Kinder in Indien freuten sich

Die Kinder in Indien freuten sich über die mitgebrachten Geschenke der Besucher aus Schermbeck

Herzensangelegenheiten – Schulbesuch und  Eröffnung des Nähzentrums – 2. Teil der Indienreise. Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala, der seit 2013 in Schermbeck tätig ist und mit einer Gruppe von 33 Frauen und Männern aus Schermbeck und Umgebung gemeinsam sein Land besuchte.
Von Petra Bosse

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier MuppalaWährend der langen Tour gab es einen besonderen Ort, die den Schermbeckern von der Kirchengemeinde St. Ludgerus sehr am Herzen lag. Es war der Ort und die Gemeinde, wo der 43-jährige Pastor mit seinen sechs Geschwistern, geboren und aufgewachsen ist.

Für alle Reiseteilnehmer war der letzte Tag der Indienreise mit der Einweihung der kleinen Kirche im Heimatort von Xavier Muppala, den zwei Schulbesuchen und der Eröffnung des Nähzentrums wohl einer der emotionalsten Momente.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala

Schule für die Ärmsten der Stadt

Im Großstadtdschungel und nicht auf den ersten Blick erkennbar liegt die Schule. Gleich neben der Elite-Schule für moslemische Jungen. 

Der Schulbesuch hier ist für alle Kinder, egal welcher Konfessionen sie angehören, kostenlos. Die Schule wird von Nonnen geleitet und ist ein Ort voller Ruhe, Sauberkeit und Fröhlichkeit.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala
Xavier Muppala im Kreis seiner Familie

Pastor Muppala ist seit 2008 mit der Schule, wo seine Schwester lange Zeit Schulleiterin war, bis heute eng verbunden. Immer wieder unterstützt der indische Pastor aus eigener Tasche und Spendengeldern diese kleine Schule, wo die ärmsten Kinder der Millionenstadt unterrichtet werden und täglich eine warme Mahlzeit bekommen.

Ein beschützter Ort für die Kinder, die größtenteils die restliche Zeit auf der Straße leben und schlafen.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala
Grenzenlose Freude

Leuchtende Kinderaugen in Indien

Um das Projekt von Xavier Muppala zu unterstützen, wurde bereits vor Antritt der  Reise fleißig etwas Geld für die Geschenke gesammelt. So konnten am Ende Anette Speckamp, Barbara Böing und Barbara Stender an alle  Schülerinnen und Schüler fünf Schreibhefte pro Kopf überreichen.  

Eine kleine Geste mit großer Wirkung. „Das sich ein Kind über fünf Schreibhefte so freuen kann, das treibt mir regelrecht die Tränen in die Augen“, sagte gerührt eine Schermbeckerin beim Anblick der glücklichen Kinderaugen.

Und überhaupt: Neugierig, fröhlich und sehr aufgeschlossen gingen die Mädchen und Jungen mit den Besuchern auf „Tuchfüllung“. Voller Stolz nahmen sie die Gäste an die Hand um ihnen ihre einzelnen Klassenräume zu zeigen.  Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala Nach einem gemeinsamen Essen, einer Tanzvorführungen und einer Führung durch das Schulgebäude wurden dann die kleinen Geschenke verteilt.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala
Geschenke für die Kinder

Nach gut zwei Stunden musste sich die Gruppe mit schweren Herzen von den Kindern und den Lehrern verabschieden, denn noch zwei weitere Termine standen auf dem Besucherfahrplan am letzten Tag der Indienreise.

Die Einweihung der neuen Kirche, die offizielle Eröffnung eines Nähzentrums und ein Abstecher in die anliegende Schule, welche ebenfalls von katholischen Schwestern geführt wird.

Hilfe zur Selbsthilfe –  Werkstatt mit Nähmaschinen eröffnet

Bevor es aber soweit war, stand noch ein weiterer Besuch in einer Schule in unmittelbarer Nachbarschaft von dem Ort Agraharm/Ponugodu an. Hier eröffnete offiziell an diesem Tag Xavier Muppala ein Nähzentrum mit acht Nähmaschinen.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala

Ein Projekt „Hilfe zur Selbsthilfe“ für die Mädchen im Dorf. „Die Mädchen können bis zur zehnten Klasse die Schule besuchen. Danach haben die meisten Frauen keine Möglichkeit mehr weiter zu studieren.

Nun können die Frauen hier nach der Schule arbeiten und sich etwas Geld verdienen und somit ihre Familie unterstützen“, so Xavier Muppala.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala
Die neue Werkstatt für junge Frauen mit acht Nähmaschinen

Das Projekt wurde ebenfalls durch Spenden von rund 700 Euro finanziert. 
Die Nähmaschinen stammen alle aus Indien, wurden komplett überholt und stehen nun den jungen Damen in einem eigenen Raum zur Verfügung.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala
Wofür doch so ein Tuch gut sein kann. Einige Herren trugen das Geschenk als Sonnenschutz auf ihrem Kopf

Am Ende des Besuches überreichte die Mutter von Xavier Muppala allen Besucherinnen einen Sari als Geschenk und für die Männer einen Schal, der von einigen modebewussten Herren zweckentfremdet und als Sonnenschutz umfunktioniert wurde.  

Bischof kam persönlich in den Reisebus

In Ponugodu wartete nicht nur ein ganzes Dorf auf die Besucher. Selbst Bischof Govindu Joji vom Bistum Naigonda war persönlich zur Kircheneinweihung angereist. 

Am Ende des Tages lud dieser sogar die komplette Reisegruppe in sein Haus zu einem Tee oder Kaffee ein. Eigentlich wäre dies auch kein Problem gewesen, denn das Haus des Bischofs lag auf der Wegstrecke zum Hotel.

 Indien querbeet. Allen voran Pastor Xavier Muppala
Ein Besuch im Reisebus vom Bischof Govindu Joji, Bistum Naigonda.

Wegen Zeitmangel und völliger Erschöpfung aller Schermbecker nach diesem ereignisreichen Tag wurde beschlossen, direkt zurück ins Hotel zu fahren. Also legte der Bus nur einen kurzen Stopp vor dem Haus des Bischofs ein, um sich persönlich abzumelden. Sehr zum Bedauern aller. 

Zwar etwas unglücklich, dennoch verständnisvoll ließ es sich der Bischof dann nicht nehmen, kurzerhand selber in den Bus hereinzuschauen und sich von den Schermbeckern persönlich zu verabschieden. 

Viele Eindrücke gesammelt

Überall anzutreffen in den Großstädten Indiens: Bettelnde Kinder

Mit den vielen emotionalen Eindrücken des letzten Tages ging die Indienreise zu ende. Eine Reise, an die sich noch lange alle erinnern werden. Nicht alles, was die Reisegruppe zu sehen bekamen und erlebte, war heiterer Sonnenschein. Kein Wunder, denn Indien gehört mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern zu den ärmsten Ländern dieser Welt. 

Mehr über die Reise und der Kircheneinweihung unter:

Schermbecker erlebten große Emotionen