In seiner Erwiderung bezieht sich der Verfasser Lars E. Broch auf einen anonymen Leserbrief, der ein vom Verein in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten kritisierte.
In der vergangenen Woche veröffentlichte unser Verein ein von uns in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten, worüber Schermbeck-online berichtete.
Als Reaktion auf dieses Gutachten wurde auf der gleichen Plattform kurz darauf ein anonymer Leserbrief veröffentlicht, der kritisierte, dass dieses Gutachten nicht auf die psychische Belastung Rissbetroffener eingehen würde.
Bei der Beauftragung des Gutachtens gab es eine klare Fragestellung, welche lautete: Gibt es eine rechtliche Vorgabe, die Haus- und Weidetierhaltern vorschreibt, wolfabweisende Zäune zu errichten – insbesondere in der Tierschutznutztierverordnung und / oder im Tierschutzgesetz.
Diese Frage wurde beantwortet.
Wir gestatten uns daher den Vergleich, das hier Äpfel mit Birnen vermischt werden und dass es de facto übrigens momentan unmöglich ist, ein derartiges Gutachten zu erstellen.
Es gibt nämlich keine Studien oder sonstigen validen Daten hierzu, auf dessen Basis dieses Gutachten geschrieben werden könnte.
So wurden zwar bereits im Oktober 2023 Teilnehmer an einer solchen Studie gesucht – beispielsweise hier: https://www.facebook.com, oder siehe unten.
nur liegt hier bislang offenbar kein Ergebnis vor. Ob Mangels Beteiligung oder aus anderen Gründen, entzieht sich unserer Kenntnis.
Welche Intention dahinter steckt, diesen Brei aus Äpfeln und Birnen herzustellen übrigens auch.
Lars E. Broch 1. Vorsitzender, Weidezone Deutschland e.V.
Deutschland, Wolfsland, 31.10.2023 – Im Land mit der mutmaßlich höchsten Wolfsdichte der Welt hat es schon viele Schockmomente gegeben. Offiziell gab es im vergangenen Jahr 4.366 gerissene Weidetiere – plus Dunkelziffer sowie all die Vorfälle, die als „nicht wolfsverursacht“ eingestuft wurden. Aber das ist ein anderes Thema.
Heute geht es um das, was zurückbleibt. Das, was Wölfe bei den Haus- und Weidetierhaltern hinterlassen, deren Herden teilweise um ein Viertel reduziert werden, die tagelang angebissene Kadaver einsammeln müssen, die die Nächte auf den Weiden verbringen oder im zweistündigen Rhythmus um ihre Flächen patrouillieren – immer in der Hoffnung, dass nichts geschehen ist und nichts geschehen wird.
Aber es geht auch darum, wie sich die Menschen fühlen, die mitten im Wolfsgebiet leben, mit ihren Haustieren, Weidetieren, Kindern.
Es geht kurz gesagt um die psychischen Folgen.
Um diese zu verdeutlichen, werden aktuell Betroffene gesucht, die bereit sind, ihre Befindlichkeiten wie Belastungsstörungen, Depressionen, Alltagsschwierigkeiten – gerne auch anonym – zu schildern.
Wichtig ist auch, was sich nach einem Wolfsübergriff auf die eigenen Haus- und Weidetiere entwickelt hat und wie man sich jetzt nach dem Erlebten fühlt.
Diese Schilderungen sollen zu einer Studie zusammengefasst werden, mit dem Ziel, die Situation mit fachlich fundierter Kompetenz zu beleuchten und gleichzeitig ein Beratungs- und medizinisches Behandlungsangebot für die Betroffenen aufzubauen. Die Einhaltung des Datenschutzes (Arztgeheimnis) und Anonymität werden zugesichert!
Die Studie wird von Karen Hendrix, Psychiaterin und Fachärztin für Psychotherapie an einer Klinik in Bayern, angestrengt. Karen arbeitet bereits jetzt ausschließlich mit Landwirtinnen und Landwirten – wer sich darüber informieren möchte klicke hier: