Drei Gahlener Nester warten nun auf Störche

Der Gahlener Heimatverein lockt an drei Stellen mit Nisthilfen

Gahlen Nur zu gerne würden die Gahlener Bürger Störchen in ihrem Dörfchen zumindest eine Zeitlang eine Heimat bieten. Deshalb bemühen sie sich seit dem Jahre 2009, Störche in der Form von Nistbäumen anzulocken.

Inzwischen wurden an drei verschiedenen Stellen Nistbäume errichtet. Der ehemalige Heimatvereinsvorsitzende Gustav Ruloff stellte die Stämme zur Verfügung. Der Gahlener Dachdeckermeister Hans-Wilhelm Hermeler befestigte Wagenräder in luftiger Höhe.

Wie hier auf Hemmert-Pottmanns Acker im Bruch bauten Mitglieder des Gahlener Heimatvereins am Samstag Nisthilfen für Störche. Foto: Helmut Scheffler

Im Rahmen der letzten Gruppenleiterbesprechnung des Heimatvereins hatte Egon Unterberg bei Haferkamp den Wunsch geäußert, die Nisthilfen zu erneuern, um den Störchen einen Teil des Nestbaus abzunehmen. Der Heimatverein organisierte daraufhin eine Ausbaumaßnahme für die drei Nistbäume bei Hemmert-Pottmann im Bruch, bei Abelt am Bühnenberg und am Ende der Rabenstraße in Östrich.

In etwa acht Metern Höhe formte Heinz Wilhelm Beckmann aus Korbweidenzweigen und Riedästen Nester für Störche. Foto: Helmut Scheffler

HV-Vorstandsmitglied Markus Walbrodt konnte die Kirchhellener Firma Rhein-Ruhr-Lift (Reinhard Engbergs) gewinnen, kostenlos eine Raupen-Hubarbeitsbühne zur Verfügung zu stellen, während der HV-Vorsitzende Jürgen Höchst bei den Familien Hemmert-Pottmann und Abelt die Genehmigung einholte, mit mehreren Fahrzeugen die Ländereien befahren zu dürfen.

Der Boden war am Samstag so sehr gefroren, dass die Fahrzeuge keinerlei Spuren hinterließen und zudem einen noch sicheren Stand der Hubarbeitsbühne ermöglichten, als es die vier Gerätestützen ohnedies schon gewährleisteten.

Am frühen Morgen begannen die Arbeiten auf Hemmert-Pottmanns Acker etwa 250 Meter nördlich der Holthausener Straße. Heinz-Wilhelm Beckmann und Egon Unterberg ließen sich mit der Hubarbeitsbühne in etwa acht Meter Höhe bringen und formten dort auf dem Wagenrad ein Nest aus Korbweidenästen, die sich leicht biegen ließen. Mit dünnen Riedästen als weicheres Material wurde das Innere des Nestes ausstaffiert, bevor die Arbeitsgruppe weiterfuhr, um die anderen Nistbäume auf dieselbe Weise mit einladenden Nestern zu versehen.

Die Nester sind nun weitgehend vorbereitet, sodass die Chance besteht, dass die ab Ende Februar anfliegenden Weißstörche auf dem Weg zu ihren vorjährigen Nistrevieren den Verlockungen des Gahlener Heimatvereins nicht widerstehen können. „Auf zwei der drei Nistbäume wurden schon Störche beobachtet“, berichtet Jürgen Höchst, der nur zu gerne miterleben möchte, dass ein Storchenpärchen für Nachwuchs „made in Gahlen“ sorgen würde. Als Landeplatz haben Störche das Lippedorf wiederholt bevorzugt. Ende August 2014 bereiteten sich auf einer Wiese neben dem Hof Großblotekamp im Heisterkamp gleich etwa 60 Störche auf ihren Flug in wärmere südliche Gefilde vor. H.Scheffler
 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.