Der beste aller 86 Gahlener Schützen: Andreas Wischerhoff

Andreas Wischerhoff regiert nun ein Jahr lang die Gahlener Bürgerschützen
Gahlen Im Königreich des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Gahlen ist die Welt noch in Ordnung. Wenn dort die Königswürde beim Schießen mit der Schweizer Armbrust angestrebt wird, dann bleibt kein Schütze mit mickrigen sechs Ringen im Alleingang auf dem Titel sitzen. Es gibt genügend Aspiranten, die noch Spaß haben am kompletten Paket des Gahlener Schützenbrauchtums.
Die 21 Salutschüsse, die Stephan Konkel, Heinz Stappert und Bernd Benien vom Böllerclub Hardinghausen Samstagabend um 19.42 Uhr durchs Lippedorf erschallen ließen, galten einem dieser begeisterten Schützen. Nach mehrjährigen vergeblichen Anläufen bewies er diesmal die sicherste Hand und schoss sich den Weg zum Königsthron frei.
Hauptmann Burkhard Wischerhoff ließ am Nachmittag 45 Schützen auf dem Hof des Vereinslokals Mölder antreten. Unter musikalischer Begleitung des Tambourkorps Bricht marschierten die Schützen zum Schießstand auf dem Parkplatz Törkentreck, wo wenig später das vom Schießwart Udo Kleinespel geleitete Armbrustschießen begann. Den ersten Schuss gab der noch amtierende König Ulf Schneider ab, der mit der höchstmöglichen Ringzahl 24 erneut seine Schießfertigkeit bewies.

Um 19.42 Uhr ließen der Königsadjutant Heinz-Wilhelm Pannebäcker (l.) und der Kassierer Uwe Schwenzfeier (r.) ihren künftigen König Andreas Wischerhoff hochleben. Foto: Helmut Scheffler
Um 19.42 Uhr ließen der Königsadjutant Heinz-Wilhelm Pannebäcker (l.) und der Kassierer Uwe Schwenzfeier (r.) ihren künftigen König Andreas Wischerhoff hochleben. Foto: Helmut Scheffler

Im Verlauf des Nachmittags trug Schriftführer Lothar Schürmann 86 Schützen in die Schießliste ein, auch die beiden Feldwebel Jens Engelmann und Peter Terboven, die ihre Kollegen allein antreten ließen und erst am späten Nachmittag wieder den Anschluss ans Bataillon fanden, weil ihnen das Frühstück im Hause Ruloff arg zugesetzt hatte. 47 Schützen gelangten mit 24 Ringen ins erste Stechen. 21 Schützen wurden noch im dritten Stechen registriert und bescherten Marc Vengels, Hermann Hülsemann, Jens Wischerhoff und Thorsten Benninghoff in der Deckung sowie René Heidermann an der Anzeigetafel jede Menge Arbeit. Im vierten Stechen wetteiferten noch neun Schützen um die Königswürde. Nach zwei Neunen durch Philipp Schult-Heitkamp und Michael Haese schraubte André Rademacher das Ergebnis sogar noch um einen Ring höher. Udo Großblotekamp hielt mit diesen zehn Ringen mit. Dann trat der 43-jährige Krankenpfleger Andreas Wischerhoff als letzter Schütze an die Armbrust, legte ruhig an, schoss und – schaffte eine Zwölf.
Beim abendlichen Festball, der von der „Jet Five Band“ musikalisch angeheizt wurde, genossen die letztjährigen Majestäten Ulf Schneider/Janet Hausmann und deren Hofpaare Dominik Schneider/Vanessa Strauch und Björn Schürmann/Anna Stenpaß noch einmal das Bad in der Menge fröhlicher Untertanen.
Am Sonntag leitete Oberst Klaus Schürmann die Inthronisation des neuen Königspaares. Neue Königin wurde Sandra Steinkühler aus dem Gahlener Bruch. Die 43-jährige Volksbankerin in Dorsten saß vor drei Jahren mit Joachim Huld als Thronpaar an der Seite des Königspaares Wilhelm Hemmert-Pottmann und Sabine Höchst. Das jetzige Königspaar wird von den Hofpaaren Andreas Spickermann/Sandra Becks und Karsten Ruloff/Katja Kowalski unterstützt.
Heute ziehen um 11 Uhr die Wachen beim König und der Königin auf. Das Bataillon tritt um 15.30 Uhr an, um nacheinander König und Königin abzuholen. Um 19.15 Uhr startet die Parade vor dem Festzelt. Um 20 Uhr beginnt der Große Festball. H.Sch.

Fürs Schützenfest hatten die Bürgerschützen das Dorf fein herausgeputzt. Bereits am Mittwoch hatten sie unter musikalischer Begleitung des Tambourkorps Bricht das Dorf mit grün-weißen Fähnchengirlanden geschmückt. Vorstand und Offiziere wurden Samstagmorgen mit einem deftigen Frühstück von Rita Ruloff, der Frau des in diesem Jahr verstorbenen Generaloberst Gustav Ruloff, von den Folgeschäden des Grünholens bei Engelmann am Freitagabend wieder aufgepäppelt.

Andreas Wischerhoff

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.