Die Erziehungsberatungsstellen im Kreis Wesel arbeiten kompetent, zielorientiert und effektiv. Sie bieten ein breites Hilfsangebot für Eltern, Jugendliche und Kinder. Ihre Unterstützung wird daher auch gerne in Anspruch genommen. Bei allen dort Beschäftigten bedanke ich mich recht herzlich für die geleistete wichtige Arbeit“, so Kreisdirektor Ralf Berensmeier am Mittwoch, 19. Juni, im Jugendhilfeausschuss des Kreises. Dem Dank schloss sich der Ausschuss an.
Die 5 Erziehungsberatungsstellen stellten dort ihren Arbeitsbericht 2012 vor. 3.181 Kinder und Jugendliche (2011: 3.171) wurden in den Beratungsstellen angemeldet. Die Probleme reichten dabei von Störungen der sozialen Beziehungen über Schul-, Ausbildungs- und Lernprobleme bis hin zu Trennungs- und Scheidungsfolgen sowie Entwicklungsauffälligkeiten.
Die Fachkräfte sahen sich hierbei auch mit sehr belastenden Fragestellungen konfrontiert, wie z. B. erbittert ausgetragene Trennungs- und Scheidungskonflikte, sexueller Missbrauch, Gewalt, Suizidgefahr, Trauerbegleitung. Kreispsychologiedirektor Klaus Krimgen stellte fest: „Über die Jahre hinweg hat der relative Anteil an komplexen Fragestellungen kontinuierlich zugenommen. Hierin spiegeln sich die gesellschaftlichen Problemlagen wider.“ Grundprinzipien für die Arbeit aller Beratungsstellen sind die Schweigepflicht, die Freiwilligkeit, die Unabhängigkeit, der direkte Zugang und die Gebührenfreiheit.
Die Beratungsstellen arbeiten u. a. eng mit Kindertagesstätten, Familienzentren, Jugendämtern und Schulen zusammen und bieten u. a. Trennungs- und Scheidungsgruppen für Kinder, Elternkurse, Konzentrationstraining für Kinder, Angebote für Pflegeeltern sowie Kriseninterventionen (Trauerbegleitung, Suizidfolgen etc.) an. Sie arbeiten auch beim Runden Tisch gegen Häusliche Gewalt mit.
Neben den Beratungsstellen des Kreises in Moers, Dinslaken (mit Außensprechstunde in Schermbeck) und Kamp-Lintfort (mit Außenstelle in Xanten) nehmen die Caritasverbände für die Dekanate Dinslaken und Wesel e.V. (in Wesel) sowie Moers-Xanten e.V. (in Rheinberg) als freie Träger diese Aufgabe wahr.
Hauptaufgabe der Beratungsstellen für Eltern, Jugendliche und Kinder ist ein niedrigschwelliges Beratungsangebot. Sie sollen Kinder, Jugendliche und Eltern bei der Klärung individueller und familienbezogener Probleme, bei der Lösung von Erziehungsfragen sowie bei Trennung und Scheidung unterstützen.
Dies war auch 2012 der Arbeitsschwerpunkt. Klaus Krimgen: „Sofern sich in der Einzelfallarbeit besonderer Bedarf zeigte, der über den Einzelfall hinausreichte, boten die Beratungsstellen Prophylaxe- und Gruppenangebote für Kinder, Jugendliche und Eltern an.“