Vor der Volksbank wurde am Freitag der Erntekranz hochgezogen
Auf dem Platz vor der Volksbank fand am Freitagabend die vom Heimat- und Geschichtsverein gemeinsam mit dem Gemeindemarketingverein „Wir sind Schermbeck“ geleitete Erntedankfeier statt.
An der Verbands-Sparkasse gegenüber der Ludgeruskirche versammelten sich die Schermbecker Tambouristen sowie Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung Schermbeck, die in der Uefter Gärtnerei Baumeister einen großen Strohkranz gebunden und mit Maiskolben und Sonnenblumen geschmückt hatten.
Getreide in flüssiger Form
Von dort zogen die Musiker und die Jugendlichen über die vom Löschzug Schermbeck für den motorisierten Verkehr gesperrte Mittelstraße zur Volksbank, wo der Heimat- und Geschichtsvereinsvorsitzende Rolf Blankenagel die Besucher und die teilnehmenden Vereine begrüßte.
Die Landjugend zog den bunt geschmückten Kranz ebenso in luftige Höhe wie den Ring der Zunftzeichen und Wappen, die der Schermbecker Bildschnitzer Willi Wehmeyer zur Verfügung stellte. Zur Belohnung gab`s von den Volksbank-Mitarbeitern Willibald Peinhaupt und Sebastian Kemmesies Getreide in flüssiger Form.
Musik
Für die musikalische Untermalung sorgten nicht nur die Tambouristen, sondern auch die von Bastian Striewe geleitete Blaskapelle „Einklang“ mit den Märschen „Rütz“ und „Kitzbühler Standschützenmarsch“. Der vom Dirigenten Jörg Remmers geleitete Männergesangverein „Eintracht“, der am Freitag durch vier Sänger des MGV Gahlen-Dorf verstärkt wurde, erfreute die Zuhörer mit den Liedern „Aus der Traube in die Tonne“, „Heimat“, „Kein schöner Land“ und „Droben im Oberland“.
Die Festansprache übernahm der Heimat- und Geschichtsvereinsvorsitzende Rolf Blankenagel. Nach einer kurzen Betrachtung des Kirchenliedes „Wir pflügen und wir streuen“ von Matthias Claudius befasste sich Blankenagel mit der Gegenwart als einer Zeit des Überflusses, mit globalen Märkten und reich gedeckten Tischen. „Frische Lebensmittel sind heute zu fast jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit verfügbar“, stellte Blankenagel fest.
Verbraucher machen sich Sorge
Die Preise seien inzwischen so gesunken, dass man an den Haltungsbedingungen zweifeln müsse. „Die Verbraucher machen sich Sorge“, so Blankenagel, „dass die intensive Landwirtschaft unsere Umwelt schädigt, und sie weisen uns auf ungeklärte Fragen im Zusammenhang mit dem Anbau genmanipulierter Pflanzen hin.“ Uns allen müsse daran gelegen sein, dass Lebensmittel so erzeugt würden, die „den Belangen von Mensch, Tier und Umwelt gerecht“ würden. „Es ist schon eine verkehrte Welt, in der wir leben“, fuhr Blankenagel fort, „eine Welt, in der die Entsorgung einer Tonne Müll teurer ist, als eine Tonne besten Brotgetreides kostet. Möge dieser Wahnsinn ein Ende haben und wir wieder zu einer nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft, ohne Massentierhaltung und Gentechnik, zurückkommen.“ H.Scheffler