Herzblut für die Heimat – Gerd Abelt

Im Porträt: Gerd Abelt. Warum ihr ihn kennen solltet und wie er Schermbeck weiterbringt, erfahrt ihr hier:

Schermbeck. „An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser“, lautet ein Zitat von Charlie Chaplin. Worte, die Gerd Abelts Leben geprägt haben.

Gerd Abelt Wirtschaftsförderer Gemeinde Schermbeck

Auf kleiner Bühne ist er ein „Popstar“. Im Büro Leiter der Wirtschaftsförderung. Ordentlich liegen seine Papiere auf dem Schreibtisch; aufgeräumt wirken auch seine Gedanken. Er ist ein Mensch mitten aus dem Herzen von Alt-Schermbeck, der konkrete Pläne für seine Heimat hat.

Er war noch jung, als er ins Berufsleben einstieg. Entgegen seinem ursprünglichen Plan am Gymnasium Petrinum in Dorsten sein Abitur zu machen, hat er die Schule am Ende der zwölften Klasse mit Fachhochschulreife verlassen, um eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im mittleren Dienst zu beginnen – immerhin ist er jetzt seit 1986 für die Gemeinde Schermbeck tätig.

Lebensweg

„Das hat meinen Lebensweg bestimmt. Im Nachhinein bin ich froh, dass da kein Wegweiser stand“, meint Gerd Abelt heute. „Ich hatte Glück, dass ich zur rechten Zeit am rechten Ort war“. 1989 folgte eine Ausbildung zum Inspektor im gehobenen Dienst. Zwischen 2003 und 2014 war er Fachbereichsleiter des Ordnungs- und Sozialamts.

Danach vier Jahre als Fachbereichsleiter des Bauamts tätig. Seit Anfang des Jahres ist er nun Wirtschaftsförderer der Gemeinde. „Ich lebe mich noch ein“.

Gerd Abelt Wirtschaftsförderer Gemeinde Schermbeck
Gert Abelt hat gut lachen. Er war zur rechten Zeit am rechten Ort.

Wichtige Punkte, die er zu seiner Aufgabe machen möchte:
1. Die Einzelhändler der Mittelstraße online stärker positionieren; 2. Unternehmen mehr untereinander vernetzen; 3.  Den Tourismus stärken.

Letzteres möchte er auch in Kooperation mit der Region erreichen, die als Ganzes viel zu bieten habe.

Obwohl er nun Wirtschaftsförderer ist, ist er nicht ganz der typische Beamte, der hinter seinem Schreibtisch hockt und Papiere abstempelt. Er geht nach außen, bewahrt in schwierigen Situationen die Ruhe, ist zielstrebig und ehrgeizig.

zur rechten Zeit am rechten Ort

Der 51-Jährige bleibt ehrlich und empathisch. Freunde sagen: „Auf dich ist Verlass“. Was er in seinem bürokratischen Alltag am meisten hasst? Den Satz: „Das haben wir schon immer so gemacht“.

Manchmal sei Veränderung notwendig, um etwas zu bewegen. Auch wenn er es nicht allen gerecht machen könne, hat er die Vision, die Welt ein Stück weit gerechter zu machen. Niemals würde er dagegen versuchen, etwas mit Gewalt zu erreichen, meint er.

Lieblingsbücher und Geduld

Zeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie. Er ist stolzer Vater zweier Söhne, fährt gern in den Ski-Urlaub und ist auf den Hund gekommen.

Gerd Abelt Wirtschaftsförderer Gemeinde Schermbeck

Seine Lieblingsbücher sind die Bibel, das BGB und „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett. Gerd Abelt ist kein sprunghafter Typ. Weder egoistisch noch gleichgültig oder gar rücksichtslos. Mit Verständnis reagiert er auf Probleme. Geduld ist dagegen nicht seine stärkste Eigenschaft.

In seiner Freizeit liebt er Sport. Vom Sofa aus. Den Platz überlässt er doch lieber anderen. Fußball hält er für die schönste Nebensache der Welt. Musik ist dagegen sein großes Steckenpferd. Trompete und Flügelhorn sind seine Passion.

Wirtschaftsförderer Schermbeck Gert Abelt

So spielte er schon als Kind die ersten Töne im Alter von zehn Jahren. Probte bei Hubert Dahlhaus im Keller. Ist noch heute in mehreren Musikgruppen aktiv. „Ich mag das Miteinander. Mit anderen zusammen macht es mehr Spaß als Solo“. Sein Genre auf der Bühne? Volksmusik.

Eltern waren geflasht

Zur Diamantenen Hochzeit überraschten er und sein Bruder seine Eltern mit einem musikalischen Auftritt. Nach dem Mittagessen wurde statt einem Kaffeeservice die Bühne aufgebaut. „Da waren meine Eltern geflasht“, sagt er. „Auf der Bühne fühle ich mich dann manchmal ein bisschen wie ein Popstar“, lacht der 51-Jährige.

zur rechten Zeit am rechten Ort

Sein Blick schweift ab, als sehe er die Situation vor seinem inneren Auge vor sich. Doch auch hinter der Bühne hört er gerne Musik. Dann keine Volksmusik, sondern Funk und Soul. Was er sich noch wünscht? Würde der Job als Wirtschaftsförderer nicht all seine Zeit in Anspruch nehmen, würde er als Politiker die Welt durch Völkerverständigung, Abrüstung und Klimaschutz verbessern wollen.

von: Marie-Therese Gewert

An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser