Gemeinschaftsprojekt – GAGURO-Klinik eröffnet in Sierra Leona

Gemeinschaftsprojekt der GAGU-Zwergenhilfe und des Rotary Clubs Lippe Issel

Am 21. Januar machte sich eine siebenköpfige Gruppe, bestehend aus Gudrun, Desire und Gabriel Gerwien, Dieter Schmitt, Johannes Nover und Cornelia Albertz von der GAGU-Zwergenhilfe sowie Stephan Proff vom Rotary Club Lippe Issel Richtung Sierra Leone auf den Weg.

Nicht, um dem deutschen Winter zu entfliehen, denn vor Ort wartete jede Menge Arbeit. Bereits einige Wochen zuvor war ein 12-m-Container in die westafrikanische Republik verschifft worden, dessen Inhalt für die letzten Arbeiten an einer Klinik auf dem Gelände des „Home of Hope“ in einem Randgebiet von Maloko benötigt wurde. An Bord befanden sich neben Farben, Wandfliesen, Tischen und Stühlen auch medizinisches Material, ein großer Generator, ein gynäkologischer Stuhl und 10 Pflegebetten.

Gudrun-Gerwien,-Stephan-Proff-und-Dieter-Schmitt
Ein tolltes Projekt konnte gemeinsam auf den Weg gebracht werden. Gudrun Gerwien, Dieter Schmitt und der Schermbecker Präsident Stephan Proff freuen sich über das Gemeinschaftsprojekt der Gagu-Zwergenhilfe und dem Rotary Clubs Lippe Issel ©Ralf Meier

Umfangreiche ambulante Behandlungsmöglichkeiten

Möglich wurde das anspruchsvolle Projekt auf dem GAGU-Gelände durch die Unterstützung des Rotary Clubs. Rund 80.000 Euro konnte der Club bislang an Spenden generieren, die für den Bau und die Ausstattung der Klinik benötigt worden sind. Am 1. Juni soll der offizielle Startschuss fallen. Anders als hierzulande findet das Genehmigungsverfahren nicht mit der Planung statt, sondern erst nach Fertigstellung der Einrichtung. Bis zu zehn Patienten können in GAGURO, so der Name, der auf einer überdachten Fläche von rund 180 qm errichteten Klinik, stationär aufgenommen werden. Allerdings geht es jetzt erst einmal darum, durch umfangreiche ambulante Behandlungsmöglichkeiten die nötige Vertrauensbasis in der Bevölkerung zu schaffen.

Einweihung-Gagu-Zwergenhilfe-Schermbeck
Präsident Stephan Proff bei der Einweihung ©privat

Status einer Privatklinik

Da die Oberschwester auch ausgebildete Hebamme ist, liegt ein Schwerpunkt der Klinik in der Geburtsvor – und nachsorge. Auch auf die Versorgung von Unfällen und Infektionskrankheiten ist man in GAGURO eingestellt. Impfungen, z. B. gegen Malaria oder Corona, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Die Behandlung wird zwar nicht völlig kostenfrei sein, aber Gudrun Gerwien und Dieter Schmitt von der GAGU-Zwergenhilfe betonen, dass jeder, der eine Behandlung benötigt, diese auch bekommen wird. Dafür stehen in dem Behandlungszentrum, das den Status einer Privatklinik hat, neben dem Oberarzt, eine Oberschwester und zwei Schwestern mit abgeschlossener schulischer Ausbildung bereit.

Die-Klinik-Gagu-Gagu-Zwergenhilfe-

Ein echter Glücksfall

Die Klinik verfügt sogar über einen eigenen Krankenwagen. Den Sprinter kaufte der Rotary Club der DLRG ab und machte ihn für den Einsatz in Sierra Leone fit. Mittelfristig ist ein eigenes Labor geplant. Der Rotary Club Lippe Issel engagiert sich zwar nach wie vor auch in zahlreichen lokalen Projekten, aber GAGURO ist das erste langfristige Engagement in dieser Größenordnung, betont der derzeitige Präsident Stephan Proff. Für die GAGU-Zwergenhilfe ist die Gemeinschaftsarbeit ein echter Glücksfall. Bislang waren Ideen in diese Richtung immer am Geld gescheitert.

Ideale Bedingungen zum Anbau zahlreicher Gemüsesorten

Doch auch GAGURO ist noch nicht das Schlusskapitel dieser spannenden Geschichte. Mit Osman Turay hat die GAGU-Zwergenhilfe einen Mann im Team, der die örtlichen Gegebenheiten bestens kennt, weil er aus Sierra Leone stammt, und der aufgrund seiner Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbaumeister in Schermbeck auf dem GAGU-Gelände ideale Bedingungen zum Anbau zahlreicher Gemüsesorten ausgemacht hat. Erste Experimente auf dem fruchtbaren Boden sind bereits gestartet und hätten kaum erfreulicher verlaufen können. Aber davon später mehr…