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Landrat Ansgar Müller zu: Petition zu Wölfin Gloria im Kreis Wesel

Veröffentlicht am

In einem Brief an die Initiatorinnen der Petition meldet sich nun Landrat Dr. Ansgar Müller zu Wort:

Landrat hofft, dass die Initiative das Verständnis für ein gutes Miteinander von Mensch und Tier weiter fördert und zum Verständnis beiträgt.

Sehr geehrte Frau Brodel, sehr geehrte Frau Brietsche-Ilsemann,

das Thema Wolf ist für die Menschen im Kreis Wesel seit dem Sesshaftwerden der Wölfin GW954f, genannt „Gloria von Wesel“, hochbrisant. In vielen Gesprächen habe ich erlebt, wie emotional das Thema diskutiert wird. Das zeigt auch Ihre Petition.

Das Land hat den Kreis Wesel als erstes Wolfsgebiet in Nordrhein-Westfalen ausgewiesen. Das Sesshaftwerden eines Wolfs zeigt, dass wir hier im Kreis Wesel eine hervorragende Naturausstattung haben und der Naturschutz gute Arbeit leistet. Darauf können wir stolz sein. Allerdings sind wir Menschen im Umgang mit Wölfen ungeübt. Insbesondere für die Landwirtschaft ist die Rückkehr des Wolfs eine Herausforderung.

Weidehaltung von Nutztieren trägt zur Pflege des Grünlands bei

Im Kreis Wesel trägt die Weidehaltung von Nutztieren maßgeblich zur Pflege des Grünlands bei und fördert die Erhaltung unserer typischen niederrheinischen Kulturlandschaft.

Sie ist damit auch ein Garant unserer Biodiversität. Für eine ökologische Unterhaltung der zahlreichen Deiche am Niederrhein ist die Beweidung mit Schafen unverzichtbar. Ein möglicherweise durch die Anwesenheit des Wolfes ausgelöster Rückgang der Weidetierhaltung muss deshalb verhindert werden.

Dazu ist es notwendig, dass die Gesellschaft auf die Herausforderungen, die durch das Aufkommen eines Wolfes entstehen, angemessen reagiert und Fördermittel für die erforderlichen Herdenschutzmaßnahmen in der Weidetierhaltungen bereitstellt.

Spezifische Situation im auge behalten

Die europa-, bundes- und landesrechtlichen Vorgaben zum Artenschutz in Bezug auf den Umgang mit dem Wolf sind eindeutig und unmissverständlich. Er hat den höchstmöglichen Schutzstatus. Eine Entnahme ist allenfalls in extremen Ausnahmefällen und als letzte Handlungsmöglichkeit , sofern ein stark abweichendes Verhalten bei einem Wolf vorliegt, möglich. Wir müssen die spezifische Situation im Kreis Wesel im Auge behalten und auswerten, ob das Verhalten der Wölfin Gloria artangemessen ist. Eine abschließende Bewertung ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich.

Lernen mit dem Tier zu leben

Unabhängig von unserem Einzelfall Gloria ist es aufgrund der in ganz Deutschland und Europa feststellbaren Rückkehr des Wolfes notwendig, dass wir lernen, mit diesem Tier zu leben. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als wir Anfang diesen Jahres die Wanderausstellung „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ des NABU im Kreishaus Wesel gezeigt haben, die die Menschen darüber informieren will, wie es sich mit dem Wolf leben lässt. Dies ist ein Baustein, um zu einem guten Miteinander von Mensch und Tier zu kommen.

Ich hoffe, dass auch Ihre Initiative dies weiter fördert und zum Verständnis beiträgt.

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