Der Wald ist ein toller Erlebnisraum

 Was kribbelt und krabbelt im Busch herum? Das fragten sich 17 Kinder des Weltentdeckerclubs der Verbandssparkasse Schermbeck.

Die kleinen Waldläufer waren genau so emsig wie die kleinen roten Waldameisen auf dem Ameisenpfad des „RVR Ruhr Grün“.

In Begleitung von Lisa Soppe, Lisa Payenberg und Kameramann Edwin Radke von der Verbandssparkasse Schermbeck und unter der Führung von Hegering-Leiterin Anneli Köster gab es allerhand zu entdecken. Immer wieder kleine Menschentrauben, die auf dem Boden hockten: „Oh, ein Käfer!“ Dann wurde gerätselt und schließlich haben sich alle für den Mistkäfer entschieden. Ein Stückchen weiter Ameisen, die einen toten Käfer verspeisten, was auch die Kinder nicht schlimm fanden. Ganz normal, wie es in der Natur zugeht – fressen und gefressen werden.

Ganz spannend: ein toter, von Ameisen angeknabberter Feuersalamander. Schließlich war man ja auch auf dem Ameisenpfad. Annelie Köster musste ihn mitnehmen und für die Waldschule haltbar machen. So war der allgemeine Beschluss der Kids.

Vorbei an einem Rehbett. Natürlich musste gefühlt werden, ob der Platz noch warm war. Viele kleine Fichten mit abgefressenen Spitzen standen am Wegesrand. Rehe sind Feinschmecker, sie mögen am liebsten Brombeeren, Himbeeren und frische Gräser. Ganz spannend war auch eine abgeschubbelte kleine Birke, deren Rinde in Fetzen hing. Der Boden davor war aufgewühlt. Dort hatte ein Rehbock sein Revier markiert und angezeigt: Hier bin ich der Boss.

Immer wieder etwas Aufregendes, was die Kinder in die Hocke gehen ließ. Eine Maus, oh , tot, wie schade. Auf einem Brombeerblatt eine Raupe, was könnte daraus werden? Die Kinder einigten sich auf einen Schmetterling und ließen die Raupe in Ruhe. Trotz ihrer teilweise gut gefüllten Becherlupen ließ bei den Kindern die Begeisterung etwas zu finden nicht nach. Nach einer kurzen Pause auf einer Decke im Gras ging es munter weiter.

Nur kurze Zeit schaute ein Hirsch die Kinder an. Dann lief er schnell wieder in die nahe Schonung. Am „Wellness-Hotel“ der Schweine, einer Suhle, waren die Kinder auf den Spuren der Wildtiere. Trittsiegel von Rotwild und Wildschweinen wurden sofort gefunden.

Lisa Soppe, Jugendmarktberaterin in Gahlen (r.), Lisa Payenberg, Auszubildende zur Bankkaufrau (l.) und die Schermbecker Hegering-Leiterin Anneli Köster (2.v.r.) begleiteten die kleinen „Weltentdecker“ in den Wald. Foto privat.
Lisa Soppe, Jugendmarktberaterin in Gahlen (r.), Lisa Payenberg, Auszubildende zur Bankkaufrau (l.) und die Schermbecker Hegering-Leiterin Anneli Köster (2.v.r.) begleiteten die kleinen „Weltentdecker“ in den Wald. Foto privat.

Auf dem Sandweg war die Freude groß; mitten auf dem Weg in der Sonne lag eine Blindschleiche. Zu groß für die Becherlupe, also weiter. Den Weg zeigten Steine mit den Fußabdrücken der verschiedenen Tiere im Wald. Wenn wieder ein Stein gefunden war, blieben alle stehen, um im Fährtenbuch nachzusehen, welcher Waldbewohner so eine Spur mit seinen Füßen in den Waldboden drückte.

Die kleinen Waldentdecker gaben zum Schluss allen Tieren aus ihren Becherlupen die Freiheit wieder. Ganz selbstverständlich. Nur gesucht zu Forschungszwecken und dem geheimnisvollen Leben im Wald auf die Spur zu kommen. „Wir brauchen keine Batterien, um den Wald leben zu lassen, nur offene Kinderaugen“, freute sich Anneli Köster über die Begeisterung der Kinder und ergänzte, „selbst ein Smartphone verliert an so einem Morgen seine Attraktivität.“

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.