Gesamtschule nimmt am Weltnichtrauchertag teil

Mach mit und „Lass einen los“

Unter dem Motto „Lass einen los“ rufen am Mittwoch, dem 28.05.2014 die Drogenberatung Wesel und die Gesamtschule Schermbeck mit einer Luftballon-Aktion zum rauchfreien Miteinander auf. Anlass ist der Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2014.

Mit dem diesjährigen Motto des Weltnichtrauchertages „Gesundheit auf der Kippe – Tabaksteuern rauf, Zigarettenkonsum runter!“ will die WHO nachdrücklich auf ein erfolgreiches Instrument der strukturellen Tabakprävention aufmerksam machen: Tabaksteuererhöhungen.

Auch im Jahre 2013 beteiligten sich Schüler der Schermbecker Gesamtschule am Weltnichtrauchertag. Foto: Helmut Scheffler
Auch im Jahre 2013 beteiligten sich Schüler der Schermbecker Gesamtschule am Weltnichtrauchertag. Foto: Helmut Scheffler

Es ist nachgewiesen, dass die Erhöhung der Tabaksteuer sich positiv auf das Rauchverhalten von Jugendlichen auswirkt. Deshalb sind Tabaksteuererhöhungen eine wichtige Komponente der Tabakprävention.

Im „WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs“ (FCTC) wird in Art. 6 empfohlen, dass die Vertragsstaaten steuerliche und preisliche Maßnahmen zu Bestandteilen ihrer Gesundheitspolitik machen.

So beschloss die Bundesregierung Ende 2010 die stufenweise Anhebung der Tabaksteuer über fünf Jahre, die jedoch nicht unumstritten ist. So kritisiert das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR), dass dies für die Konsumenten zu wenig spürbar ist und deshalb ineffektiv. Auch sei der Preisunterschied zwischen der Steuern auf Zigaretten und Tabak zum Selberdrehen zu groß. Raucher weichen auf „Selbstgedrehte“ aus. Das ABNR fordert zum Weltnichtrauchertag 2014 eine deutlich spürbare Tabaksteuererhöhung und eine gleichmäßige Besteuerung von Fertigzigaretten und Tabak. Die Steuereinnahmen könnten – so das ABNR – auch für Tabakpräventionsmaßnahmen und zur Bekämpfung des Tabakschmuggels verwendet werden.

Um den Tabakkonsum zu reduzieren, haben Bund und Land ein umfassendes Gesamt-Programm entwickelt, in dem die Tabaksteuererhöhung eingebunden ist.

Auch im Jahre 2013 beteiligten sich Schüler der Schermbecker Gesamtschule am Weltnichtrauchertag. Foto: Helmut Scheffler
Auch im Jahre 2013 beteiligten sich Schüler der Schermbecker Gesamtschule am Weltnichtrauchertag. Foto: Helmut Scheffler

Dieses Gesamtprogramm zur Tabakprävention der letzten Jahre – ein Bündel aus gesetzgeberischen, aufklärenden und pädagogischen Maßnahmen – Erfolg:

Bei den 12- bis 17-jährigen ist seit 2001 ein starker Rückgang des Rauchens zu erkennen. In dieser Altersgruppe lag die Raucherquote im Jahr 2001 noch bei 28 Prozent, verzeichnete dann einen Rückgang auf 20 Prozent im Jahr 2005 und sank in 2008 weiter auf 15 Prozent.

Laut aktueller Befragung aus dem Jahr 2012 (BZgA) liegt die Raucherquote derzeit bei 12 Prozent. Damit stabilisierte sich der im Jahr 2011 erreichte historische Tiefstand. Der Rückgang in der Raucherquote in den letzten Jahren zeigte sich sowohl bei den weiblichen als auch den männlichen Jugendlichen. Im Jahr 2012 rauchten noch 13 Prozent der Mädchen und 12 Prozent der Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren.

Der Raucher/innen-Anteil unter den Jugendlichen hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre deutlich mehr als halbiert (BZgA). Diese Erfolge gilt es zu stabilisieren.

 Um den allgemeinen Trend und eine positive Haltung zum Nichtrauchen zu stärken, lassen

am 28. Mai 2014 ca. 250 Schüler/innen hauptsächlich aus der Jahrgangsstufe 6. , aber auch aus den Jahrgangsstufen 7 und 8 der Gesamtschule Schermbeck „einen los“: Sie schicken ihre persönliche Botschaft zu den Vorteilen des Nichtrauchens (!) als Ballonanhänger in die Luft. Die Absender/innen tragen sich in eine Liste ein und erhalten ihr 5-stellige Nummer, mit der sich nachverfolgen lässt, dass sie/er den Ballon bzw. den Spruch versandt hat.

 Freuen können sich zunächst alle Finder/innen der Botschaften! Sie adressieren die gefundenen Kartenbotschaften und schicken sie an die Drogenberatungsstelle Wesel. Die Drogenberatung stellt kleine Gewinne für den gelungensten Slogan und die weitesten geflogene Botschaft in Aussicht.

 Eingeladen zu dieser Gemeinschaftsaktion hat die nordrhein-westfälische Landesinitiative „Leben ohne Qualm“, die die nötigen Materialien zur Verfügung stellte. Das erforderliche Heliumgas zum Befüllen der Ballons spendet – wie schon in den vergangenen Jahren – die Volksbank Schermbeck.

Fachstellen für Suchtvorbeugung und Schulen aus ganz Nordrhein-Westfalen nehmen an der Aktion teil. Weitere Infos zur Aktion und zur Tabakprävention gibt die Drogenberatung Wesel sowie die Homepage www.loq.de

Hintergrundinfos:

Im Jahr 1987 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den internationalen „World No tobacco Day“ ins Leben gerufenen, um die Öffentlichkeit über die Gefahren des Tabakkonsums zu informieren. Tabakprodukte aller Art (neben Zigaretten auch Wasserpfeifen, Kau- und Schupf-Tabake) können nicht nur zu körperlichen Schädigungen (Herz-, Gefäßerkrankungen und Krebs) führen. Ein früher Einstieg in den Tabakkonsum führt schneller zur Abhängigkeit und die Gefahr auch andere Suchtstoffe zu konsumieren steigt.

Aber auch die Gefährdungen, die mit dem Passivrauchen verbunden sind, sind in den letzten 10 Jahren deutlich ins Blickfeld gerückt. Der Nichtraucherschutz ist dem entsprechend mit einem seit 01.08.2008 geltenden Gesetz in Nordrhein-Westfalen festgeschrieben.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.