Kunstwerke in vielerlei Facetten

Erste Brichter Ausstellung „Gartenzeit“ war am Wochenende gut besucht

Schermbeck Die Verbindung von Wanderung durch blühende Gärten, geselligem Beisammensein in Wüstemeyers Open-Air-Café bei Getränken und selbst gebackenem Kuchen und die Begegnung mit Werken ganz unterschiedlich arbeitender Künstler machten den besonderen Reiz des zweitägigen Kunst-Events „Gartenzeit“ aus, das in der Forstsetzung der zwölf bisherigen Veranstaltungen „Kunst in der Natur“ zum ersten Male von der Familie Wüstemeyer veranstaltet wurde.

Die Räume zwischen den Stationen einzelner Künstler ließen auf dem langen Rundweg Zeit zu Blicken auf den Farb- und Formenschatz der Natur. In Wüstemeyers Baumschule hatte die Natur ein farbenprächtiges Gewand im Spektrum des gesamten Regenbogens angelegt. Etwa 250 Wildarten – die meisten stammen aus dem ostasiatischen Raum – ließen vor den Augen der Besucher ein Blütenmeer entstehen.

Auf dem Gelände der Brichter Baumschule Wüstemeyer stellten am Samstag und Sonntag zahlreiche Künstler der Region ihre Arbeiten aus. Foto Scheffler
Auf dem Gelände der Brichter Baumschule Wüstemeyer stellten am Samstag und Sonntag zahlreiche Künstler der Region ihre Arbeiten aus. Foto Scheffler

Hinter einem übermannshohen Rhododendronbusch stand der Besucher unvermittelt vor einem der zahlreichen Stände eines Künstlers. Die Schermbeckerin Waltraud Schröder war mit ihren in drei unterschiedlichen Brenntechniken hergestellten Keramikarbeiten schon sehr oft in der Ausstellung vertreten. Karin Müllers schmucke Sommerhüte aus Filz oder Bananenpalmblättern wurden gerne anprobiert. Wie sehr sie mit ihrem Motto „Hüte verändern den Menschen“ Recht hatte, konnte von den Zuschauern jeweils bestätigt werden. Skulpturen aus Ton konnten in „Kelbassa`s Panoptikum“ bewundert werden. Die Schermbecker Fotografin und Fotodesignerin Ulrike Pollmann bewies, mit wie viel Originalität man Postkarten mit Baby- oder Blumenmotiven gestalten kann. Alte Kataloge und Flyer braucht man nicht in der blauen Tonne zu entsorgen; die Dorstenerin Gabi Schönweiß kann daraus Origami-Faltschachteln und sogar Ohrringe herstellen.

Schalen, Dosen und Gartenstecker aus verschiedenfarbigen Gläsern wurden von der Raesfelderin Birgit Kölking ausgestellt. Auf dem weiteren Rundweg begegnete man der Essener Fotografin Simone de Paauw und ihren Arbeiten mit der Camera obscura, den Holzmarionetten der Dinslakenerin Annette Schreiner und Ursula Vondungs Collagen zum Thema „Sommerliche Kollektion am Drahtbügel“.

Die Kalkarerin Gertrude Loch verstand es mit viel Geschick und Kreativität, verschiedenen Fasern miteinander zu verfilzen und daraus Armstulpen, Schals, Taschen und Ketten herzustellen. Anton Wiesmüller aus dem bayerischen Unterliezheim war der Einladung der Veranstalter nach Bricht gefolgt und stellte gleich eine ganze Serie von Gartendekorationen aus Blech vor. Das Alpener Ehepaar Schmitz bereicherte die Ausstellung: Hiltrud Schmitz mit Keramiken in Rakotechnik, Johannes Schmitz mit Niederrhein-Aquarellen.

Mit Papier-Skulpturen nach einer alten chinesischen Verarbeitungstechnik zog die Wulfenerin Monika Meise die Aufmerksamkeit der Besucher auf ihren Stand. Silberschmuck der Wulfenerin Angelika Linnemann, Keramikarbeiten und Acrylbilder der Weseler „Schau-Art-Galerei“, Heike Krügers (Reken) textile Kunst, Anja Hellmanns (Borken) handgefertigte Glasperlen, Birgit Schellhases (Bochum) Puppen, Sonja Rademachers und Angelika Papendorfs (Schermbeck) Betonobjekte und Kreationen aus Treibholz vom Rhein: Es gab sehr viel Abwechslungsreiches zu betrachten. Birgit Goldkuhl töpferte mit Kindern Insekten-Hotels. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.