Der TuS Gahlen baut einen Kunstrasenplatz

Die Tage des Ascheplatzes des TuS Gahlen sind gezählt.

Wenn alles nach Plan verläuft, dann wird er bis Ende Juli durch einen Kunstrasenplatz ersetzt. Am Montag wurden die Planungen im Vereinsheim vorgestellt.

„Ein erster pauschaler Antrag wurde der Gemeinde Schermbeck am 7. März 2016 vorgelegt“, berichtete der TuS-Vorsitzende Gerhard Rusch. Diesen Antrag habe man erneuern müssen, weil die Gemeinde eine Nachbesserung erbeten hatte, um einen Zuschuss gewähren zu können. Auf der Basis dieser Nachbesserung war ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro im Gemeindehaushalt eingeplant worden. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Mike Rexforth wurde der Antrag zum zweiten Male nachgebessert mit der Folge, dass in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 6. Dezember ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 13 500 Euro für 15 Jahre gewährt wurde.

Zur Vorstellung des Bauprojektes „Kunstrasenplatz des TuS Gahlen“ kamen am Montag Vertreter des TuS Gahlen, der Gemeinde Schermbeck, einiger politischer Fraktionen und der Volksbank Schermbeck zur Lippesportanlage im Gahlener Aap. Foto: Helmut Scheffler

Parallel dazu legte der TuS Gahlen die Rahmenbedingungen für die Erstellung des Kunstrasenplatzes fest. „Wir waren uns einig, dass keine unserer anderen Sportabteilungen finanzielle Einbußen durch Budgetkürzungen erleiden sollte“, berichtete Gerhard Rusch. Großen Wert legte der Verein auf eine offene Bauweise, passend zum Gesamtbild der Lippesportanlage. „Es soll eine Vorzeigeanlage für den Schermbecker Fußballsport werden“, beschrieb Rusch eine weitere Rahmenbedingung. Bei der Auswahl der Materialien entschied sich das Planungsgremium für solche Materialien, die keine gesundheitliche Gefährdung entstehen lassen.

Ein solch großes Projekt muss man auf möglichst viele Schultern verteilen. So wurden fünf Projektteams gebildet. Das Tiefbauteam um das TuS-Vorstandsmitglied Volker Rademacher bekam Unterstützung durch den Schermbecker Architekten Johannes Brilo. Der Auftrag für anstehende Tiefbauarbeiten wurde an die Dorstener Landschaftsbaufirma Eckhard Vornbrock vergeben, weil die Firma sich durch ein hohes Engagement auszeichnete, eine sehr gute Planungsarbeit vorgelegt wurde, weil die Firma beim SV Dorsten-Hardt gute Arbeit geleistet hatte und weil die Firma Vornbrock ein Festangebot vorlegte, sodass dem Verein keine finanziellen Überraschungen entstehen können.

Bei der Auswahl des Kunstrasens wurde mehrere Betriebe besucht. Volker Rademacher erläuterte die Gründe, warum der TuS Gahlen plant, den Auftrag an die Firma Polytan zu vergeben. Sie ist Marktführer, konnte gute Referenzen von drei Bundesliga-Vereinen vorlegen und bot auf vergleichbarer Basis ein Produkt zum geringsten Preis an. Das verwendete Füllmaterial bietet das geringste Gesundheitsrisiko. Außerdem gewährt die Firma Polytan eine achtjährige Garantiezeit.

Die Baukosten sollen 477 000 Euro betragen. Die Finanzierung wird durch einen 365 000 Euro umfassenden Kredit der KfW und durch 112 000 Euro des TuS Gahlen sichergestellt. Bei der Finanzierungsplanung war die Volksbank Schermbeck behilflich. Zur laufenden Finanzierung steuert die Gemeinde Schermbeck einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 13 500 Euro.

Um den Eigenanteil in Höhe von 112 000 Euro erbringen zu können, hat der TuS Gahlen mit dem Sponsoring begonnen. „Wir bringen Sie zum RASEN“, heißt das Motto einer Rasenpatenschaft. Bereits ab einer einmaligen Zahlung von zehn Euro kann man Pate eines grünen Stückes Kunstrasen werden. Jeder kann die Patenschaft auch für größere Flächen übernehmen. Wer Pate werden will, kann einen Geldbetrag auf das Konto mit der IBAN-Nummer DE 12 4006 9363 0202 2086 10 bei der Volksbank Schermbeck eG überweisen unter Angabe des Stichwortes „Kunstrasen“. Wer Pate eines Quadratmeters wird, wird auf der Website genannt. Wer mindestens 100 Euro als Pate einbringt, erhält zusätzlich einen TuS Flaschenöffner und wird auf einer Spendentafel genannt. Ab 500 Euro gibt es eine VIP-Einladung zur Einweihung und ein Überraschungsgeschenk.

Sobald die KfW ihre Zusage für den Kredit erteilt, kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Mit der Vorbereitung wurde bereits begonnen. Die Randsteine wurden auf einer Länge von 400 Metern entfernt, die vorhandene Beregnungsanlage wurde ebenso zurückgebaut wie der Oberflächenwasser-Einfluss. Die Dränagerohre wurden verschlossen. Die Torfundamente wurden ausgegraben. Auch die Fundamente der vorhandenen Sprunggrube wurden inzwischen entfernt. In den nächsten Tagen werden angrenzende Bäume beschnitten, damit möglichst wenig Biomasse in den Kunstrasenbelag gelangen kann.

Der erste Spatenstich ist für den 5. Mai geplant. Wenn das Wetter mitspielt und genügend trockene Tage beschert, dann soll der Kunstrasenplatz am 29. Juli eingeweiht werden. H. Scheffler

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.