Gülle stinkt, ist aber ein wertvoller Dünger

Gülle ist ein wertvoller Dünger. Allerdings lässt der Missbrauch von Gülle den Nährstoffmix in Verruf geraten. Dazu hat auch die gestern Abend im WDR ausgestrahlte Sendung „Könnes kämpft“ beigetragen. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) weist darauf hin, dass die Landwirte sich – bis auf wenige schwarze Schafe, die es in allen gesellschaftlichen Gruppen gibt – an Recht und Gesetz halten.

Aus dem von der Landwirtschaftskammer NRW im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums erstellten Nährstoffbericht wird nach RLV-Angaben deutlich, dass die Landwirte in NRW durch den Transport von Wirtschaftsdünger in vieharme Regionen und dessen gezielte Ausbringung den gesetzlichen Auflagen und Anforderungen gerecht werden. „Sicherlich müssen wir die Düngung weiterentwickeln und verbessern, aber wir haben in den letzten Jahren schon viele Anstrengungen für den Gewässerschutz unternommen“, so der RLV.

Gülle auf 'Felder

Gülle und Mist lieferten einen wichtigen Beitrag für die Humusversorgung und könnten energieintensiv hergestellten Mineraldünger gut ersetzen, betont der RLV. Die Rückführung der Nährstoffreste aus der Tierhaltung in den Boden sei bei korrekter Dosierung und Ausbringung eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Kreislaufwirtschaft. Sie leiste zudem einen Beitrag zum Ressourcen- und Gewässerschutz, der im Zuge der Umsetzung des Klimaschutzplanes NRW noch an Bedeutung gewinnen werde. „Wir müssen den Nährstoffkreislauf über die Regionen NRW’s schließen“, so der RLV, „nur so werden wir dem Gewässerschutz wirklich gerecht.“

Aus Sicht des Verbandes ist es notwendig, das Prinzip der Kooperation von Landwirten und Wasserwerken beim Wasserschutz in NRW weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit den Betroffenen ließen sich bessere Lösungen erzielen als über ordnungsrechtliche Vorgaben.

Bedauerlich sei, so der RLV, dass der WDR die Chance auf eine objektive Berichterstattung nicht genutzt habe. So wurde auf die ursprünglich geplante Ausstrahlung eines Interviews mit einem Vertreter der Landwirtschaftskammer NRW als zuständiger Fachbehörde verzichtet. Die These der Sendung, dass die Bauern nicht kontrolliert würden, sei nicht haltbar. Der Redaktion hätten die detaillierten Zahlen zu den Kontrollen vorgelegen. Das Thema Kontrollen sei umfangreich in Zusammenarbeit der Landwirtschaftskammer NRW gedreht, aber leider nicht ausgestrahlt worden.

Foto: Wolfgang Dirscherl/pixelio.de