Liederzyklus befasst sich mit den Stadien der Liebe

Männergesangverein Gahlen-Dorf singt in der Gahlener Dorfkirche
Gahlen Zu einem Konzert der besonderen Art lädt der Männergesangverein Gahlen-Dorf ein. Während die bisherigen Konzerte meist einen Querschnitt durch das umfangreiche musikalische Repertoire des 1902 gegründeten Chores boten, widmet sich das Sonderkonzert am Sonntag (21.) ab 15 Uhr in der Gahlener Dorfkirche Robert Schumanns „Dichterliebe“.
Umrahmt wird die größte und bedeutendste Vertonung eines Textes von Heinrich Heine von Schubert-Liedern und Klaviermusik. Mitwirkende sind der von Jörg Remmers dirigierte MGV Gahlen-Dorf, Frank Wolthaus (Solosänger), Heinz Höning (Klavier), Samuel Hilbricht und Jörg Remmers (Klavier). Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an das Konzert wird zur Kaffeetafel ins Gemeindehaus an der Kirchstraße eingeladen.

Der von Jörg Remmers geleitete Männergesangverein Gahlen-Dorf lädt zu einem Konzert ein, das sich mit Robert Schumanns „Dichterliebe“ befasst. Archivfoto Scheffler
Der von Jörg Remmers geleitete Männergesangverein Gahlen-Dorf lädt zu einem Konzert ein, das sich mit Robert Schumanns „Dichterliebe“ befasst. Archivfoto Scheffler

Robert Schumanns romantischer Liederzyklus entstand in Schumanns „Liederjahr“ 1840. Schumann wählte dazu Gedichte Heinrich Heines aus, die dieser bereits im Jahre 1827 in seinem „Buch der Lieder“ herausgegeben hatte. Die von Schumann ausgewählten 16 Lieder zeigen eine andere Reihenfolge als Heines „Buch der Lieder“. Schumann ging es darum, den gesamten Weg liebender Menschen zu verfolgen, der vom zarten Erwachen der Liebe über einen Rausch der Gefühle bis hin zum Moment des Abgewiesenwerdens führt. Biographischer Anlass für die „Dichterliebe“ dürfte Robert Schumanns Hochzeit mit der Tochter seines ehemaligen Lehrers Friedrich Wieck im September 1840 gewesen sein. „Schumann entwickelt in seiner Vertonung eine Art Dramaturgie, zu der er in Folge seines gerade erlittenen eigenen Liebesschicksals eine starke Affinität verspürte“, beschreibt Irmgard Knechtges-Obrecht über Schumanns Bearbeitung der Gedichte und ergänzt, „Heines doppelbödige Ironie, seine fein nuancierte Symbolik, mit deren Hilfe er auch die kompliziertesten Stimmungen zu beschreiben vermag, werden in Schumanns Vertonung eingefangen.“ Charakteristisch für viele Heine-Vertonungen Schumanns seien die ausgedehnten Klaviernachspiele. In Opus 48 reflektierten sie das zuvor durch Wort und Musik Dargestellte und verhinderten eine klar abgeschlossene Wirkung: Die romantische Sehnsucht nach dem Unerreichbaren solle bestehen bleiben. H.Sch.

 

Vorheriger ArtikelTraditionspokalschießen: Drevenacker Schützen waren nicht zu schlagen
Nächster ArtikelSchnelles Internet soll in Schermbeck vielleicht bald kommen
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.