Impftag für Verwaltungsmitarbeiter der Gemeinde Schermbeck

Sonderschicht in der Allgemeinmedizinischen Praxis Christian Neukam am Sonntag – 23 Verwaltungsmitarbeiter lassen sich mit dem Corona-Impfstoff AstraZeneca impfen

Am Sonntagvormittag hatten die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung die Gelegenheit, sich mit AstraZeneca in der Praxis Dr. Christian Neukam impfen zulassen. Initiiert hat diesen kurzfristigen Impftermin Bürgermeister Mike Rexforth.

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Bürgermeister Mike Rexforth und Dr. Christian Neukam appellieren an alle Schermbecker Bürger: Lassen Sie sich impfen und regelmäßig kostenlos testen. Foto: Petra Bosse

Ein Glück für 23 Frauen und Männer der Verwaltung die alle der Stufe 3 – Personen mit erhöhter Priorität – angehören. Das sind unter anderem Mitarbeiter des Bauhofes, Personen die arbeitstechnisch in publikumsintensiven Bereichen wie Ordnungsamt, in der Asyl- und Migrationsarbeit oder in der Kanalrufbereitschaft sind. Und auch zehn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr nutzten diesen Sonntag zum Impfen.

Wie der 21-jährige Dustin Fengels (21) vom Bauhof. Für ihm sei die Nachricht überraschend am Mittwoch gekommen, wie er erzählt. Auf die Frage, ob er keine Bedenken habe, sich mit dem derzeit in den Schlagzeilen geraten Impfstoff AstraZeneca impfen zu lassen, sagte er: „Ich finde es gut und habe auch keine Angst vor dem Impfstoff“.

Ebenso glücklich über die schnelle Impfung zeigte sich Bauhofmitarbeiter Timo Strenger (21). „Ich bin froh, dass es so schnell geklappt hat. Und ängstlich bin ich gar nicht. Wenn wir andere Impfungen bekommen, dann macht sich auch niemand Gedanken darüber, was da für Nebenwirkungen auftreten können“. Und Berthold Große Homann (63) freute sich, dass er nun durch die Impfung gewisse Freiheiten wieder zurückkommen kann.

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Ein kleiner Piks von Steffi Ridder überstand jeder Mann an diesem Sonntag,, ohne gleich in Ohnmacht zu fallen. Foto: Petra Bosse

Geringe Impfbereitschaft

Allerdings denken laut Dr. Christian Neukam nicht alle Schermbecker so. Er zeigte sich überrascht darüber, dass nur rund 50 Prozent der Schermbecker das Impfangebot von ihm mit AstraZeneca annehmen. Insgesamt erhielten bereits 800 Personen diesen Impfstoff. Dabei hätten es in dieser priorisierten Gruppe viel mehr sein können. Für den Allgemeinmediziner sei das nicht nachvollziehbar, denn nur mit einer flächendeckenden Impfung könne die Gemeinde aus dem Lockdown kommen. „Impfungen müssen sein, um die allgemeine derzeitige Lage in den Griff zu bekommen. Ansonsten zieht sich der Lockdown bis in den Winter hinein. Gleichzeitig betonte Neukam, dass eine Immunisierung gegen Covid-19 auch der einzige Weg aus der Pandemie sei. „Wir haben keine symptomatische Therapie gegen das Virus, sondern wir können einfach nur präventiv impfen“.

Symptome nach dem Impfen

Mit Blick auf die Symptome nach der Impfung betonte Neukam, dass nur zweidrittel- hauptsächlich jüngere Menschen – sich anschließend nicht wohlfühlen. „Je jünger die Leute sind, umso häufiger treten grippeartige Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und eine erhöhte Temperatur auf“. Was die bekannten schweren Nebenwirkungen anbelangt, habe Neukam noch keinen einzigen Fall in seiner Praxis – bei 800 Impfungen mit dem Vektor-Impfstoff AstraZeneca – gehabt.

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Steffi Ridder vom Praxisteam und Dr. Christian Neukam legten am Sonntag eine Extraschicht ein.

BionTech ist knapp bemessen

Rund 500 Impfungen verabreicht die Praxis in der Woche. Allerdings hauptsächlich mit AstraZeneca. Was den mRNA-basierten Impfstoff Biontech anbelangt, sei dieser immer noch, mit rund 18 Dosen in der Woche, sehr knapp bemessen. Und Moderna werde gar nicht in der Praxis verimpft.

Bürgermeister Rexforth hofft, dass alle Schermbecker Bürger das Impfangebot annehmen und möchte seine Bürger zum Impfen motivieren. „Wenn der Schrei nach Freiheit ernst gemeint ist, dann brauchen wir einfach eine breite Unterstützung. Das ist die einzige realistische Möglichkeit, damit wir alle wieder zur Normalität zurückzukehren können“, so Rexforth.

Kostenlose Corona-Schnelltest für Kinder und Erwachsene

Gleichzeitig appelliert Rexforth dafür, dass sich die Bürger möglichst häufig testen lassen. Nur so könne ein nicht erkannter Covid-19 Virus frühzeitig erkannt werden, bevor er sich in der Familie, Schule, Freundeskreis und Kitas ausbreitet. „Auch dadurch gewinnen wir Normalität im Alltag zurück und halten den Inzidenzwert niedrig“. Am Montag startet in Schermbeck die Testungen der Schüler auch an den Grundschulen. Hier appellieren Neukam und Rexforth an die Eltern, den Kindern die Angst zu nehmen. Die Selbsttest an den Schulen hinterlassen keinerlei Verletzungen bei den Kindern. Ebenso sollen auch Eltern darüber hinaus das Angebot in den anderen Testmöglichkeiten im Ort nutzen.

Seit das Praxisteam Neukam im letzten Jahr gemeinsam und mit Unterstützung des DRK das erste Testzentrum auf dem Parkplatz der Gesamtschule eröffnete, kommen heute rund 400 Leute in der Woche zum Testen. Jeder kann hierbei selber entscheiden, ob der Abstrich aus mittels eines Wattestäbchens aus dem Mund oder aus der Nase entnommen wird.

Und: Die Corona-Schnelltest sind kostenlos und jeder Bürger kann sich auch mehrfach in der Woche, also je nach Bedarf auf Covid-19 testen lassen kann.

Rückblick

Rückblickend auf die letzten Monate habe es laut Neukam noch nie so wenige grippalen Infekte oder Erkältungskrankheiten gegeben. Und auch die Zahl der Grippeimpfungen (Influenza) seien mit rund 4000 im vergangenen Jahr exorbitan gestiegen und waren so hoch, wie noch nie. Der normale Durchschnitt lag in der Vergangenheit in der Praxis bei 400 Grippe-Impfungen jährlich.

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