotteshaus, als der Chor anlässlich seines 20-jährigen Bestehens Thomas Gabriels „Mainzer Messe“ erneut aufführte. Zwei Dutzend Lieder präsentierte der Chor, als er im Jahre 2012 sein 25-jähriges Bestehen feierte. Das abschließende „Thank vou for the music“ wird auch am kommenden Sonntag zum Abschluss des Konzertes erklingen.

Im Verlauf des Kirchenjahres trägt der Chor mehrfach zur musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten bei, sei es bei Taufen, Erstkommunionfeiern, Firmungen, Hochzeiten, Jubiläen, Taizé-Messen, beim Weihnachtsfest oder bei besonderen Anlässen in der Gemeinde wie Verabschiedungen oder Neueinführungen. Beim Pfarrfest tritt der Chor ebenso auf wie beim „Marktplatz der Hilfe“. Gern gesehene Gäste sind die Chormitglieder jährlich als Messfeier-Gestalter in der Rhader Pfarrkirche St. Urbanus. Der Chor beteiligte sich auch an der Chor-Nacht in Wesel.

Auch die Geselligkeit kommt bei den 30 Chormitgliedern nicht zu kurz. Höhepunkte waren Chorfahrten nach Hamburg, Köln, Amsterdam, Brüssel, Trier, Bremen und Schweden sowie kleinere Tagesausflüge. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.