Investitionen auch für neue Windkraftanlagen

Schermbecker Energiegenossenschaft zahlt erneut eine vierprozentige Dividende

Schermbeck 49 der insgesamt 310 Mitglieder der „Schermbecker Energiegenossenschaft“ beteiligten sich am Dienstagabend an der vierten Generalversammlung in der Gaststätte Ramirez.

Den Bericht des Vorstands stellten die Vorstandsmitglieder Petra Menting und Michael Redeker vor. „Beide Anlagen sind einwandfrei gelaufen“, berichtete Redeker über die Fläche auf dem Dach der Firma Wissmann und über die Fläche auf dem Dach der Gemeinschaftsgrundschule. Insgesamt konnten 103 000 Kilogramm Co2 eingespart werden. Redeker berichtete von einem Überschuss in Höhe von 8874,81 Euro im Jahre 2013. Im Jahr zuvor betrug der Überschuss 6407,27 Euro.

Petra Menting erläuterte die Auswirkungen des geänderten Gesetzes zu erneuerbaren Energien. Dazu gehört vor allem die Bestimmung, dass künftig der komplette erzeugte Strom selbst vermarktet werden muss. Bislang waren es nur 80 Prozent. Danach befasste sich Petra Menting mit den Absichten der Energiegenossenschaft, künftig im Bereich der Windkraft tätig zu werden. Sie berichtete von zwei möglichen Windparks im Bereich der Gemeinde Schermbeck. In jedem Windpark sollen drei bis fünf Windräder entstehen, wobei sie von einem Investitionsvolumen in Höhe von etwa fünf Millionen Euro pro Windrad ausgeht.

Als Vorteile der Energiegenossenschaft an der Beteilung von Windparks wies Menting unter anderem die regionale Wertschöpfung aus. Von der Beschäftigung lokaler Unternehmen profitiere auch die Gemeinde durch ein höheres Steueraufkommen. Die Beteiligung ermögliche den Genossenschaftsmitgliedern eine Erhöhung ihrer Anteile. Genossenschaften seien außerdem „extrem insolvenzsicher“.

Die Vorstandsmitglieder berichteten Michael Redeker und Petra Menting (v.r.) über die Entwicklungen und Planungen der Schermbecker Energiegenossenschaft. Foto Scheffler
Die Vorstandsmitglieder berichteten Michael Redeker und Petra Menting (v.r.) über die Entwicklungen und Planungen der Schermbecker Energiegenossenschaft. Foto Scheffler

Für die Beteiligung an Windparks plant die Genossenschaft nicht, eine weitere Genossenschaft zu gründen. Damit sei ein zu großer Aufwand verbunden. Die Beteiligung würde von der jetzigen Genossenschaft fortgeführt.

Unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Scholtholt stimmten alle Mitglieder der Auszahlung einer Dividende in Höhe von vier Prozent zu. Die Auszahlung soll am 29. Oktober erfolgen.

Nach der einstimmigen Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde das Aufsichtsratsmitglied Andreas Hülsdünker einstimmig wiedergewählt. Der ehemalige Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter scheidet bei der nächsten Versammlung offiziell aus. Um seinem Amtsnachfolger Mike Rexforth Gelegenheit zur Einarbeitung zu geben, wurde der Aufsichtsrat erweitert und Mike Rexforth als Mitglied gewählt. „Es ist eine wunderbare Sache, die ich gerne unterstützen möchte“, versicherte Rexforth. Besonders gut sei es, dass Schermbecker von dem Anliegen der Genossenschaft profitieren könnten. Rexforth beschrieb das weitere Verfahren, in dessen Verlauf nun der Flächennutzungsplan geändert werden müsse.

Als Gastredner stellte Boris Dresen von der Firma „Fraunhofer UMSICHT“ das erstellte Klimaschutzkonzept vor, dessen Hauptziel darin bestehe, Schermbeck bis zum Jahre 2030 ausschließlich mit erneuerbarer Energie zu versorgen. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.