Das Projekt der Nachbarschaftsberatung belastet die Kommunalkasse nicht
Nach einjähriger Baby-Pause ist Diplom-Pflegemanagerin Jasmin Kuhlmey seit dem 1. August wieder als Koordinatorin für die Nachbarschaftsberater am Standort Schermbeck im Einsatz. In der Zwischenzeit wurde sie von Silvia Keiner vertreten.
Die Leitung des im Jahre 2006 gegründeten bundesweit einzigartigen Modellversuches übernahm im Jahre 2011 die ausgebildete Erziehungswissenschaftlerin Jasmin Kuhlmey. Sie verfügt inzwischen über gute Erfahrungen mit der Nachbarschaftsberatung und kennt die Herausforderungen, die sich gerade in den ländlichen Regionen für die immer älter werdende Bevölkerung darstellen. „Es geht darum, dass ältere Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben und ihre schwierige Lebenssituation meistern können“, beschreibt Jasmin Kuhlmey die Zielsetzung der Nachbarschaftsberatung, für die die Gemeinde Schermbeck keine Gelder zur Verfügung stellen muss. Dieses Projekt wird gefördert im Rahmen des Schwerpunktes „Leader“ aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes.
Das Schermbecker Koordinationsbüro für die Nachbarschaftsberatung befindet sich im Rathaus-Altgebäude neben der Bücherei. Dort ist Jasmin Kuhlmey im Zimmer 161 mittwochs zwischen 9 und 13 Uhr und donnerstags zwischen 14 und 18 Uhr erreichbar. Freitagstermine können telefonisch unter Tel. (02853) 910169 vereinbart werden. Für diesen Tag können auch Hausbesuche vereinbart werden. Schriftlicher Kontakt ist per Mail unter [email protected] möglich.
Derzeit wird Jasmin Kuhlmey von zwölf Ehrenamtlern bei ihrer Arbeit unterstützt. „Wir sind Ansprechpartner bei drohender Pflegebedürftigkeit und übernehmen die Vermittlung zu Beratungsstellen“, beschreibt die Koordinatorin das Aufgabenfeld der Nachbarschaftsberater. Zusätzlich würden Betroffene bei Behördengängen begleitet. Umfangreiche Informationen könnten auch zu den sozialen Angeboten in der Gemeinde Schermbeck gegeben werden.
„Die aktuellen Bedarfsanfragen ergeben, dass die Nachbarschaftsberatung neue ehrenamtliche Bürger und Bürgerinnen benötigt“, ermuntert Yasmin Kuhlmey interessierte Bürger, sich zu melden, um Hilfesuchenden in allen Lebenslagen und jeden Alters als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Kuhlmey fügt hinzu: „Unsere NachbarschaftsberaterInnen sind lebenserfahrene, vielfältig ausgebildete und bodenständige Persönlichkeiten, die sich mit Engagement und Herz für die Belange ihrer Mitbürger einsetzen. Ein besonderes Kennzeichen der Nachbarschaftsberatung ist, dass unsere Berater auch nach Hause kommen.“
Wer andere Menschen unterstützen möchte, bereits einen guten Kontakt zu seiner Nachbarschaft pflegt, verlässlich und verschwiegen ist und zudem noch Freude am Umgang mit Menschen hat und Kenntnisse über ortsnahe Beratungsangebote in seiner Kommune oder im Kreis Wesel hat, der erfüllt die zentralen Voraussetzungen für die Mitarbeit im Team der Nachbarschaftsberater. H.Scheffler