Deutschlands größte Stromautobahn soll auch durch Schermbeck führen

Foto: Amprion

Eine der größten Stromautobahnen in Deutschland soll auch durch Schermbeck führen

Diese Nachricht dürfte einschlagen wie eine Bombe. Als das Stromunternehmen Amprion am Dienstag seine Pläne für eine der leistungsstärksten Stromautobahnen des Landes vorstellte, war klar: die Trasse soll durch den östlichen Teil von Schermbeck verlaufen.

  • geplante Fertigstellung: 2030
  • Übertragungskapazität: vier Gigawatt, das entspricht fünf großen Kohlekraftwerken
  • Verlegung vorrangig als Erdkabel in 1,30 bis 1,70 Metern Tiefe

Trassenvarianten durch das östliche Schermbeck

Zwei Varianten hat das Dortmunder Unternehmen für die Gleichstromverbindung namens „Korridor B“ vorgesehen. Beide führen durch den östlichen Teil Schermbecks und über Dorstener Gebiet. Die eine nimmt ihren Weg über Lembeck, Wulfen, Barkenberg, Hervest und Altendorf. Die andere verläuft durch Endeln, Sölten, Holsterhausen, Hardt, Östrich und Kirchhellen-Ekel.

Beteiligung der Öffentlichkeit

„Die Planungen werden konkret“, heißt es in der Amprion-Pressemeldung. Ganz konkret sind die möglichen Trassenverläufe aber noch nicht festgelegt. Vorgestellt wurden die beiden Verlaufsvarianten jeweils mit einer Breite von 1000 Metern. Wo genau die Leitung dann verlegt wird, soll in einem Planfeststellungsverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit festgelegt werden.

Entwürfe schon im Internet

Amprion kündigt an, „in den kommenden Wochen das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie mit Behörden und Verwaltungen“ suchen zu wollen. Dafür soll zu „regionalen Informations- und Dialogterminen“ eingeladen werden. Die vorgestellten Entwürfe stehen schon jetzt auf http://www.korridor-b.net zur Ansicht zur Verfügung.

Windenergie von der Nordseeküste

Mit „Korridor B“ liefere Amprion einen „Beitrag zur klimafreundlichen Stromversorgung von Bevölkerung und Wirtschaft im Ruhrgebiet“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Stromtrasse soll Windenergie von der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ins Ruhrgebiet transportieren. Genauer geht es um die Strecken von Heide/West nach Polsum (440 Kilometer) und von Wilhelmshaven nach Hamm (270 Kilometer).