Landhotel Voshövel: Arbeiten dauern bis zur letzten Minute

Erweiterungsbau des Landhotels Voshövel wird am Samstag eröffnet
Schermbeck  „Ein bisschen Nervenkitzel gehört schon dazu“, stellte Juniorchef Christopher Klump heute Mittag während eines Rundgangs durch den Erweiterungsbau des Landhotels Voshövel fest, und weder seine Schwester Katharina noch die Eltern Werner und Carmen Klump widersprachen.
Wer heute gesehen hat, wie draußen mit dem Verlegen des Rollrasens begonnen wurde, die Fensterputzer mit der Arbeit begannen, ein Roboter zum ersten Mal den Boden des Swimming-Pools polierte und eine Zuwegung noch gar nicht vorhanden war, kann verstehen, warum die eigentlich für den morgigen Geburtstag der Seniorchefin vorgesehene Eröffnung doch lieber auf 11 Uhr am Samstag (28.) verlegt wurde.
Auch das Innere des Neubaus heizte den Nervenkitzel bis zuletzt an. Eine kaum überschaubare Zahl Handwerker verlegte Teppiche, schloss Lampen an, war mit den letzten Anstricharbeiten beschäftigt oder transportierte Zimmerinventar über Treppen und Flure. „Dienstag werden die ersten Gäste in den neuen Zimmern wohnen“, berichtete Juniorchefin Katharina Klump. Am kommenden Sonntag (29.) hat die Bevölkerung während eines Tages der offenen Tür von 11 bis 18 Uhr Gelegenheit, den Neubau zu besichtigen, dessen Aussehen im Oktober 2014 erstmals vorgestellt wurde,
Etwa 60 Firmen waren seit Februar mit dem Ausbau eines exklusiven Wellnesszentrums beschäftigt. „Fast alle Firmen haben ihren Sitz im Umkreis von 30 bis 40 Kilometern“, betont Seniorchef Werner Klump die Zielsetzung der Familie, möglichst viele heimische Firma an dem Bau des acht Millionen Euro teuren Bauprojektes zu beteiligen. Der Grundstein wurde am 20. April gelegt. Richtfest wurde am 2. Juli gefeiert.
Zwar gab es schon seit 2008 das „SPA“ als Wellnessbetrieb, der sehr gut angenommen wurde, aber nun ist alles viel großzügiger angelegt. Das neue „SPA“ steht auf vier Säulen. Errichtet wurden ein „Livingroom SPA“, eine Saunalandschaft, zwei Schwimmbäder und Ruheräume. Inspiriert vom hohen Niveau des Wellnessangebotes in österreichischen Hotels, wurde ein österreichisches Planungsteam mit ins Boot genommen. Die bauliche Grundkonzeption übernahm der Schermbecker Architekt Johannes Brilo. Die Österreicher haben es geschafft, in die Realisierung des Projektes hohe Standards für Wellnessnutzer einzuplanen.

Zwischen dem bestehenden SPA und zwei bereits bestehenden Hotelbauten entstand der neue Wellnessbereich mit zweistöckigem „Livingroom“ (im Hintergrund), zwei Schwimmbädern (innen und außen) und einer Gartenanlage. Werner, Carmen, Christopher und Carmen Klump (v.l.) laden zu einem Tag der offenen Tür am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr ein. Foto: Helmut Scheffler
Zwischen dem bestehenden SPA und zwei bereits bestehenden Hotelbauten entstand der neue Wellnessbereich mit zweistöckigem „Livingroom“ (im Hintergrund), zwei Schwimmbädern (innen und außen) und einer Gartenanlage. Werner, Carmen, Christopher und Carmen Klump (v.l.) laden zu einem Tag der offenen Tür am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr ein. Foto: Helmut Scheffler

Der jetzige SPA-Bereich hat– im direkt anschließenden Baukörper – neben einem Fitnessraum ein vergrößertes Bistro erhalten. Es entstanden mehr Ruheräume mit Wohnzimmerambiente. Ein 11 m mal 4 m großes Innenschwimmbad, ein 16 m mal 5 m großes Außenschwimmbad, ein Whirlpool für sechs Personen und eine große Außengartenanlage sind entstanden.
27 moderne Landstil-Zimmer können jetzt ebenso vermietet werden wie drei elegant eingerichtete Hochzeits-Suiten mit frei stehenden Badewannen und einem freien Blick auf den Golfplatz, zwei Junior-Suiten und zwei luxuriöse Chalet-Suiten im modernen Landhausstil, die eine Größe von 68 Quadratmetern aufweisen und zu denen ein Wohnbereich, ein Schlafbereich und eine Außensauna gehören. Wer künftig die „Tiffany-Suite“ bucht, fühlt sich bis ins Detail hinein an den 1961 entstandenen Film „Frühstück bei Tiffany“ um das New Yorker Partygirl Holly Golightly erinnert.
„Uns Vieren geht das Herz auf, weil alles so geworden ist, wie wir uns das vorgestellt haben“, zog Christopher Klump gestern Bilanz. Das galt auch in besonderer Weise für den riesigen Livingroom, der in Wohn-, Ess- und Ruhezimmer gegliedert ist und ganz unterschiedliche Formen der Entspannung zulässt, die vom Ausruhen übers Lesen bis hin zum Filmbetrachten und sportlichen Aktivitäten reichen. Insgesamt ist durch Schermbecks größte Einzelbaumaßnahme der letzten Jahre eine touristische Aufwertung entstanden, die weit über Schermbeck hinausreicht.
Auch für den eigenen Betrieb mit seinen derzeitigen 100 Arbeitsplätzen gibt es einen weiteren Schub. Die ersten sechs zusätzlichen Beschäftigten wurden bereits eingestellt und geschult. Mittelfristig sollen etwa 20 Arbeitsplätze und vier Ausbildungsplätze geschaffen werden. Für künftige Azubis bietet das breitere Spektrum einen zusätzlichen Ausbildungsanreiz.
Die Familie Klump dankte der Gemeinde Schermbeck und dem Kreis Wesel ebenso für eine reibungslose Zusammenarbeit wie Straßen NRW und den Baufirmen.

Die Anfänge des heutigen Gastronomiebetriebes reichen bis ins Jahr 1872 zurück. 1981 übernahmen Werner und Carmen Klump den Betrieb von den Eltern Ernst und Hannelore Klump. 1985 wurde das Restaurant „Lindenstube“ eröffnet. 1986 entstanden die ersten vier Hotelzimmer. In sechster Generation sorgen inzwischen Katharina und Christopher Klump für neue Ideen.

Landhotel Voshövel 26.11.2015-018

Kaum zu glauben, dass hier am Samstag die offizielel Eröffnung des Erweiterungsbaus erfolgen soll. Foto: Helmut Scheffler
Kaum zu glauben, dass hier am Samstag die offizielle Eröffnung des Erweiterungsbaus erfolgen soll. Foto: Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.