Leserbrief zum: Klimaschutzpreis 2021 im Kreis Wesel

Schermbecker Projekt für kreativen Klima- und Umweltschutz im täglichen Leben und Maßnahmen zur klimaneutralen Mobilität

Warum bewerben sich Schermbecker Bürger um den Weseler Klimaschutzpreis 2021, wenn sie schon erste Erfolge in ihrem Bestreben das Klima in Schermbeck zu verbessern und den CO2-Fußabdruck deutlich zu senken, sehen?

Schermbecker Bürger wollen zeigen, dass mit Schwarmintelligenz und privater Kommunikation mit Experten aus Universitäten die Schermbecker Verwaltung und Politik dazu gebracht werden können, geplante umweltschädigende Projekte zu überdenken und zukunftsweisende Ansätze zu verfolgen. Schermbecker Bürger nehmen das Thema aktive Bürgerbeteiligung sehr ernst in dem sie ihr Wissen und ihre Kontakte dem Ort und der Politik kostenfrei zur Verfügung stellen.

Es reicht ihnen nicht vorgefasste Konzepte abzunicken! Sie wollen Bürgern im Kreis Mut machen Initiative zu zeigen und mit konstruktiven Ideen Umweltprojekte gemeinsam mit der Politik umzusetzen. Protest und Kritik ist das eine und beides ist wichtig. Dies macht aufmerksam auf Missstände! Kreative Prozesse anzustoßen, Kriterien für eine optimale Lösung zu entwickeln und sicherzustellen, dass diese Kriterien bei den Ausführungsplanungen von der Politik eingehalten werden, ist das andere.

Durch die oben schon genannten „Schwarmintelligenz der Bürger“ finden sich bundes- und EU-weit Experten in den unterschiedlichen Fachrichtungen, die unterstützen oder zumindest weitere Kontakte vermittelt, so das selbst in einem kleinen Ort wie Schermbeck der aktuelle Wissensstand in der Forschung zur Verkehrsplanung und Stadtraumplanung im Sinne des Umweltschutzes und der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zum Einsatz kommen kann.

Mit Stand 10.10.2021 könne wir sagen:

• alle Parteien im Rat haben sich den Forderungen der BI angeschlossen
• Die Planer sind beauftragt in einer Überarbeitung der Konzepte die von der

BI erarbeiteten Kriterien für ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept einzuhalten. Hintergrund Stand 11.10.2021 Proteste der Bürger gegen ein Verkehrsprojekt des Rats und der Gemeinde Schermbeck einte 500 Bürger, die die Vorlagen für ein Projekt der Stadtentwicklung, das mittels eines Ratsbürgerentscheids durchgesetzt werden soll, vehement ablehnen.

Das am 25.08. vorgestellte Konzept entspricht im Kern einer Planung aus den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, das seinerzeit bereits von den Bürgern abgelehnt wurde. Eine Neuauflage des gleichen Konzepts wurde 2008 von den Bürgern abgeschmettert. Der aktuelle Versuch diese Planung durchzusetzen erfolgte subtiler, Methoden des Nudgings wurden eingesetzt.

Der Protest bleibt und Entwurf Klimaschutzpreis WES 2021_10-06 Bewerbung Seite – 2 / 3 Stand 06.10.2021 bekommt durch die Umweltdiskussion und die verabschiedeten Klimaziele eine ganz andere Dimension. Der von dem beauftragten Planungsbüro am 25.08.2021 vorgelegte Vorschlag der Verkehrsführung drängt zusätzliche 4.500 Verkehrsbewegungen in schon jetzt stark belastet Straßen. Der Mehrausstoß an CO2 beträgt 192 t/ anno.

Für dieses Projekt sollen elf große gesunde Platanen gefällt werden um die innerörtliche Geschwindigkeit des Verkehrs zu erhöhen! Bürger sind der Ansicht, dass die derzeitigen 15.000 Verkehrsbewegungen im Ort nicht zwingend in dieser Höhe erhalten bleiben müssen. 80 % sind lt. Bürgermeister und Planer hausgemacht, d.h. es handelt sich um innerörtlichen Verkehr in einem Gebiet von einem Durchmesser von nur 2.000 m.

Der Radius beträgt ca. 800 m bis zur zentralen Achse dieses Ortes. Engagierte Bürger sind der Ansicht, dass durch geeignete Verkehrsführung insgesamt mindestens 64 % der 15.000 Verkehrsbewegungen vermieden werden können. Dies entspricht einer CO2-Einsparung von 1.200 t/a gegenüber dem Status Quo und 1.392 t/a gegenüber der von der Gemeinde vorlegten Variante. Engagierte Bürger haben bereits einen Kriterienkatalog erarbeitet, der zur Bewertung von Planungsalternativen angewendet werden soll.

Keine der im Rat vertretenen Parteien hat sich gegen diese Kriterien ausgesprochen. Der überwiegende Teil der Parteien unterstützt die Forderung, diesen Kriterienkatalog als Basis für eine Entscheidung zu nehmen. In einer Beschlussvorlage vom 14.09.2021 wurden die weiten Aufgaben für den Planer definiert. Unser Ziel ist ein Verkehrskonzept, das den KFZ-Verkehr durch geeignete Verkehrsführung sehr deutlich in dem genannten Radius von 800 m reduziert. Fußgänger, Radfahrer und Senioren-Scooter sollte Priorität auf diesen Verkehrsflächen einräumt werden. Jeder Bürger sollte die Möglichkeit haben sein Haus und die zentral gelegene Mittelstraße mit dem PKW anzufahren.

Die Verwaltung, der Bürgermeister und die Parteien wurden aufgefordert, ein solches Konzept zu beauftragen. In einer Rats-Beschlussvorlage vom 14.09.2021 wurden die weiten Aufgaben für den Planer definiert. Die Bürger bieten an, sich konstruktiv und mit ihrem gemeinsamen Fachwissen in den Planungsprozess einzubinden, ihre nationalen und internationalen Kontakte zu nutzen, um ihrer Gemeinde zu helfen einen Beitrag zur Rettung des Planeten zu leisten. Sollte dieses Angebot von dem Rat und der Verwaltung nicht gewünscht sein, steht diese Energie für einen sehr weitgefassten und sehr kreativen Protest zur Verfügung. Die gelb hinterlegten Elemente ihres Umweltpreises werden in unserem Protest realisiert:

…Projekte für kreativen Klima- und Umweltschutz im täglichen Leben
…Maßnahmen zur klimaneutralen Mobilität


…Projekte zur Plastik- und Abfallvermeidung

…Maßnahmen zur Energie- und CO2 Einsparung
—Projekte zum Natur- und Artenschutz

Horst Leidigkeit, Schermbeck

Hinweis: Verantwortlich für den Inhalt der veröffentlichten Zuschriften/Leserbrief ist der jeweilige Verfasser. Leserbriefe können auch durch die Redaktion gekürzt werden.