Kooperation will Verbesserungen im Verbraucherschutz

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen teilt mit:
Vor dem Hintergrund der Lebensmittelskandale der letzten Jahre, die die Verbraucherinnen und Verbraucher aufschreckten und beunruhigten, haben die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP/VWG im Kreistag Wesel sich grundlegende Gedanken darüber ge-macht, wie der „Verbraucherschutz“ in einem umfassenden und nachhaltigen Sinne verbessert werden kann.
Nebeneffekt soll auch sein, die bislang sehr einseitig ausgerichtete Verwaltungsabteilung „Kreiszüchterzentrale“ im neuen Verbraucherschutzkonzept aufgehen zu lassen.
In der Kreisverwaltung bestehen mehrere Organisationsbereiche, die unterschiedliche Aufga-ben des Verbraucherschutzes wahrnehmen. Die Kooperation strebt nun an, den Verbraucher-schutz nach einheitlichen Zielen auszurichten, zu koordinieren und effektiver zu machen. Dazu sollen die Verbraucherschutzaspekte stärker beachtet und die Aufgabenerfüllung an bestimm-ten Zielvorgaben ausgerichtet werden.
Ulrike Trick, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, be-gründet dies so:
„In der Landwirtschaft z.B. werden die Grundlagen für gesunde Lebensmittel gelegt. An einer entscheidenden Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Kreisverwaltung befindet sich
die Kreiszüchterzentrale. Bei der Beratung und Koordinierung der Aufgaben im Sinne des Ober-ziels Verbraucherschutz können zahlreiche „Weichen“ in den einzelnen Tiergattungen entspre-chend gestellt werden.
So sollen z.B. in der Rinder- und Hühnerhaltung nicht der reine Milchertrag der Kühe oder der größtmögliche „Umschlag“ in einem Hähnchenmaststall als oberstes Ziel stehen, sondern die regionale, qualitätvolle, tier- und umweltverträgliche und damit den Verbraucherschutz för-dernde Züchtung und Haltung, die letztlich auch den wirtschaftlichen Erfolg der Landwirte nachhaltig sichert.“
Auch für die Regionalvermarktung hat die Kooperation klare Zielvorstellungen.
Ulrike Trick: „Die überwiegend im Kreis Wesel vorhandene familiäre Struktur der bäuerlichen Betriebe ist zu erhalten und zu fördern. Die (Land-) Wirtschaftsförderung in der EAW, die u.a. mit ihren Aktivitäten zur Regionalvermarktung bereits einen entscheidenden Beitrag dazu leis-tet, kann noch gesteigert werden.
Wünschenswert ist, Aktivitäten wie z.B. das “Aktionsbündnis Direkt- und Regionalvermarktung am Niederrhein” (mit dem Kreis Kleve) oder “Gutes vom Niederrhein – Feines vom Land” (mit dem Kreis Borken) noch gezielter auf die Landwirtschaft im Kreis Wesel auszurichten. Eine eigene Dachmarke könnte dabei hilfreich sein. So würden Verbraucher und Landwirte für die Thematik weiter sensibilisiert und damit der Verbraucherschutz gestärkt.“
Weitere konzeptionelle Vorstellungen der Kooperation betreffen die Landschaftsbehörde, die Wasserbehörde, die Abfallwirtschaftsbehörde, die Kreisveterinäre oder die Le-bensmittelüberwachung.
Ulrike Trick resümiert:
„Das Konzept bedeutet nach unserer Ansicht keine Stellenausweitung, sondern eine an-dere Prioritätensetzung.
Die Kreiszüchterzentrale sollte wegen ihrer zahlreichen Schnittstellen organisatorisch weiterhin im Fachdienst 60 Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei angesiedelt bleiben, allerdings umbenannt werden in Koordinationsgruppe “Nachhaltige Landwirtschaft und Tierhaltung”.
Auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen ist unbedingt zu prüfen.“

Hubert Kück (Fraktionsvorsitzender) (Foto)

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.