Gleich sieben auf einen Streich – Raubstraftaten aufgeklärt

Akribische Arbeit führte zum Erfolg – Staatsanwaltschaft Moers und Ermittlungskommission der Polizei Wesel klären Raubstraftaten auf

Tatverdächtige waren unter anderem 15-Jährigen und einem 16-Jährigen

Es begann am 01. Februar dieses Jahres mit einem Überfall auf einen Kiosk in Moers. Sieben Tage später suchten die Täter einen Getränkemarkt an der Hülsdonker Straße heim.

Hiernach folgten nacheinander Anfang März alleine drei Raubüberfälle in Moers, einer in Kamp-Lintfort und ein weiterer auf eine Lottoannahmestelle in Duisburg.

Der Modus Operandi sowie die Beschreibung der Täter waren fast immer identisch:

Meistens betraten drei Unbekannte den Kassenbereich und forderten von den Angestellten in bedrohlichem Ton Geld. Dabei hielt ein Täter eine schwarze Schusswaffe oder ein Messer in Richtung der Mitarbeiter, die gerade hinter dem Kassentresen stand. Nachdem sie Beute gemacht hatten, flüchteten sie unerkannt.

Sondersachbearbeiterin beauftragt

Die Häufigkeit der Taten und ihre Ausführung sorgten in der Bevölkerung für Angst und Unbehagen. Die Kriminalpolizei reagierte bereits unmittelbar nach den ersten Taten und gründete unter Leitung des Kriminalhauptkommissars Ingo Patt eine Ermittlungskommission. Die Staatsanwaltschaft beauftragte extra eine Sondersachbearbeiterin, Frau Staatsanwältin Gloria Umlauf.

Die Raubstraftaten gingen weiter und zogen immer mehr auch die Aufmerksamkeit der Presse auf sich, bei der sich besorgte Bürgerinnen und Bürger meldeten. Schon kurz nach Beginn der Ermittlungen hatte sich ein Tatverdacht erhärtet. Vorläufige Festnahmen erfolgten. Doch Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei konnten keine weiteren Informationen bekannt geben, um die Ermittlungen nach weiteren Tatbeteiligten nicht zu gefährden.

Keine Hinweis auf Tatverdächtige im Hintergrund

Welcher Sachverhalt sich nach der vorläufigen Festnahme zweier Tatverdächtiger, einem 15-Jährigen und einem 16-Jährigen darstellte, wer noch als Tatverdächtiger im Hintergrund agierte, das können Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei erst jetzt bekannt geben.

Die beiden tatverdächtigen jugendlichen Kamp-Lintforter hatten übereinstimmend angegeben, an den Überfällen beteiligt gewesen zu sein. Sie versicherten jedoch glaubhaft, nicht die Drahtzieher der Überfälle gewesen zu sein.

„Aufpasser“ oder Fahrer der Fluchtfahrzeuge.

Sie sagten aus, von zwei Männern dazu massiv genötigt worden zu sein. Hierbei handelt es sich unter anderem um einen 19-jährigen Moerser und einem ebenfalls aus Moers stammenden 17-Jährigen. Beide Beschuldigte sollen nicht nur an der Planung beteiligt, sondern auch die Tatkleidung beispielsweise „besorgt“ haben. Weitere Tatverdächtige fungierten als „Aufpasser“ oder Fahrer der Fluchtfahrzeuge.

Nachdem heute mehrere Wohnungsdurchsuchungen in Moers stattgefunden hatten, kam es insgesamt zu zwei weiteren vorläufigen Festnahmen der mutmaßlichen Drahtzieher. Insgesamt nahm die Kripo im Laufe der Ermittlungen sieben Tatverdächtige vorläufig fest.

Alle sieben Beschuldigten stehen im Verdacht, an den Raubstraftaten unterschiedlich beteiligt gewesen zu sein. Und mehr noch: Die beiden Moerser stehen im Verdacht, die beiden Jugendlichen erpresst, bedroht und zu den Überfällen genötigt zu haben.

Noch weitere Tatbeteiligte

Staatsanwaltschaft und Polizei freuen sich über diesen Ermittlungserfolg, der viel akribische Arbeit von beiden Seiten abverlangt hat. Und auch jetzt kann der „Deckel“ der Akte immer noch nicht geschlossen werden, denn es gibt noch weitere Tatbeteiligte. Doch diese zu ermitteln, dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ist gegen die beiden Moerser heute Haftbefehl erlassen worden.