Festlicher Beitrag zum Schermbecker Kirchbau-Jubiläum

Weihbischof Wilfried Theising zelebrierte den Festgottesdienst der Ludgerusgemeinde
Schermbeck „Superwetter, ein lebendiger Gottesdienst, zahlreiche engagierte Gruppen und fröhliche Gesichter beim Pfarrfest“, fasste Pastor Klaus Honermann den gestrigen Festtag der Ludgerusgemeinde zusammen, der zu einem besonderen Höhepunkt der ganzjährigen Feiern anlässlich des 100-jährigen Kirchbau-Jubiläums wurde.
Zahlreiche Messdiener, Fahnenabordnungen kirchlicher Gruppen, die Pastoren Klaus Honermann, Xavier Muppala, Franz-Gerd Stenneken, die drei Diakone, Ekkehard Liesmann, Heinz Böhnke und Karl Haßlinghaus sowie Pater Jose Luis Lugo Dipre aus San Cristóbal begleiteten Weihbischof Wilfried Theising durch den Mittelgang zum Altarraum, wo auch eine überdimensionale Nachbildung der Ludgeruskirche stand. Für die musikalische Untermalung der Messe sorgten der Kirchenchor „Cäcilia“ und der ebenfalls vom Kirchenmusiker Josef Breuer geleitete Chor „da capo“.Wilfried Theising
Die Pfarreiratsvorsitzende Christine Wolf begrüßte den Weihbischof und erinnerte daran, dass auch dieser Festtag unter dem Jubiläums-Motto „Kirche mittendrin“ stand. Die vier jungen Frauen aus der Partnergemeinde „Nuestra Senora de la Paz“ vermittelten mit ihrem Tanz vor dem Altar etwas von der üblichen Fröhlichkeit der Gottesdienstbesucher in der Dominikanischen Republik.
In seiner Festtagspredigt ging Theising der Frage nach, was die Steine der Kirche wohl erzählen würden, wenn sie reden könnten. Sie würden, so Theising, von Menschen erzählen, die vor 100 Jahren, zu Beginn des Ersten Weltkriegs, mit großer Begeisterung für Gott eine Kirche errichteten, als anderswo viele Kirchbauten wegen des Krieges ins Stocken geraten seien. Die Steine würden zudem von sehr vielen Menschen berichten, die in 100 Jahren das Gotteshaus besuchten, sei es aus Frömmigkeit, Dankbarkeit und Freude oder in schwierigen Lebenssituationen. Die Steine könnten auch von der enormen innerkirchlichen Entwicklung erzählen. „Insofern bleibt eine Pfarrei immer eine Baustelle“, fasste Theising zusammen. Der Ludgerusgemeinde wünschte er, dass das Fest „einen neuen Schwung des Glaubens geben“ möge.
Anstelle eines Vortrags über die geschichtliche Entwicklung der Ludgeruskirche wurde währendWilfried Theising eines Gabengangs eine Erinnerung anhand von Symbolen gewählt. Pastor Honermann zeigte eine großformatige Bibel, die in den letzten Jahren von Pfarreimitgliedern gestaltet wurde. Die gezeigte Festschrift stand stellvertretend für die Lebendigkeit der kirchlichen Gruppen und Verbände. Eine Schieferplatte, die bei der Kirchenrenovierung gefunden wurde, stand als Hinweis auf die Vorläuferbauten der heutigen Kirche.Wilfried Theising Als Presbyterin der Georgsgemeinde überreichte Ilsetraut Blankenagel ein Kreuz, das aus einem verrosteten Stück der Halterung des Ludgerus-Turmkreuzes gefertigt wurde, als Zeichen des Schmerzes über die noch bestehende Trennung der Konfessionen. Eine von der kfd überreichte Schale mit Erde sollte mahnen: „Wir leben in Verbundenheit mit der ganzen Schöpfung.“ Der vom KAB-Vorsitzenden Hubert Schäpers überreichte Laptop sollte daran erinnern, dass auch angesichts einer veränderten Arbeitswelt Christen Verantwortung übernehmen müssten für gerechte Bedingungen in der Arbeitswelt.Ludgerusgemeinde Schermbeck
Nach dem Schlusssegen folgten die meisten Gottesdienstbesucher der Einladung zur Teilnahme am Pfarrfest. Auf der für den motorisierten Verkehr gesperrten Erler Straße, in der Bücherei und auf dem Freigelände des Pfarrheims erwartete die Besucher ein abwechslungsreiches Programm, an dessen Gestaltung sich zahlreiche kirchliche Gruppen beteiligten. Der Erlös des Pfarrfestes, das von den Organisatoren Nicolina Amoriello, Anette Speckamp, Elisabeth Schult und Johannes Foitzik vorbereitet wurde, ist für die Partnergemeinde in San Cristóbal und für die Betreuung von Asylbegehrenden in Schermbeck bestimmt. H.Sch./Fotos Scheffler

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.