Kein Bürgermeisterkandidat – Kritik an der FDP

Auf der Facebook-Seite der FDP befindet sich seit zehn Minuten folgender Text:

Der Ortsparteitag hat am 23.01.2014 keinen Vorschlag gemacht, einen Bürgermeisterkandidaten zu benennen. Allerdings halte ich es persönlich für außerordentlich bedenklich so vorzugehen. In anderen benachbarten Gemeinden stellt die FDP jeweils einen Bürgermeisterkandidaten. Die FDP im Kreis Wesel hat sich auf der Vorstandssitzung am 15.01.2014 ebenfalls dafür ausgesprochen, eine eigene Landratskandidatin aufzustellen. Vor diesem Hintergrund ist es schon äußert irritierend – und das bestimmt nicht nur für die typischen FDP-Interessenten und FDP-Wähler –, daß die FDP angeblich nicht in der Lage sein soll, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Selbst in der benachbarten Stadt Dorsten, wo die FDP bislang im Hinblick auf einen eigenen Kandidaten passiv geblieben ist, wird zu der diesjährigen Kommunalwahl ein Bürgermeisterkandidat aufgestellt.

Viel schlimmer aus meiner Sicht ist die Tatsache, daß sich die Partei dadurch äußerst negativ darstellt und damit dem Motto auf der Bundestagswahl treu bleibt: „Mach dich klein – dann wirst Du klein gemacht!“. Über ein unbefriedigendes Wahlergebnis darf man sich bei einer derartigen Beschlußlage natürlich nicht besonders wundern. Ganz selbstbewußt hat der neue Bundesvorsitzende Christian Lindner betont, wie unabhängig wir seien. Dazu gehört nach meiner Ansicht aber auch, daß wir in der Lage sind, einen eigenen Kandidaten aufzustellen und nicht den Kandidaten einer anderen Partei „empfehlen“ oder gar „mitwählen“ zu müssen. In Schermbeck kommt sogar hinzu, daß selbst eine kleine Wählervereinigung wie „Bürger für Bürger (BfB)“ einen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellt. Bald wird die FDP die einzige Partei in Schermbeck sein, die auf einen Bürgermeisterkandidaten verzichtet! Dies stellt ein äußerst „unglückliches“ Bild dar. Warum soll man eine Partei wählen, die nicht einmal in der Lage ist, daß „höchste Amt“ im Rathaus zu besetzen.

 Rein formell besteht selbstverständlich noch bis zum Eingang aller erforderlichen Unterlagen, einen Bürgermeisterkandidaten nachzubenennen. Sich an die Kandidaten einer anderen Partei zu „hängen“, davon halte ich allerdings nichts: Das Ergebnis hat man nach der erbärmlichen Zweitstimmenkampagne der FDP im Rahmen der Bundestagswahl 2013 gesehen.

Vorheriger ArtikelFDP zum Thema Dichtheitsprüfung
Nächster ArtikelNeue Gruppe im Netzwerk der Georgsgemeinde
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.