Schermbecker Künstler Kastulus A. Wolf öffnete sein Atelier im Rahmen der Dorstener Kunstroute 2019
Schermbeck. Seit etwa einem Jahr hat der Schermbecker Künstler Kastulus A. Wolf in Erle sein Atelier am Höltingswall in Erle.
Bei der „Kunstroute“ des Dorstener Vereins „Virtuell-Visuell“ öffnete er mit dem Fotografen Burkhard Möcklinghoff die Ateliertür für Besucher.
Wolf präsentierte seine Skulpturen und Möcklinghoff aus Wulfen Fotos, die durch Montagen, Mehrfachbelichtungen und Verfremdungen neue Sinnzusammenhänge erhielten. So hatten die Betrachter den Eindruck, die Realität in einem neuen Licht zu sehen.
Eingebunden in seine Kunstfotografien sind die Skulpturen von Kastulus A. Wolf. Möcklinghoff wendet die Technik der Fotografie kontrolliert an. Durch bewusst gewählte Ausschnitte einer Skulptur, die im Bild platziert werden, bekomme das Foto ein neues Zusammenspiel von Bedeutung und Farben, erklärte der ehemalige Lehrer.
Jenseits der dritten Dimension
Kennengelernt haben sich die beiden Kreativen im Kunstverein. „Wir haben unsere Werke gesehen und sofort Kontakt aufgenommen, um weitere Projekte gemeinsam zu gestalten“, erinnerte sich Wolf. Bei Möcklinghoff sei keine Überzeugungsarbeit nötig gewesen, um ihn für das erste gemeinsame Projekt „Jenseits der dritten Dimension“ zu gewinnen. Dieses wurde gemeinsam mit dem Dorstener Fotografen Peter Körber und Sibylle Ostermann umgesetzt.
Anfänglich war es die Fotografie, später die Plastik, die den gebürtigen Wiesbadener Dipl. Wirtschaftsingenieur und Autodidakt schon immer interessierten.
Aus dem Strom von Zeit und Mode gelöst
Seit etwa zehn Jahren beschäftigt sich Wolf (66) mit dieser Kunstform.
Die Gestaltung von Skulpturen sei für ihn ein Prozess, der zuerst im Kopf abgeschlossen sein müsse, um anschließend in einem dreidimensionalen Modell zu enden. Zum Einfangen der kurzen menschlichen Augenblicke nutzt Wolf harte, beständige Bronze. Damit kann Wolf seinen Figuren, wie er sagt, Zeitlosigkeit verleihen. „Ich löse sie aus dem Strom von Zeit und Mode sowie aus der Schnelllebigkeit der Postmoderne heraus“.
Mittlerweile habe er 50 Figuren, hauptsächlich Auftragsarbeiten, in einer Kunstgießerei in Bronze fertigen lassen, ergänzte er.
Skulpturen mit Botschaften
In seinem Werk widmet er sich vor allem dem Menschen. In dem kleinen Atelier, das er vor einem Jahr in Erle angemietet hat, fühlt sich Wolf wohl. Hier könne er ungestört arbeiten und das Licht stimme auch, sagt der Schermbecker.
Zwei Dinge, die ihn besonders reizen, seien Porträts und das visualisierte Umsetzen von Träumen nach Gesprächen. Ein weiteres Thema, das auch in seinem Atelier zu sehen ist, ist die Auseinandersetzung mit Religionen.
„Erna, schau mal“, so heißt das Thema einer dreiteiligen Skulptur aus Gips. Bei allen Kunstobjekten geht es Wolf darum, die Botschaft, die hinter der Skulptur stehe, zu verdeutlichen.
Petra Bosse