Kreis Wesel rüstet auf – Semistation gegen Raser

Die neue Radaranlage des Kreises Wesel mit neuartiger Blitztechnik tarnt sich als Anhänger.

Das bedeutet, dass sich zukünftig die Raser in der Gemeinde auf die nächste Generation einstellen müssen.

Damit setzt die Bußgeldstelle des Kreises auf eine neue Technik, die bereits in verschiedenen Bundesländern getestet und im Einsatz ist.

Insgesamt vier von der semistationären Anlage wird der Kreis Wesel sich im nächsten Jahr anschaffen. Aktuell steht der Blitzer vor der Gesamtschule an der Erler Straße. Hersteller ist die Firma Jenoptik Robot GmbH mit Sitz in Monheim, die diese Blitzanhänger verleiht.

Überwacht werden beide Fahrtrichtungen gleichzeitig, sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Bedingt durch Front- und Heckkamera bieten die Anhänger ebenso die Möglichkeit der Erfassung von Geschwindigkeitsverstößen durch Motorräder. Die gepanzerte Anlage verfügt über einen GPS-Sender zur Ortung des Anhängers und über Sensoren, die Vandalismus-Versuche melden.

Neuer Blitzer in Schermbeck
Neue Blitzanlage des Kreises an der Erler Straße im Einsatz. Foto: Daniel Bosse

„Die stationäre Anlage ist flexibler als ein Radarwagen und erfordert kein Personal. Deshalb kann sie länger, auch über Nacht an einer Stelle bleiben und betrieben werden“, sagt Bodo Leineweber von der Bußgeldstelle des Kreises auf Anfrage von Schermbeck-Online.

Bereits gestern sorgte der aufgestellte Kasten, treffend beschrieben als Kunstwerk „designend vom gleichen Künstler wie die Ronaldo Statue auf Madeira“ für Diskussionen auf Facebook und erregte die Gemüter der Autofahrer.

Fakt ist, die Radaranlage ist nicht von der Gemeinde Schermbeck, sondern vom Kreis Wesel an der Erler Straße postiert worden.

Wer allerdings glaubt, dass die Anlage nicht legal sei, irrt sich. „Jeder der hier geblitzt wird, muss auch mit einem Knöllchen rechnen“, so Leineweber.

Jenoptik-Semistation-
Foto: JENOPTIK AG

Info

Die Semistation basiert auf einem Modell, das Jenoptik in der Schweiz bereits vor einigen Jahren auf den Markt gebracht hat. Für Deutschland wurde die Anlage weiterentwickelt und mit dem Laserscanner TraffiStar S350 ausgerüstet.

In einem robusten Container untergebracht, kann die Messtechnik unabhängig von der Stromversorgung dank Batterien jeweils etwa eine Woche zum Beispiel in Baustellen, an Unfallschwerpunkten oder verkehrsberuhigten Standorten eingesetzt werden.

Petra Bosse

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