Gülleverbot in der Aue nicht sachgerecht

Gülleverbot in der Aue nicht sachgerecht 

pd RLV: Den Beschluss des Wirtschaftsausschusses der Stadt Wesel Gülle auf städtischen Flächen in der Weseler Aue zu untersagen stößt auf heftige Kritik in der Landwirtschaft. Die Entscheidung sei nicht sachgerecht, so Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel.

Der Antrag, so Neu, sei eine Überreaktion der SPD. Ursache sei wohl ein Mistgeschick beim Umpumpen von Gülle gewesen, so dass in einem Bereich entlang des Deiches zu viel des Wirtschaftsdüngers ausgebracht worden sei. Vielmehr hätte der Dialog mit der Ortsbauernschaft lösungsorientiert geführt werden können, als unsachlich von „Frevel“ zu sprechen. Viele Bürger hätten Verständnis, dass der Naturdünger Gülle riecht. Den Vorschlag der Ortsbauernschaft die Ausbringung der Gülle nicht in den Sommermonaten, wenn sich die Naherholungssuchenden in dem Gebiet aufhalten und in der übrigen Zeit nur zu Wochenanfang, wurde nicht gefolgt. Dass ein Wirtschaftsförderungsausschuss einer Stadt die Wirtschaft, auch die Landwirtschaft gehört dazu, behindere, sei absolut nicht hinnehmbar, so Neu. Die Landwirtschaft ist zu Gesprächen immer gerne bereit, denn, so Neu, wir verfahren nach dem Motto „Erst reden wir miteinander als übereinander“.

Pflanzen brauchen Nährstoffe

Gülle sei ein hervorragender Naturdünger. Gülle enthalte viele wichtige Nährstoffe für die Pflanzen und liefert gleichzeitig organische Substanz für den Boden. Das sorge für eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit, erklärt Neu. Pflanzen brauchen Nährstoffe um zu wachsen und das zu bilden, was wir ernten wollen. Für die Deichflächen zählt auch hier ein Wachstum, damit die Grasnarbe das Erdreich auf Hochwasserschutzanlagen festhält.

Die Aktion von Herrn Hovest gefährde die Deichsicherheit, so Neu. Nährstoffe, die von dem Acker oder dem Grünland kommen und nach dem Einsatz als Futter, z.B. für Kühe oder Schweine verbleiben, werden dem Boden zurückgegeben. Das ist nicht nur ökonomischer als der Einsatz von industriell hergestelltem Mineraldünger. Es ist auch ökologisch sinnvoll, denn der Mineraldünger wird aus endlichen Vorräten an Rohstoffen gewonnen. Der zweite wichtige Vorteil der Gülle ist die in diesem Stoff enthaltende organische Substanz, der den Humus im Boden aufbaut. Humus hilft einen Puffer gegen Schadstoffeinträge im Grundwasser aufzubauen. So entsteht ein ökologisch hochwertiger Boden, der fachgerecht aufgebracht den Pflanzen und den Mikroorganismen im Boden dient.

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