Leute im Gespräch – Klaus Schetter

Leute im Gespräch – Klaus Schetter und eine „kleine Familiengeschichte“ aus Schermbeck

Die Familie Schetter gehört zu den „echten Urgesteinen“ in Schermbeck.

Der 57-jährige Vater einer erwachsenen Tochter lebte fünf Jahre in Köln, absolvierte sein Studium als Ingenieur für technische Gebäudeausrüstung und sammelte in Düsseldorf erste Berufserfahrungen. Der Mitinhaber und Geschäftsführer einer Firma in Düsseldorf lebt allerdings, trotz der täglichen Fahrerei, in seinem Heimatort und Elternhaus, in dem er bereits aufgewachsenen ist.

Herr Schetter, wie kommt es eigentlich, dass Sie auch in der „Schetterstraße“ leben?

„Unsere Familie ist mit dem Ort sehr verbunden. Bereits mein Urgroßvater Heinrich Schetter – war von 1923- 1933 Ortsvorsteher von Altschermbeck und hatte wohl auch eine „soziale Ader“. Groß geworden auf einem Bauernhof in Buschhausen, hat er später, nachdem er einen Bauernhof an der Erler Straße erbte, dem katholischen Pfarrer damals ein großes Areal von rund 15 Hektar vermacht, mit der Zweckbindung allerdings, dass dort ein Krankenhaus entsteht; das heutige Altenwohnheim.

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Nach dem Tod meines Großvaters, kurz vor dem 2. Weltkrieg, wurde dann vom Gemeinderat diese Straße nach ihm benannt. Deshalb lebe ich heute in der Schetterstraße“.

Haben Sie denn auch von ihrem Großvater eine „soziale Ader“ geerbt?

Ja, das denke ich schon. Es fängt schon in der Firma an. Dort bin ich auch für das Personal zuständig und erlebe jeden Tag bei rund 100 Angestellten neue Geschichten. Die Leute wissen das wohl auch zu schätzen. Des Weiteren bin ich bei den Rotariern tätig. Dort setzten wir uns auch für einige soziale Projekte weltweit und regional ein. Eine Fortsetzung findet dies auch in meiner Gemeinderatstätigkeit hier vor Ort. Da geht es ebenfalls immer wieder um soziale Projekte wie zum Beispiel Kindergartenausbau, Schulen usw. Auch hier sind die Aufgaben vielfältig.

Stellen Sie sich einmal bitte vor, Sie wären Minister. Welches Ressort würden Sie sich aussuchen?

„Bauministerium, weil es „artverwandt“ wäre, denn ich komme ja als Anlageningenieur im Baugewerbe aus der Technik. Und da dieses Amt stark an die Bauindustrie gekoppelt ist, wäre ich dort am besten aufgehoben“.

Was würden Sie dann baulich umstrukturieren in Schermbeck?

„Wir haben hier in Schermbeck schon ganz gute Ansätze, aber ich glaube auch, dass wir städtebaulich sicherlich hier und da noch etwas aufholen können. Ich denke da an die Ortseintritte, ob man aus Erle oder aus Dorsten kommt. Da gibt sicherlich meines Erachtens, zum Beispiel durch Lückenschließung und durch eine Umstrukturierung vorhandener Gebäude noch etwas für die Attraktivität von Schermbeck zu tun“.

 Wie schätzen Sie sich selber ein?

„Ich denke, dass ich ein sehr ausgleichender Mensch bin, der einen starken Gerechtigkeitssinn hat. Was mich sehr nervt ist, wenn etwas ungerecht zugeht. Das bringt mich schnell auf die Palme. Gerechtigkeitssinn ist deshalb sicherlich an der ersten Stelle zu nennen“.

Welchen Satz, Slogan, Ausspruch mögen Sie gar nicht?

„Wenn Leute über politische Dinge diskutieren und sagen, wie vor z.B. dieser letzten Wahl erlebt: Ich gehe nicht zur Wahl, was nützt meine Stimme überhaupt, und dann später etwas bemängeln, aber keine Verantwortung übernehmen wollen. So etwas ärgert mich kolossal!“

Sie haben drei Wünsch frei, welche wären das?

Mein Traum war, als ich erst kurz im Berufsleben stand, dass ich nicht bis 65 arbeite, sondern mit 60 Jahren in den Vorruhestand gehen kann. Habe auch mein Leben darauf ausgerichtet. Darüber denke ich auch heute noch nach. Wenn es wirtschaftlich machbar ist, stelle ich mir vor, dass ich mir diesen Wunsch verwirkliche.

Mehr Sport betreiben, wie Golfen zum Beispiel.

Und drittens möchte ich auch dann mit der Politik aufhören. Ich denke, die „eingefahrenen Gleise“ müssten für jüngere Menschen frei gemacht werden.

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Was mögen Sie an Menschen nicht?

Ganz schlimm finde ich, wenn Menschen neidisch sind und nicht der nüchterne Menschengedanke, sondern der Neidgedanke zählt, wie auch manchmal im Gemeinderat. Denn Neid finde ich ganz, ganz schlimm. Und da fallen auch dann schon mal meinerseits entsprechende Worte.

Drei Sätze zum Fußball

Ich bin ein bekennender Schalke-Fan. Wir haben vom Betrieb Dauerkarten und ich fahre auch dort gerne mit Kunden und Bekannten hin. Für mich ist es auch der schönste Moment, wenn ich Samstag um halb sieben vor dem Fernseher sitzen kann, um mir die Sportschau anzuschauen.

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Welcher Song, welcher Hit, welche Erinnerungen?

Ich erinner mich an die erste Single die ich mir gekauft haben von Golden Earring: „Radar love“. Das war und ist immer noch einer meiner Lieblingssongs. Damals wie heute.

Gibt es eine Verbindungen mit dem Song?

Schöne Erinnerung an die Jugend, die ich hier auch in Schermbeck unbeschadet, ungehemmt mit einer tollen Truppe, später auch auf gemeinsamen Feten, erlebt habe.

Was würden Sie auf keinen Fall tun?

Bungee-Jumping

Ich lebe gerne Schermbeck weil

…man hier seinen Freundeskreis hat und in einer liebenswerten Umgebung leben kann. Ich habe ja die Verbindung zur Stadt und möchte aber auf keinen Fall dorthin zurück, sondern lebe lieber auf dem Land.

9. Oktober 2013

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