Klassik, Gospels, Polkas, Märsche

Blaskapelle „Einklang“ startete mit dem Frühjahrskonzert in die neue Saison

Pünktlich zum traditionellen Frühjahreskonzert der Blaskapelle „Einklang“ schien sich die ungewöhnlich kalte April-Witterung verabschieden zu wollen. Das trug in der Turnhalle der Maximilian-Kolbe-Schule am Samstagabend merklich zur fröhlichen Stimmung bei.

Tubist Berthold Bienbeck erfreute als Mitarbeiter der Dülmener Gärtnerei Rüsthaus mit einer Lkw-Ladung blühender oder immergrüner Pflanzen die Zuschauer, die bei der Gelegenheit lernten, dass zu den ersten Frühlingsblühern die gebe Forsythie, die zartrosafarbene Blutpflaume und die tiefrote Zierjohannisbeere gehören.

Als lehrreich erwiesen sich auch die mit vielen Hintergrundinformationen versehenen Ausführungen Engelbert Bikowskis, der in der Nachfolge des langjährigen Moderators Martin Schulze in diesem Jahr zum ersten Mal das zweieinhalbstündige Programm vorstellte.

Den musikalischen Reigen eröffnete das Hauptorchester, dessen Leiter August Krayenbrink vor genau zehn Jahren zum ersten Mal ein Frühjahrskonzert leitete und seither einen deutlichen Schwenk in Richtung konzertanter Blasmusik verwirklichen konnte. Richtig schwierige Musikstücke verlangte Krayenbrink seinem etwa 40-köpfigen Orchester ab. Dazu gehörten gleich zu Beginn Satoshi Yagisawas „Alphamonic Ouverture“ und die stark spanisch geprägte Musik in Alfred Reeds „El Camino Real“.

Mit ihrem traditionellen Frühjahrskonzert starteten drei Gruppen der Blaskapelle „Einklang“ am Samstag in die neue Saison. Foto Scheffler
Mit ihrem traditionellen Frühjahrskonzert starteten drei Gruppen der Blaskapelle „Einklang“ am Samstag in die neue Saison. Foto Scheffler

Mit Mathias Gronerts „Polka mit Herz“ erinnerte die „Einklang“ daran, dass Blasmusik und Oktoberfeststimmung einander sehr gut ergänzen. Typische egerländische Klänge beendete Uli Schmeing mit einem extra wuchtigen Paukenschlag. Nicht minder schmissig kam Hermann Dostals „Fliegermarsch“ aus der Operette „Der fliegende Rittmeister“ daher.

Den zweiten Programmpart vor der Pause gestaltete das von August Krayenbrink dirigierte Jugendorchester. Mit Philip Sparkes „Lion City Festival“, das Fanfaren, Marschmelodien und ein ruhiges Legato vereint, stellten die jungen „Einklang”-Musiker ihr musikalischen Können unter Beweis. Sehr viel Applaus erhielten sie für die Interpretation von Rodger Hodgsons „The logical song“ aus dem Jahre 2006, in dem die Verwandlung eines fröhlichen, sorglosen Kindes in einen zynischen Erwachsenen thematisiert wird. Mit charakteristischen griechischen Klängen weckten die Musiker in Johan Nijs` „Mykonos“ bei den Zuhörern die Vorfreude auf den kommenden Urlaub.

In der Pause konnten sich die Zuhörer an Stellwänden über die verschiedenen Gruppen der Blaskapelle „Einklang“ informieren, die vor 90 Jahren als KAB-Kapelle im Umfeld der Ludgerusgemeinde gegründet wurde. Martin Schulze warb als Vorsitzender des Fördervereins der Blaskapelle für die Unterstützung der Kapelle und ermunterte vor allem junge Zuhörer, sich der „Einklang“ anzuschließen, weil ihnen neben qualifizierten Einzelunterricht auch eine Ensemble-Mitwirkung geboten wird.

Nach der Pause stellte sich der „Einklang“-Nachwuchs auf der Bühne vor. Die Jungen und Mädchen der Aufbaustufe bereitete Hubert Dahlhaus während der wöchentlichen Proben auf ihre ersten Auftritte vor. Die Vorstellung des Programms übernahm sein elfjähriger Enkel Lukas Dahlhaus. Von Gospel-Hits über musikalische Ferienstimmung in Mexiko mit den Trompeten-Solisten Lukas Triptrap, Lukas Dahlhaus, Maren Schüring und Jonas Schumann reichte die musikalische Weltreise über das klassische „Italian Caprice“ zu Anna Mc Gintis „Those Fabulous Flutes“, in dem die Querflötistinnen Lea Triptrap und Emelie Nondorf für ihre Soloparts sehr viel Beifall erhielten.

Mit einem Medley bekannter James Bond-Melodien und der Polka „Goldener Oktober“ im Stil von Ernst Moschs Egerländer Blasmusik rundete das Hauptorchester das Frühjahrskonzert ab. Um die „Alten Kameraden“ als Zugabe brauchten die Zuhörer nicht lange zu betteln. Sie gehören seit Jahrzehnten zum fulminanten Ende des Frühjahreskonzertes. H.Sch.

Vorheriger ArtikelIn Schermbeck darf Platz genommen werden!
Nächster ArtikelNeustart der Jungen Union Schermbeck
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.