Eine richtig gelungene Familienfeier

Löschzug Schermbeck veranstaltete einen „Tag der offenen Tür“

Schermbeck Petrus kann man schlecht verplanen. Das mussten die Mitglieder des Löschzuges Schermbeck gestern wieder einmal erfahren. Aus dem Tag der offenen Tür auf dem großen Parkplatz vor dem Gerätehaus in der Schienebergstege wurde vormittags nichts. Petrus scheuchte mit seinem Dauerregen die Besucher bis zum frühen Nachmittag in die Fahrzeughalle.

Dort wurde es an den Tischreihen manchmal sehr eng. Da die meisten Besucher sich seit Jahren bestens kennen, kamen die Gespräche schnell in Gang. Die von Jürgen Hater dirigierte Blaskapelle „Einklang“ sorgte für Stimmung in der Halle, die Frauen der Wehrleute warteten mit einem üppigen Kuchenbüfett auf und draußen kümmerten sich die Männer um den Grill und die Getränke. So stellt man sich eine gelungene Familienfeier vor. Die Kinder zog es indessen mehr zum überdachten Bullriding-Platz.

Im Rahmen des geselligen Beisammenseins, an dem sich auch Wehrleute aus Gahlen, Altschermbeck und Rhade beteiligten, wurden zwei Ehrungen nachgeholt, die während der Jahreshauptversammlung im März nicht möglich waren. Gemeindebrandinspektor Gregor Sebastian, der Schermbecker Löschzugführer Christoph Loick und sein Stellvertreter Dirk Nondorf überreichten Stefan Heuwing die Urkunde zur Beförderung zum Brandoberinspektor.

Der stellvertretende Löschzugführer Dirk Nondorf und Löschzugführer Christoph Loick gratulierten Edith und Heinz Horstkamp ebenso wie der Gemeindebrandinspektor Gregor Sebastian (v.l.). Foto Scheffler
Der stellvertretende Löschzugführer Dirk Nondorf und Löschzugführer Christoph Loick gratulierten Edith und Heinz Horstkamp ebenso wie der Gemeindebrandinspektor Gregor Sebastian (v.l.). Foto Scheffler

Viel Applaus gab es, als Heinz Horstkamp für 65-jährige Zugehörigkeit zur Schermbecker Feuerwehr gehrt wurde. Am 11. April 1948 wurde er Mitglied der Feuerwehr, in der auch sein Vater schon aktiv war. Horstkamp war auch Krankenwagenfahrer, Hausmeister im Gerätehaus Schermbeck, Gerätewart des Löschzuges und emsiger Chronist der Wehr. Von 1979 bis 1982 war er durch die Schaltung des Notrufes 112 auch verantwortlich für die Alarmierung der Schermbecker Löschzüge. Blumen gab es gestern auch für Edith Horstkamp, die drei Jahrzehnte lang häufig erste Ansprechpartnerin bei Notrufen war.

Auf dem Parkplatz stellte der Löschzug seinen Fuhrpark vor, in dem große und kleine Besucher auch Platz nehmen durften. Von den Wehrleuten gab es Informationen über die Verwendung der Fahrzeuge. Vom Einsatzleitwagen aus wird die Verbindung zwischen der Leitstelle in Wesel und dem Einsatzleiter vor Ort sichergestellt. Im HLF/20, das sowohl zur Brandbekämpfung als auch zur technischen Hilfeleistung benötigt wird, werden die ersten Wehrleute zur Einsatzstelle gebracht. Das Löschfahrzeug LF 16 T/S ist mit zwei Pumpen ausgestattet und dient – vor allem in den Außenbezirken – zur Löschwasserförderung. Zum Fahrzeugbestand des Schermbecker Löschzuges gehört auch die Drehleiter DLK 18/12, die vor allem zur Rettung von Menschen aus großer Höhe dient.

Ein Teil der Besucher ließ sich auch die Räume zeigen, die im Rahmen eines größeren Ausbaus seit 2011 entstanden sind. Im Rahmen der Umsetzung des Brandschutzbedarfsplanes wurde in einem ersten Schritt eine neue Rettungswache neben dem Gerätehaus gebaut. Die ehemals vermieteten Räume wurden anschließend umgestaltet. Ein moderner Funkraum entstand. Bei größeren Einsätzen können von dort aus die von der Kreisleitstelle auflaufenden Aufgaben auf die einzelnen Löschzüge verteilt werden.

In der ehemals vermieteten Wohnung entstand ein Duschraum mit zwei Nasszellen und Waschbecken. Das ehemalige Wohnzimmer dient als Besprechungsraum. Im Rahmen weiterer Umbaumaßnahmen wurden auch die Voraussetzungen für die Aufnahme weiblicher Wehrmitglieder geschaffen. Im Dachgeschoss wurde der ehemalige Raum der Rettungswache vergrößert. Dort ist ein großer Schulungsraum entstanden.

Künftig soll – wie es vor zwei Jahrzehnten üblich war – jedes Jahr ein Tag der offenen Tür veranstaltet werden. „Der soll“, so Feuerwehrleiter Gregor Sebastian, „jeweils bei einem anderen Löschzug stattfinden.“ Das soll nicht nur die Feuerwehr noch stärker in der Bevölkerung verankern, sondern auch der Nachwuchswerbung dienen. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.