Im Raesfelder Schützenzelt hat es gefunkt

Bernhard und Gisela Mümken feierten gestern ihre diamantene Hochzeit

Im Rahmen eines Gottesdienstes segnete gestern Morgen Pater Tobias Kraus in der Marienthaler Klosterkirche das diamantene Hochzeitspaar Bernhard und Gisela Mümken. Anschließend wurde das Hochzeits-Jubiläum im engsten Familienkreis im Schermbecker Ortsteil Dämmerwald gefeiert.

Der gebürtige Dämmerwalder Bernhard Mümken wuchs im Kreise von vier Geschwistern auf dem elterlichen Hof auf. Nach der Entlassung aus der Marienthaler Volksschule und dem einjährigen erfolgreichen Besuch der Landwirtschaftsschule in Brünen kehrte Bernhard Mümken in den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb zurück, den er später als ältester Sohn übernahm.

Mümken-Diamantende-Hochzeit
Bernhard und Gisela Mümken feierten gestern ihre diamantene Hochzeit. Foto: Helmut Scheffler

Mit weiteren sieben Geschwistern wuchs Gisela Föcking in Ramsdorf-Holthausen auf. Ihren späteren Mann hatte sie zwar schon bei Besuchen ihres Raesfelder Onkels Alois Föcking kennen gelernt, aber so richtig gefunkt hat es erst 1958 im Verlauf des Schützenfestes im Raesfelder Festzelt. Am 11. Mai 1960 hielt Bernhard Mümken bei Gisela Föckings Eltern im Beisein eines Pfarrers offiziell um die Hand der Tochter an. Die einjährige Verlobungszeit endete am 18. Mai 1961 mit der standesamtlichen Hochzeit in Brünen. Sechs Tage später erteilte der Marienthaler Pfarrer Heinrich Oomen den kirchlichen Segen.

Mehr als 100 Gäste

Mit einer Kutsche brachte Mümkens Nachbar Heinrich Stenert das Brautpaar zum Elternhaus des Bräutigams, wo zwei Tage lang der geschlossene Bund fürs Leben gefeiert wurde. Am ersten Tag halfen die Nachbarn bei der Bedienung der mehr als 100 Gäste. Als Dank für diese nachbarschaftliche Hilfe wurde die Nachbarschaft am zweiten Tag bewirtet.

Gemeinsam bewirtschaftete das junge Ehepaar seinen 25 Hektar großen Milchvieh- und Schweinebetrieb. Die Felder wurden noch mit Pferdekraft bearbeitet und das Melken der Kühe fand noch auf der Weide statt. Neben ihrer Arbeit im Haushalt und im Garten und der Betreuung ihrer drei Kinder Heinz-Bernd, Ulla und Maria half Gisela Mümken ihrem Mann auch bei landwirtschaftlichen Arbeitsabläufen.

Trotz der vielen Arbeit nahmen sich die Jubilare Zeit für gemeinsame Veranstaltungen. In den 1980er- und 1990er-Jahren gingen sie in einem Dämmerwalder Kegelclub zur Jagd auf alle Neune. In guter Erinnerung sind die gemeinsamen Seereisen mit der „Columbus“ geblieben.

Schützengemeinschaft Dämmerwald

In der 53-jährigen Geschichte der Schützengemeinschaft Dämmerwald hat das Ehepaar Mümken zahlreiche Spuren hinterlassen. Acht Jahre nach der Gründung der Schützengemeinschaft im Jahre 1968 in der Gaststätte Olbing feierten die Dämmerwalder zum ersten Mal ihr Schützenfest in Mümkens Scheune. Die Schützenfete kam so gut an, dass sie seither jährlich am selben Ort wiederholt wird. 1982 wurde im Mümkensbusch am Hogefeldsweg eine feststehende Vogelstange errichtet. Seit 1984 wird jährlich an der Vogelstange vom letztjährigen Königspaar ein Baum gepflanzt. Nur allzu gerne hätte Bernhard Mümken sich in der Liste der Dämmerwalder Schützenkönige verewigt, aber immer wieder holte ein anderer Schütze den Vogel von der Stange. Dass seine Frau und seine drei Kinder inzwischen als Königin oder König an der Regentschaft im Dämmerwalder Königreich beteiligt waren, freut Bernhard Mümken umso mehr.

Das Ehepaar Mümken stellte einen Teil seiner Freizeit für den ehrenamtlichen Dienst in der Marienthaler Kirchengemeinde St. Mariä-Himmelfahrt zur Verfügung. Bis zur Auflösung der Gruppe war Gisela Mümken Mitglied der Frauengemeinschaft. In den 1970er-Jahren war sie Mitglied des Pfarrgemeinderates. Bernhard Mümken war Mitglied des Kirchenvorstands in jenen Jahren, als neben der Neugestaltung des Kirchen-Vorplatzes und der Änderung des Altarraumes auch die Schaffung eines Pfarrheims im Gebäude der ehemaligen Marienthaler Schule anstand.

In Marienthal gehörte Bernhard Mümken auch zum Vorstand der Molkerei. Als Jäger hat er viel Zeit für die Hege und Pflege des heimischen Wildbestandes investiert. Als Nachfolger seines Vaters übernahm er zwischen 1967 und 1989 die Aufgabe des Dämmerwalder Ortslandwirts.

Den Glückwünschen der drei Kinder und der sechs Enkelkinder schließt sich unsere Zeitung gerne an mit den besten Wünschen für den nun beginnenden gemeinsamen Weg zur eisernen Hochzeit. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.