Hitzige Debatte im Rat um neuen Klimaschutzmanager für Schermbeck

Mehrheitlich hat sich der Rat für eine unbefristete neue Stelle eines Klima- und Umweltschutzmanagers in der Verwaltung ausgesprochen

Im Rahmen der konstituierenden Ratssitzung wurde die Beratung über die Einrichtung einer Stelle für einen Klimaschutzmanager/in vom nichtöffentlichen in den öffentlichen Teil verschoben und beraten. Vorab gab es heftige Kritik, unter anderem vonseiten der Grünen.

Thomas Heer war der erste gemeindliche Klimaschutzmanager in Schermbeck, der mit seiner Arbeit im August 2018 im Schermbecker Rathaus begann. Das Beschäftigungsverhältnis war auf drei Jahre begrenzt. Zum ersten Oktober wechselte Heer zur Stadt Unna.

Einheitsbuddeln Schermbeck Thomas Heer 2019
Thomas Heer beim Einheitsbuddeln Schermbeck 2019. Foto: Petra Bosse

Nach Kündigung ist die Stelle unbesetzt

Nach der Kündigung von Heer ist der Posten bis jetzt unbesetzt. Wenn es nach Mike Rexforth geht, soll die Stelle nicht unbesetzt bleiben.

Bereits im Vorfeld war die Stelle des Klimaschutzmanagers im Rat von einigen Fraktionen umstritten und fand wenig Zustimmung. Erst im Zuge der Haushaltsberatung 2017 ergab sich eine Meinungsänderung. Unterstützung gab es dafür von der CDU und der SPD.

Nun soll die Stelle wieder neu besetzt und ausgeschrieben werden. Dies sorgte im Rat für reichlich Diskussionen, zumal unter anderem die Stelle erst noch für die nächsten zehn Monate Restförderzeit besetzt werden soll.

„Wenn wir die Stelle nicht neu besetzen, dann machen wir einen Schritt zurück. Die Arbeit von Thomas Heer hat mich positiv überrascht und ohne Klimaschutzmanager ist die Gemeinde außen vor“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Gardemann. Er sei dafür, die Stelle neu und unbefristet zu besetzen.

Viele Projekte angestoßen

In seiner Rückschau verwies Rexforth auf das Engagement und die umgesetzten und angestoßenen Projekte von Heer: die Umweltfilmwochen für Schulen, Infoabende zum Thema Heizungsaustausch und Solarenergie, Energieberatungsangebote im Rathaus in Kooperation mit der Verbraucherzentrale sowie den Aufbau des Carsharing „SchermyCar“ in Zusammenarbeit mit der Volksbank und innogy. Lobend erwähnte Rexforth auch die Projekte die Durchführung des Wettbewerbs Stadtradeln und Projekte zum Thema Artenvielfalt wie die Blühwiesenanlage. Dies seien laut Rexforth Arbeiten gewesen, die von einem Verwaltungsmitarbeiter nebenbei nicht mal so „nebei“ hätten erledigt werden können.

Für eine Neubesetzung der Stelle sprach sich auch Manuel Schmidt von der Fraktion DIE PARTEI aus. Sein Vorschlag die Stelle auf auf „Klima- und Umweltmanager zu erweitern, stieß auf Zustimmung“.

Grüne stimmen gegen Klimamanager

Besonders Ulrike Trick von den Grünen machte keinen Hehl daraus, dass sie gegen eine Einstellung eines neuen Klimamanagers sei.

„Ja, wir von den Grünen haben es gewagt, damals dagegen zu stimmen, und lehnen erneut einen Klimaschutzmanager weiter ab“.

Die Begründung: Der Tätigkeitsbericht sei unbefriedigend und habe zu wenig Substanz. Ihrer Meinung nach müssen Als besonders störend fand Trick die Anlehnung von Heer an innogy unter dem Label Klimaschutz. „Das war ein Ablasshandel und kein Klimaschutz“.

Trick erhoffte sich auch mehr Unterstützung von Heer zu dem von den Grünen gewünschten Antrag Verbot von Schotterbeete in Neubaugebieten. „In unseren Augen war die Arbeit des Klimaschutzmanagers verwaltungsorientiert und weisungsgebend gewesen“. Ihrer Meinung nach müsse die Verwaltung alle Maßnahmen in ihren Auswirkungen prüfen. Und Stefan Steinkühler (Die Grünen) verwies auf ein Klima-Konzept der Verwaltung, auch ohne Manager.

Rexforth zeigte Unverständnis gegen die Einstellung von Trick und verwies darauf, dass Heer sich in vielen Bereichen, auch kritisch eingebracht habe.

Hohe Kosten

Klaus Roth (BfB) schloss sich inhaltlich der Kritik der Grünen an. Besonders was die Personalkosten von rund 50.000 Euro für die Verwaltung mit Blick auf die Coronakrise anbelange. „Wir wissen nicht, was noch alles an Kosten durch Corona auf uns zukommt“.

Er stimmte neben Thomas Heiske (Zukunft Schermbeck) ebenso wie Simon Bremer gegen die eine neue Einrichtung dieser Stelle. Die zwei SPD-Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme. DIE Partei stimmte dem Entschluss zu.

Für Timo Gätzschmann (DIe PARTEI) sei es wichtig, jemanden im Ort zu haben, der das Know-how habe im Klima- und Umweltschutz und sich aktiv in Schermbeck einbringen kann. „Deshalb haben wir auch mit Ja gestimmt“, so Gätschmann am Mittwoch.

Petra Bosse

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