Die SPD Schermbeck trauert um Wilhelm Cappell

Die SPD Schermbeck trauert um ihren Altbürgermeister Wilhelm Cappell, der nach schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben ist.


Wilhelm Cappell war das Gesicht der SPD Schermbeck oder besser gesagt: er WAR die SPD Schermbeck. Er war Sozialdemokrat aus tiefstem Herzen und vollster Überzeugung, und das seit der Gründung des SPD-Ortsverbandes Dämmerwald, dessen Mitbegründer er 1969 wurde. Von diesem Zeitpunkt an gehörte er auch dem Rat der damals noch selbstständigen Gemeinde Dämmerwald an.

Nach der kommunalen Neuordnung gehörte er der SPD Schermbeck an.
Wilhelm Cappell war ein Mensch, der stets um Ausgleich und Zusammenführung bemüht war. Als Landwirt kannte er die Probleme und Sorgen der Landwirte wie kaum ein anderer. Aus diesem Grund war er auch Mitbegründer eines agrarpolitischen Arbeitskreises im Kreis Rees. Aber Wilhelm Cappell war ein Bürgermeister für alle, einer „zum Anfassen“, wie es so schön heißt. Er hatte ein offenes Ohr für jeden und war immer bereit zu helfen.


Auch als Vorsitzender der AWO, der er seit Entstehung des Neubaus an der Dorstener Straße war, hat er Zeichen gesetzt. Von Anfang an nahm er an den Kaffeerunden der Senioren im neuen Haus teil. Er organisierte Fahrten, Grillnachmittage und Ausflüge mit den Mitgliedern und packte immer mit an, wenn es sein musste.


Wilhelm Cappell hat viel für die Gemeinde und ihre Bürger getan. 1995 wurde er der erste hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde. 1999 wurde er dann zum zweiten Mal gewählt, und diesmal direkt von den Bürgern. Bemerkenswert daran war, dass die Bürger in den Wahlkreisen der CDU ihre Stimme gaben, aber nicht deren Bürgermeister-Kandidaten. Eine der Schlagzeilen in der Presse war damals „auf dem schwarzen Misthaufen kräht jetzt ein roter Hahn“.

Das war kein leichter Job für den neuen Bürgermeister, denn er musste ja Ansprechpartner für alle sein.
Ein Höhepunkt seiner Laufbahn war die 1200-Jahrfeier der Gemeinde im Jahr 1999, als er den Festzug über die Mittelstraße führte. Unzählige Vereine und Gruppen hatten sich mit Beiträgen an diesem Umzug beteiligt. Im Zelt neben dem Rathaus kam mit dem damaligen Ministerpräsident Wolfgang Clement und dem damaligen Landrat Bernhard Nebe auch prominente Politik nach Schermbeck. Überhaupt gab es in seiner Zeit mehrfach Kontakte zu prominenten Politikern wie Klaus Töpfer, Friedhelm Farthmann, Christoph Zöpel, um nur einige zu nennen.
Die Beliebtheit von Wilhelm Cappell zeigte sich auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven  Politik bei seinen jährlichen Geburtstagsfeiern, zu denen regelmäßig auch zahlreiche Bürgermeister, auch anderer Parteien, kamen.
Er war beliebt, wurde geliebt und bleibt unvergessen. Oft liest man das in Nachrufen und Todesanzeigen. Auf die SPD Schermbeck trifft das vollumfänglich zu.

Stellvertretend für die SPD Schermbeck: Daniela Schwitt

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.