Das Glück (aller ?) Schermbecker Politiker

Wie können Politiker glücklich werden? Diese Frage hat die USWG in ihrer soeben erschienenen Festschrift beschäftigt. Im Titel verspricht die USWG eine „Anleitung zum politischen Glücklichsein“. Die schönste Art des Glücklichwerdens findet man auf der Seite 19. Leider fehlt das Wort „Glosse“, sodass man nicht genau weiß, ob die Redaktion die Leser wirklich für geistig so beschränkt einschätzt.

Im Hinblick auf das Wahlprogramm stellt die Redaktion nämlich fest: „Das Wahlprogramm war und ist bis heute ausschließlich an den Bedürfnissen Schermbecks orientiert. Der Erfolg bis heute … hat uns Recht gegeben.“ Es wird darauf verwiesen, dass man noch immer die drittstärkste Kraft im Schermbecker Rathaus ist.

So glücklich sind Politiker, wenn sie von 7 Ratsmitgliedern im Jahre 1994 auf 6 im Jahre 1999, auf 5 im Jahre 2004, auf 4 im Jahre 2009 schrumpfen und soeben ihre Auflösung zum Jahresende beschlossen haben, weil bislang keiner mehr Lust hat anzutreten, nicht einmal die Glücksbringer der Redaktion.

Im Klartext heißt das: Wer glücklich sein will, muss ein negatives Wachstum aufweisen und alles tun, bis er an den Bedürfnissen Schermbecks vorbeigegangen ist. Dann bleibt nur noch das Glück der Selbstauflösung.

Wie unglücklich muss nach dieser Auffassung vom Glücklichsein wohl Ihr ehemaliges Ratsmitglied Gerda Rütter sein, das Ihnen wegen Verletzung der USWG-Wahlversprechungen bereits im Juni 2000 freiwillig vom Glücksweg abglitt.

Ein bisschen mehr Klarheit hätte man als Leser erwarten dürfen von einer Wählergemeinschaft, die einst Schermbecks großer Hoffnungsträger war- auch in meinen Augen.

Ich hätte der Redaktion um Herrn Professor Dr. Burkhard Igel einen Ratschlag für eine Zweitauflage zu geben: Schreiben Sie doch den Satz: „Die USWG ist die größte USWG Deutschlands.“ Das wäre nicht einmal gelogen. Und wenn Sie dann noch Ihre mit einer Verletzung des Urheberrechtes verbundene Medienschelte weglassen, dann sind Sie auf dem rechten Weg, wenigstens bei einigen Lesern wieder in Richtung auf deren Bedürfnisse zu steuern.

Übrigens: Unsinn  selten wird gewürdigt. Das hätten Sie als U S W G doch besonders wissen müssen.

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.