Engelbert Bikowski: Rede zum Gahlener Erntedankfest

Erntedankfest 2015
(Rede des stellvertretenden Bürgermeisters Engelbert Bikowski beim Erntedankfest in Gahlen am 4. Oktober 2015)

Liebe Gahlener Mitbürgerinnen und Mitbürger,

dass wir das heutige Erntedankfest an diesem schönen Oktobertag hier im Freien feiern können, freut mich und sicherlich auch Sie alle sicherlich ganz besonders.
Dieses Fest hat ja eine beeindruckende Tradition. Sieben Tage lang feierten die Israeliten das Laubhüttenfest, eines der ältesten und heute noch gefeierten Erntefeste der Kulturgeschichte.
Das Wort Erntedankfest besteht ja aus den drei Worten „Ernte“, „Dank“ und „Fest“. Jahr für Jahr ist ein enormer Aufwand nötig, damit eine Ernte überhaupt erst möglich wird. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger wissen das und haben ihren Nutzgarten abgeschafft, weil die Arbeit und Pflege ihnen zu aufwändig wird. Das ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung. Der Anbau von Feldfrüchten erfolgt heutzutage auf großen landwirtschaftlichen Flächen und die Ernte erfolgt maschinell.
Und jetzt komme ich zum zweiten Wort, dem „Dank“. Ich möchte hier und heute einmal denen Dank sagen, denen sonst nicht oder nur selten gedacht wird. Ich danke den jungen Menschen, die überhaupt bereit sind, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen und dadurch mit dafür sorgen, dass unsere Versorgung mit Lebensmitteln, aber auch unsere Kulturlandschaft gesichert und erhalten bleibt. Ganz viele Betriebe werden ja aufgegeben, weil sich kein Nachfolger findet. Ein Bauer muss schon Überzeugungstäter sein. Die Qualifikationen für diesen Beruf sind mittlerweile genauso groß wie in einem leitenden Job in einem Industriebetrieb. Dazu kommt gleichsam ununterbrochener Bereitschaftsdienst, und dann muss man auch noch einen Lebenspartner finden, der bereit ist, das alles mitzumachen. Wenn wir heute hier in Gahlen, einer durch Landwirtschaft geprägten Gemeinde, das Erntedankfest begehen, sollten wir vielleicht auch einmal daran denken.

Der stellvertrtende Bürgermeister Engelbert Bikowski (l.) beim Gahlener Erntedankfest
Der stellvertretende Bürgermeister Engelbert Bikowski (l.) beim Gahlener Erntedankfest. Foto: Helmut Scheffler

Und somit bin ich beim dritten Wort, dem „Fest“. Der Gottesdienst eben hat uns gezeigt, dass es ein würdiges Fest ist und ein guter Anlass, dieses Fest zu feiern. Der Heimatverein hat sich viel Mühe mit dem Erntekranz gegeben, der hier bunt geschmückt hochgezogen wurde. Sie alle tragen schon durch Ihre Anwesenheit mit dazu bei, dass es ein gelungenes Fest werden wird. Gerade in dieser wunderbaren dörflichen Gemeinschaft macht das Feiern erst so richtig Spaß und Freude. Diese Freude wünsche ich Ihnen allen von ganzem Herzen.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.