Zweitägige Kunstpräsentation in der Brichter Frankenhofsiedlung
Die Verbindung von Wanderung durch blühende Gärten, geselligem Beisammensein in Wüstemeyers Café bei Getränken und selbstgebackenem Kuchen und die Begegnung mit Werken ganz unterschiedlich arbeitender Künstler machten den besonderen Reiz des zweitägigen Kunst-Events „Gartenzeit“ aus, das am Wochenende auf dem Gelände der Baumschule Wüstemeyer in der Brichter Frankenhofsiedlung zum dritten Male veranstaltet wurde.

Frisches Grün der Laubgehölze schuf einen kostenlosen Rahmen für die ganz unterschiedlichen Werke von mehr als 20 Künstlern. Für Kerstin Moritz aus Unna wurde die „Gartenzeit“ zu einer Premiere. Erstmals stellte sie ihre Acrylzeichnungen aus. Die meisten ihrer Bilder sind aus persönlichen Erlebnissen und Ereignissen in ihrem Umfeld entstanden. Zum ersten Mal beteiligte sich auch Monika Liermann aus Neukirchen-Vluyn an dem Brichter Künstlertreffen. Federzeichnungen, Acrylbilder und Ölgemälde mit einem impressionistischen Touch ergänzte sie um Gedichte, in deren Mittelpunkt leidvolle Liebesgeschichten standen.

Die Moerserin Helga Steneberg ist seit 14 Jahren eine begeisterte Acrylmalerin, die im Moerser Raum schon an zahlreiche Ausstellungen teilnahm. In Bricht gab sie mit ihren Karten, Bildern und Drucken einen Einblick in das Wesentliche ihres Schaffens.
Schmuck aus hochwertigen Naturmaterialien und Glasperlen wurden am Stand der Drevenacker Künstlerin Ellen Wehrmann-Schröer bestaunt. Neben Ketten aus Schaumkorallen und Lavasteinchen lagen Ringe aus Aludraht und Armbänder aus Süßwasserperlen. Zum Schmuckangebot gehörten auch Kreationen der Bocholterin Birgit Döing. Von Hildegard Verhufen aus Büderich konnte man erfahren, wie ihre handgefertigten Glasperlen aus geschmolzenen Glasfäden entstehen. Die staatlich geprüfte Schmuckgestalterin und Goldschmiedemeisterin Mercedes Moragas aus Oberhausen fertigte Ketten und Ringe aus Feingold, Silber und edlen Steinen an.
Angelika Papendorf und Sonja Rademacher bewiesen, dass Töpfe, Schalen, Platten, Vogeltränken und kleine „Waldgeister“, die man in die Bäume hängen kann, aus Beton richtig schmuck aussehen können.
„Ich nähe gerne aus dem Bauch heraus“, schilderte die Rekenerin Heike Krüger ihre Arbeitswiese im Sektor „textile Kunst“. Auf diese Weise entstehen beeindruckende modische Unikate.
Gardinen im klassisch-modernen Landhausstil präsentierte Petra Scholt von der Hardter Raumausstattung Scholt ebenso wie Polsterstoffe, die in der hauseigenen Polsterei verarbeitet werden.
Der gelernte Karosseriebauer Anton Wiesmüller aus Unterliezheim hat sich von der Arbeit an Autos inzwischen verabschiedet. Die Herstellung ausgefallener Kunstobjekte aus Eisen in Rost-Strukturen gefällt ihm wesentlich besser.

Dem Borkener Axel Fenselau konnten die Besucher bei der Entstehung filigraner Drahtkunstwerke zuschauen. Drähte in Stärken zwischen 0,8 und drei Millimeter dicken verzinkten Drähten wurden so verknüpft, dass Tiere oder Lichtobjekte daraus entstanden. Nebenan wurden aus Edelstahl gefertigte Windspiele des Voerders Kurt Himmelberg zu Blickfängen, besonders dann, wenn sie mit Glaskugeln verbunden waren.

Mit Papier-Skulpturen nach einer alten chinesischen Verarbeitungstechnik zog die Wulfenerin Monika Meise die Aufmerksamkeit der Besucher auf ihren Stand. Die in einer sehr arbeitsaufwändigen Technik entstandenen Skulpturen und Figuren wurden mit wetterfestem Lack überzogen.
Die Spruchtafeln der Marlerin Iris Matheus, die Patchworkdecken, handgefertigten Taschen und Schals der Bottroperin Sabine Küntzel und Christian Schwitts Fotografien standen als weitere Beispiele für das breite künstlerische Spektrum der „Gartenzeit“.

Die Räume zwischen den Stationen einzelner Künstler ließen auf dem langen Rundweg Zeit zu Blicken auf den Farb- und Formenschatz der Natur. In der Baumschule hatte die Natur ein farbenprächtiges Gewand im Spektrum des gesamten Regenbogens angelegt. Besonders beeindruckend wirkten die Rhododendron, die in der Vielfalt der Sorten wohl einmalig in der gesamten Region sein dürften. H.Sch.