Der Schermbecker Klaus Wasmuth (Foto) war Jahre lang in Schermbeck und auf Landesebene politisch aktiv, auch als Ratsmitglied in Schermbeck. Jetzt äußert er sich zur Flüchtlingsproblematik:
„Wer in Europa die Führungsrolle übernimmt, muss auch damit rechnen, dass dem nicht immer gefolgt wird. Der Kanzlerin Merkel ist die Führungsrolle in Bezug auf die Flüchtlingsproblematik entglitten. Die Deutsche Solidarität in Ehren, aber gegen nationale Interessen kann auch sie nichts machen. Die europäische Solidarität in Bezug auf die Flüchtlinge ist dahin. Die Kanzlerin ist auf dem richtigen Weg, hat trotz ihrer humanistischen Haltung gegenüber den Flüchtlingen in Europa aber versagt. Es gibt eindeutige europäische Regelungen, die den Flüchtlingsstrom aufzeigen. Die Griechen sind überfordert und den Ungarn, die die Regeln durchsetzen wollten, wird Versagen vorgeworfen. Einige andere europäische Staaten verweigern die Solidarität, obwohl diese seit ihrer Mitgliedschaft in der EU Milliarden kassiert haben. Deutschland ist Nettozahler in der EU. Erst jetzt wird von der BRD gefordert, dass Schengen-Abkommen und Dublin einzuhalten. Armes Deutschland – Armes Europa. Das Angebot einiger EU-Länder, Flüchtlinge aufzunehmen, wird als Alibifunktion missbraucht um sich moralisch freizustellen.
Die Ursache der Völkerwanderung liegt weit zurück, nämlich in der Kolonialzeit. Auch Deutschland hatte Kolonien. Heute geschieht im Grunde nichts Anderes als weiter die Ausbeutung der ehemaligen Kolonien. Die Entwicklungshilfe hat nichts gebracht. Es herrscht weiter Not und Elend. Es wäre besser, die Gelder, die in die EU-Staaten fließen, jetzt für die Flüchtlinge einzusetzen. Die Länder, die sich jetzt der Solidarität verweigern, haben seit Jahren Solidarität erfahren.
Dann müssen einige Staaten eben mit der Weiterentwicklung ihrer Struktur warten. Eine Verteilung der Flüchtlinge würde für Deutschland, das ja jetzt schon die Hauptlast trägt, alles erträglicher machen. Jetzt geht es erst richtig los. Wenn nicht jetzt und sofort mit europäischen Werten gehandelt wird, dann geht die Solidarität verloren und es geschieht dann das, was wir alle nicht wollen.
Es müssen Taten folgen und nicht nur Gerede. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, denn die Probleme vor Ort gehen jetzt erst richtig los, überlegen viele Deutsche und viele Europäer, wie sie zur nationalen und europäischen Politik stehen. Herr Junker und Frau Merkel handeln Sie! Entweder Sie bekommen Europa auf eine solidarische Linie oder streichen Sie sofort die Subventionen an die nichtsolidarischen EU-Länder.“