Dorstener Tafel wird auch von Schermbecker besucht

Die Regale und Kühlschränke der Tafel in Dorsten sind gut gefüllt

Der Laden sieht auf den ersten Blick wie eine echte „Schlemmermeile“ aus. 300 Frauen, Männer und Kinder werden hier versorgt.

Die Regale und die Kühlregale in dem Ladenlokal in Wulfen-Barkenberg sind prall gefüllt mit Lebensmitteln.

Kein Wunder, denn zahlreiche Firmen haben sich bereit erklärt, ihre Lebensmittel mit einem kurzem Haltbarkeitsdatum nicht mehr in den Müllcontainer zu entsorgen, sondern diese für bedürftige Menschen zu spenden.Täglich holt ein eigens dafür bereiter Fahrdienst die Lebensmittel rund um Dorsten ab.

Hedwig Schnatmann, Chefin der Tafel, kontrolliert alle eingegangenen Lebensmittel

Über das reichhaltige Warensortiment ist der Verein, sowie die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu recht ein wenig stolz.

Zwei Firmen aus Schermbeck gehören mit zu den Lieferanten der Tafel in Dorsten – Biohof Deiters und Aldi – Süd.

Abkommen mit Wesel

Die Schermbecker Gemeinde hat keine eigene „Tafel“. Deshalb fahren einige Bedürftige aus der Gemeinde zum Einkaufen gerne nach Dorsten. Grund: Der Weg dorthin ist kürzer als nach Wesel.

Dies ist der Grund dafür, dass zwei Schermbecker Lebensmittelgeschäfte ihre Waren in Dorsten abgeben dürfen. Es könnten mehr sein, aber es gibt ein Abkommen zwischen der Dorstener und der Tafel in Wesel, erklärt Johannes Wulf, 2. Vorsitzender der Tafel.

  Delikatessen kosten 20 Cent

Besonders in den Brotregalen lagern viele unterschiedliche Brotsorten, die von fast allen Dorstener Bäckereien dort abgegeben werden.
Gemüse und Obst ist allerdings momentan etwas rar. Das sei sainsonbedingt, so Wulf. Dafür finden die Kunden in den Regalen und den Kühlschränken eine reichliche Auswahl an Milchprodukten, Fleisch, Süßigkeiten und spezielle Delikatessen wie Trüffelbutter, Krabbencocktail und hochwertige Schokoladen.

Die letzteren Dinge aber, die zu den sogenannten „Luxusartikeln“ gehören, sind nicht kostenlos. Dafür zahlen die Tafelkunden, die alle eine Sozialkarte der Stadt Dorsten haben, gerade mal 0,20 Euro. Das Geld fließt in Miete, Benzin, Strom und sonstige Ausgaben. Die Mitarbeiter arbeiten allerdings alle ehrenamtlich, teilweise viele Stunden.


  Bevor die Ware in den Verkauf kommt, wird diese akribisch kontrolliert. Besonders bei Milchprodukte und leicht verderblichen Lebensmittel gelten strenge Kontrollen. „Alles was nicht mehr gut aussieht, wie hier bei einem Joghurt, wo der Deckel sich schon etwas nach oben wölbt, wird aussortiert. Entweder nimmt ein Bauer täglich abends die Sachen mit, oder sie werden entsorgt“, erzählt die Chefin der Tafel Hedwig Schnatmann.

Spezielles Einkaufsystem

An zwei Tagen die Woche können Kunden in der Tafel einkaufen. Rund 80 Personen pro Öffnungstag kommen dann in den Laden. Hier werden sie von den Verkäuferinnen während ihres Einkaufes begleitet. Damit auch niemand zu kurz kommt, muss sich jeder in eine Liste mit unterschiedlichen Einkaufszeiten eintragen. „Damit verhindern wir, dass nicht nur der ´frühe Vogel` sich den dicksten Wurm, sprich die besten Lebensmittel, raus picken kann“, begründet Hedwig Schnatmann das Verfahren. Ein System, was seit 15 Jahren gut funktioniert.

Die Ehrenamtlichen Helferinnen bereiten alles für den Verkauf vor

 „Menschen die von Harz IV leben sind froh, wenn ihr Budget dadurch entlastet wird, dass sie hier für knapp 10 Prozent des ursprünglichen Preises gute und gesunde Lebensmittel kaufen können“, so Johannes Wulf.

Besonders immer mehr ältere Frauen und Männer mit einer sehr knappen Rente, sowie sehr viele alleinerziehende junge Mütter nehmen das Angebot der Tafel gerne an. 300 Menschen mit einer Kundenkarte werden von der Dorstener Tafel versorgt. Nationale Unterschiede werden hier nicht gemacht.

Petra Bosse

 

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