Eine glanzvolle Jubiläumsfeier der GAGU-Zwergenhilfe

Weseler Wolfgang Seibt fördert die GAGU-Arbeit mit mehr als 100 000 Euro

Schermbeck Zur Feier des zehnjährigen Bestehens der GAGU-Zwergenhilfe e.V. kamen am Samstagabend nicht nur prominente Besucher in den Saal der Gaststätte Ramirez. Es gab auch unerwartet hohe Geburtstagsgeschenke und ein abwechslungsreiches „Best of GAGU“-Programm.

Umra Jah und Osman Turay beteiligten sich am Samstag ebenso an der GAGU-Jubiläumsfeier wie Jongopie Siaka Stevens, Gudrun Gerwien, Günther Beck, Eva Herlitz, Mike Rexforth und Sidie Kakay (v.l.). RP-Foto Scheffler
Umra Jah und Osman Turay beteiligten sich am Samstag ebenso an der GAGU-Jubiläumsfeier wie Jongopie Siaka Stevens, Gudrun Gerwien, Günther Beck, Eva Herlitz, Mike Rexforth und Sidie Kakay (v.l.). RP-Foto Scheffler

Gäste mit ihrer Nationalhymne begrüßt

Jongopie Siaka Stevens, der Botschafter des afrikanischen Staates Sierra Leone, reiste ebenso aus Berlin an wie sein Stellvertreter Umrah Jah. Im Beisein Osman Turays, des Internationalen Koordinators der Hilfe für Sierra Leone, wurden die Gäste mit ihrer Nationalhymne begrüßt, bevor sich der Botschafter in einem längeren Interview zu den politisch-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seines Landes äußerte. „Unser Land befand sich nach dem Bürgerkrieg in einem sehr schlechten Zustand, und ich bin froh, dass GAGU uns hilft“, dankte der Botschafter den GAGUs, die im Jahre 2009 ein Grundstück in Sierra Leone erwarben, auf dem zunächst ein Kinderheim errichtet wurde und inzwischen als eine Art Hilfe zur Selbsthilfe eine Näherei und eine Bäckerei eröffnet wurden.

Gäste aus Sierra Leone beteiligten sich am Samstagabend an der Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen der GAGU-Zwergenhilfe. Foto: Helmut Scheffler
Gäste aus Sierra Leone beteiligten sich am Samstagabend an der Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen der GAGU-Zwergenhilfe. Foto: Helmut Scheffler

Der Dank des Botschafters galt auch dem jüngsten Projekt der GAGUs. Mehr als 14 000 Menschen starben infolge der Virusinfektion Ebola. Um Ebola-Waisenkindern ein Zuhause zu bieten, bauen die GAGUs jetzt Häuser für Familien, die bereits sind, solche Kinder zu betreuen.

Überblick über die Aktivitäten der GAGU

Ausschnitte aus filmischen Dokumentationen, die Karlheinz Skowronski zu kurzen Sequenzen zusammengeschnitten hatte, gaben einen Überblick über die Aktivitäten der GAGUs im zurückliegenden Jahrzehnt und vermittelten den Besuchern einen hervorragenden Überblick über die Lebensweise der Bevölkerung in Sierra Leone und über den Tagesablauf der Heimkinder, die nach dem morgendlichen Frühstück zur entfernt gelegenen Schule gefahren werden, um dort mit Hilfe der Schermbecker Spendengelder eine schulische Ausbildung zu erhalten.

Kerstin Andres sang Nicoles Lied „Ein bisschen Frieden“. Foto: Helmut Scheffler
Kerstin Andres sang Nicoles Lied „Ein bisschen Frieden“. Foto: Helmut Scheffler

Zwischen den einzelnen Filmsequenzen wurden den Gästen musikalische Darbietungen beschert. Sabine Horstmann und Sabine Schidelko erinnerten mit ihren Playback-Darbietungen ebenso an große Revuen der GAGUs im zurückliegenden Jahrzehnt wie Kerstin Andres, Conny Albertz, Lea Horstmann, Anke Kott, Anja Kott, Gudrun Gerwien und Dieter Schmitt.

Geburtstagsständchen

Viel Applaus gab es für das Lied „She loves you“ der „Beatles Group“ und das „In the navy“ von „Desi´s Gruppe“. Längere musikalische Passagen gestalteten der Männergesangverein „Eintracht“ mit der „Musica zu Ehren“, dem Weinlied „Aus der Traube in die Tonne“ und einer Serie von Seemannsliedern. Auch die Blaskapelle „Einklang“ steuerte Kostproben ihres umfangreichen Repertoires als Geburtstagsständchen bei.

Sidie Kalay, der Homefather des Kinderheims in Sierra Leone, wurde vom GAGU-Team mit Rosen begrüßt. „Was dieser Mann seit 2013 leistet, verdient unsere Hochachtung“, dankte Gudrun Gerwien dem jungen Mann, der im Rahmen eines Interviews über seine Alltagsarbeit berichtete und den Schermbeckern wünschte: „Möge Gott euch alle segnen für die wundervolle Unterstützung!“

Gudrun Gerwien (l.) und ihre Tochter Desiree (Mitte) interviewten Osman Turay (2.v.l.), den Botschafter Jongopie Siaka Stevens (2.v.r.) und seinen Vertreter Umra Jah (r.). Foto: Helmut Scheffler
Gudrun Gerwien (l.) und ihre Tochter Desiree (Mitte) interviewten Osman Turay (2.v.l.), den Botschafter Jongopie Siaka Stevens (2.v.r.) und seinen Vertreter Umra Jah (r.). Foto: Helmut Scheffler

Ein herzliches Dankeschön sprach auch Osman Turay den GAGUs aus: „Was GAGU und die Schermbecker Leute getan haben für Kinder in Sierra Leone, das habe ich noch nie gesehen.“ Als Gegengeschenk vermittelte er den Auftritt der afrikanischen Gruppe „Odessa“, die Trommelmusik mit einer akrobatischen Darbietung verband.

 

GAGU-Chefin Gudrun Gerwien stellte Sidie Kakay als Verwalter des Kinderheimes in Sierra Leone vor. Foto: Helmut Scheffler
GAGU-Chefin Gudrun Gerwien stellte Sidie Kakay als Verwalter des Kinderheimes in Sierra Leone vor. Foto: Helmut Scheffler

30 000 Euro nach einer Wetter gesammelt

In der Rückschau wurde dem Schirmherrn Günther Beck und dem ehemaligen Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter für ihr besonderes finanzielles Engagement bei der Zusammenstellung von Hilfstransporten oder bei der Organisation von Spendengeldern ein herzlicher Dank ausgesprochen. Grüter hatte im Rahmen einer Wette mehr als 30 000 Euro gesammelt.

Die afrikanische Gruppe „Odessa“ verband Trommelmusik mit einer akrobatischen Darbietung. Foto: Helmut Scheffler
Die afrikanische Gruppe „Odessa“ verband Trommelmusik mit einer akrobatischen Darbietung. Foto: Helmut Scheffler

Zu später Stunde wurden Eva Herlitz und Wolfgang Seibt für ihre große finanzielle Unterstützung in den zurückliegenden Jahren mit der goldenen GAGU-Laterne ausgezeichnet. Die Überraschung war groß, als beide erneut tief in die Taschen griffen. Eva Herlitz stellte aus ihrer Aktion „Buddy-Bären“ 10 000 Euro zur Verfügung.

Im Beisein des Bürgermeisters Mike Rexforth (2.v.l.) überreichte GAGU-Chefin Gudrun Gerwien (l.) jeweils eine goldene Laterne der GAGUs an Eva Herlitz (r.) und den Weseler Großsponsor Wolfgang Seibt (2.v.r.). Foto: Helmut Scheffler
Im Beisein des Bürgermeisters Mike Rexforth (2.v.l.) überreichte GAGU-Chefin Gudrun Gerwien (l.) jeweils eine goldene Laterne der GAGUs an Eva Herlitz (r.) und den Weseler Großsponsor Wolfgang Seibt (2.v.r.). Foto: Helmut Scheffler

Tränen der Freude

Der Weseler Campingplatzbesitzer Wolfgang Seibt versicherte den GAGUs, dass nach Abschluss eines derzeit noch von ihm geförderten Brunnen-Projektes in Afrika die GAGUs im Verlauf des kommenden Jahres mehr als 100 000 Euro erhalten werden. Da flossen wegen solch einer Großherzigkeit bei den GAGUs Freudentränen auf der Bühne.

Verlosung

Im Rahmen der Jubiläumsfeier startete Bürgermeister Mike Rexforth auch eine Aktion, deren Erlös die GAGUs ebenfalls erhalten sollen. Um sein Wettziel, den GAGUs 50 000 Euro zu schenken, erreichen zu können, veranstaltet Rexforth bis zum Fest „Schöne alte Weihnachtszeit“ am 10. Dezember eine Verlosung. Die ersten Lose verkaufte er am Samstag im Ramirez. H.Scheffler
 

Vorheriger ArtikelAdventsmärkte im Kreis Wesel erleben
Nächster ArtikelSchnelles Internet auch für Damm
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.