Dringender Verbesserungsbedarf bei RB 31

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen teilt mit:

Seit August 2015 ergibt sich durch wiederholte Betriebsausfälle im Schienenverkehr  zwischen Duisburg und Xanten eine unerträgliche Situation für Fahrgäste. Diese gipfelte im Dezember in einem plötzlichen Ausfall, der viele Kunden völlig unvorbereitet traf.

Der verkehrspolitische Sprecher der GRÜNEN Kreistagsfraktion, Lukas Aster, kritisiert dies heftig: „Tagelang herrschte Unklarheit darüber, ob man es mit einer mehrtägigen Streckensperrung zu tun hatte oder nicht. Ich frage mich: Gab es nicht vorher schon Hinweise darauf, dass Sicherheitsmängel am Oberbau zwischen Millingen und Xanten bestanden? Hätten die Schäden durch den Streckenbetreiber schon früher
behoben werden können?“

Technische Pannen und schlechte Organisation

Festzuhalten ist darüber hinaus, dass 2015 keine der Bahnübergangssicherungsanlagen zwischen Rheinberg und Xanten störungsfrei funktionierte. Weitere Verzögerungen im Fahrplan ergaben sich aus Signalstörungen. Auch der Ticketautomat und Entwerter in Xanten ist seit Monaten defekt. Lukas Aster: „Ein verlässlicher Fahrplan ist mit einer dermaßen anfälligen Technik nicht möglich.“

Ärgerlich für die Fahrgäste war weiter die schlechte Organisation des Schienenersatzverkehrs (SEV) während der baubedingten Ausfälle im Herbst 2015. Aster: „Die Menschen verpassten oft ihre Anschlusszüge und mussten zusätzliche Wartezeiten hinnehmen – zuzüglich der ohnehin längeren Reisezeit. Deshalb zogen die Pendler ihren eigenen PKW der Bahn vor, um zu ihrem Ziel zu gelangen.

Hinzu kamen kapazitätsbedingte Zugleistungsausfälle der NWB, die wiederholt dazu führten, dass Pendler und Berufsschüler aus Rheinberg nicht nach Moers bzw. Duisburg kamen. Die NWB führte nur einen einzigen Wagen oder kam überhaupt nicht.“

DBNetzWest muss zuverlässiger arbeiten

Die GRÜNE Kreistagsfraktion hat diese Problematik zum Anlass genommen, Fragen an die Kreisverwaltung zu stellen. Diese soll klären, ob die DB Netz West über genügend Ressourcen verfügt, um die zeitnahe Wartung und Sanierung der Bahnstrecke Rheinhausen-Xanten durchzuführen. Weiter soll eruiert werden, ob eine funktionierende Kommunikation zwischen der DBNetzWest einerseits und den kooperierenden Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern andererseits existiert, die eine Zusammenarbeit auch bei akuten Störungen ermöglicht.

Aster kritisiert zudem, dass nach über 100 Jahren Betrieb auf dieser Strecke immer noch 7 unbeschrankte Bahnübergänge existieren. Hier kam es in der Vergangenheit mehrfach zu schweren Unfällen. Außerdem verzögern die Übergänge den Straßenverkehr und provozieren energieintensives und umweltschädliches Langsamfahren.

Lukas Aster resümiert: „Der Rückbau in Raten, den wir in den letzten Jahren längs der Strecke nach Xanten erleben, könnten Vorzeichen einer Stilllegung sein, die wohl keiner im Kreis Wesel möchte. Der Erhalt der Strecke ist für die linksrheinischen Bewohner unseres Kreises von ganz zentraler verkehrspolitischer Bedeutung.“

Mit freundlichen Grüßen

Kück Unterschrift
Hubert Kück

(Fraktionsvorsitzender)

Vorheriger ArtikelDer Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten verurteilt sexuelle Gewalt gegen Frauen
Nächster ArtikelNiederrhein präsentiert Gutes und Nachhaltiges in Berlin
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.