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Montag, Dezember 9, 2024
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Dioramen – nichts für Grobmotoriker

Veröffentlicht am

Foto: Christian Sklenak

Die Begabung zum Basteln scheint Dagmar von ihrer Mutter, die Liebe zum Holz von ihrem Vater geerbt zu haben. Kurzerhand verband sie beides und bastelt Miniaturlandschaften in Holzkästen. Und da sie nicht alle Werke behalten kann, spendet sie die Erlöse für den Tierschutz als auch für das Friedensdorf Oberhausen.

„Mit meinen Dioramen habe ich eine klassische Win-win-Situation geschaffen“, freut sich Dagmar. „Ich habe sehr viel Spaß an meiner Bastelei und zudem können sich soziale Organisationen über das Geld freuen“.

Der Bastelvirus packte Dagmar Steffen

Vor 35 Jahren entstand ihr erstes Werk, eine Frau aus Fimo Modeliermasse. „Als ich später dann bei einem Spaziergang einen Stein mit einem Loch in der Mitte fand, war mir sofort klar, dass ich irgendetwas daraus basteln wollte. Das „Irgendetwas“ wurde ein Zwergenhaus und läutete damit den Beginn ihrer Steinarbeiten ein. Es folgten bemalte Gute-Laune-Handschmeichler sowie ein komplettes Schildkrötengehege mit zahlreichen Kriechtieren aus Fimo. Anregungen bekam sie genug, wann immer sie aus ihrem Fenster schaute, denn im Garten der passionierten Schildkrötenfreundin fühlten und fühlen sich immer noch etliche dieser Reptilien wohl.

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2019 wurde ihre Bastelei schließlich noch filigraner. „Ich sah im Internet diese Schaukästen, in die Landschaften oder Szenen eingebaut sind und da hat mich der Bastelvirus dann komplett gepackt“, lacht die 62-Jährige. „Nachdem wir nach 30 Jahren unsere Orthopädieschuhmacherei aufgegeben haben, hat Dagmar nun die Zeit dafür“, bemerkt ihr Mann Franz Rudolf. „Ich bewundere jedes Mal ihre unendliche Geduld, wenn sie die winzigen Teile verarbeitet“, fährt er fort.

Diorama Schermbeck
Dagmar Steffens „Villa Tortuga“. Foto: Christian Sklenak

Filigrane Kunstwerke

Die Schermbeckerin hat sich ihre Fertigkeiten selbst beigebracht. Learning by Doing also. „Ich hole mir Ideen im Internet und baue sie mit eigenen Vorstellungen und meinen Materialien nach. So steht zwar die Basis, aber wenn das Diorama fertig ist, dann sieht es komplett anders aus als meine Anregung.“

Dagmar Steffen kann mittlerweile nicht mehr spazieren gehen, ohne auf Materialnachschub zu achten. Selten kommt sie mit leeren Taschen zurück. Eicheln für ihre Eichelmännchen, Moos, Blätter, Steine, Äste, alles kann sie gebrauchen und wandert in eine ihrer unzähligen Schubladen. „Ich werfe jetzt auch kein Plastik, kein Metall, keine Drähte oder sonstige Kleinteile mehr weg“, erzählt sie mir und zeigt dabei erneut auf ihren Schrank, in dem sie ihr riesiges, übersichtliches Sammelsurium verstaut hat. Und so sitzt Dagmar, wann immer sie Lust dazu hat, in ihrem Bastelzimmer und kürzt und bemalt beispielsweise Zahnstocher, die später zu einem Stuhl zusammengesetzt werden oder bastelt winzige Flaschen aus einer Perle.

Ihre fertigen Werke besitzen natürlich auch Namen. So gibt es den Eulenwald, mit bemalten Steinen als Eulen, den Wintergarten, die Inselwelten oder die Gartenidylle, um nur einige zu nennen. Wie viele Stunden Dagmar für ihre Dioramen benötigt, kann sie nicht genau sagen, „aber so um die 30 Stunden bei der Gartenidylle werden es wohl sein“, schätzt sie.

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